Geschichte und politische Theorie

Gedenkjahr 2018 – wer gedenkt hier wem?

Der Jahrestag des Anschlusses wirft auch ein Licht auf die Regierung und ihren Umgang mit Geschichte.
Helmut Swoboda

Das Jahr 2018 ist ein Gedenkjahr für viele Ereignisse wie 1848, 1918, 1938 oder auch 1968. Viele fragen sich: wie wird die schwarz-blaue Regierung damit umgehen? Und wie gehen die Regierungsparteien mit ihrer eigenen Vergangenheit um?

Die Geschichte beider Parteien ist verbunden mit faschistischen Diktaturen. Die ÖVP ist Erbin der Christlichsozialen Partei und damit auch der austrofaschistischen Diktatur unter Dollfuß und Schuschnigg. Die FPÖ ging bei ihrer Gründung 1955 aus dem VdU hervor, einem Sammelbecken von ehemaligen Nationalsozialisten, dem Landbund und der Großdeutschen Volkspartei. Lange Zeit erreichte sie nur um die 6% der Stimmen, versuchte sich aber immer wieder als Zünglein an der Waage für die beiden Großparteien anzubieten. Erst in den achtziger Jahren gelang es ihr unter Jörg Haider zu einer modern auftretenden rechten Partei aufzusteigen. Doch sie arbeitet immer eng mit deutschnationalen Burschenschaften zusammen und bezog einen großen Teil ihres Personals aus ihnen, der die Ideologie der FPÖ prägte. Diese elitären Geheimgesellschaften waren schon 1918 gegen die Republikgründung und begrüßten 1938 den Anschluss. Seit 1968 versuchen sie, die seit damals errungenen Fortschritte in der Gesellschaft zurückzunehmen und ihre erzkonservative Weltanschauung durchzusetzen. Ihr Weltbild basiert auf deutschnationalem Gedankengut, das alleinig Segen für die Welt bringen soll. Historisch verstehen sie sich als Abwehr der „slawischen Gefahr“, und endlos ist die Kette von „Einzelfällen“ von Antisemitismus und Relativierung der Verbrechen des Nationalsozialismus. In den letzten Jahren tauschten sie das Feindbild „Jude“ gegen „Islam“ aus und treten gegen Migration und Flüchtlinge auf. Ihr Familienbild basiert auf der Unterordnung von Frauen, deren zentrale Aufgabe die „Produktion“ von deutschstämmigen Kindern ist.

Das Familienbild der ÖVP ist ähnlich. Die jahrzehntelange ÖVP-Kaderschmiede CV ist auch ein Männerverein, der u.a. das Verbot der Abtreibung fordert. Die neue „Menschenrechtssprecherin“ der ÖVP, Kugler, ist eine reaktionäre christliche Fundamentalistin. Phrasen wie „die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft“ ähneln dem Denken der Burschenschaftler. Für Frauen gilt wie schon im Austrofaschismus „K-K-K“: Kinder, Küche, Kirche. Wirtschaftlich sind ÖVP und FPÖ neoliberal.

Unter dem Druck der Liederbuchaffäre soll nun eine „Historikerkommission“ die Geschichte der FPÖ aufarbeiten. Zugang und Zusammensetzung sind unwissenschaftlich. Ihr Leiter Wilhelm Brauneder war schon als Dekan der Juristischen Fakultät eine äußerst umstrittene Persönlichkeit, mit einem „Abgrenzungsproblem zur extremen Rechten“ (profil), die gerade bezüglich der Geschichte des Nationalsozialismus Probleme mit der „offiziösen Geschichtsschreibung“ hat. In der Steuerungsgruppe, die aufpasst, dass nichts Unangenehmes rauskommt, sitzen Teutonen und Olympen. Eine Alibiaktion mit dem Ziel, sich selbst einen Persilschein auszustellen.

Auch die ÖVP hat ihre eigene Geschichte keineswegs aufgearbeitet. Der Austrofaschismus wird oft immer noch beschönigend als „Ständestaat“ bezeichnet, vielleicht zugegeben, dass er schon auch „autoritär“ war. Der Arbeitermörder Dollfuß, der das Parlament ausschaltete und linke Parteien und Gewerkschaften verbot, wird zum „Kämpfer gegen den Nationalsozialismus“ hochstilisiert, weil er im Machtkampf zwischen österreichischem und deutschem Faschismus unterlag.

Beiden Parteien ist ein problematischer Umgang mit der eigenen bzw. der Geschichte des Faschismus gemeinsam. Hier ist zu befürchten, dass sich das auch beim Umgang mit den großen Themen des Gedenkjahres 2018 zeigt: es droht die Verharmlosung von Verbrechen beider faschistischer Systeme und eine Konzentration auf psychologische Erklärungen anstatt auf die Rolle und Verantwortung von Wirtschaft und Kapital.

Aber gibt es angesichts der Regierungsparteien und ihrer Vergangenheit eine Renaissance des Faschismus? Es ist nicht zu erwarten, dass ÖVP und FPÖ auflösen, wie es Dollfuß am 5.3.1933 tat, oder den Anschluss an Deutschland vollziehen. Doch vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Krise und der Legitimationskrise der bürgerlichen Demokratie sind Angriffe auf demokratische Errungenschaften geplant. Mehr Überwachung, Entmachtung von Betriebsräten, Gewerkschaften und Arbeiterkammern und autoritäre Durchgriffsrechte Einzelner in Parteien und Ministerien zeigen die Richtung an. Viele soziale Errungenschaften sollen am Altar des Neoliberalismus geopfert werden – und um die unpopulären Maßnahmen zu verteidigen, wird die Regierung immer mehr auf autoritäre Maßnahmen setzen.

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Marx aktuell: Bonapartismus - Pattsituation der Klassen

Stefan Brandl

Als erster „bonapartistischer“ Diktator der Geschichte etablierte sich der namensgebende Louis Bonaparte 1851 nach einem Militärputsch. Marx erklärte 1852, wie die Bourgeoisie ihre parlamentarische Vertretung zu Gunsten eines Kaisers auflösen ließ: er erhielt sämtliche Vollmachten und wurde später zum Kaiser gekrönt. Der Kaiser herrschte über einen “verselbstständigten” Staat und wollte als Schiedsrichter zwischen den Klassen fungieren. Die Exekutive stützte sich dabei auf kleinbürgerliche Bauern, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachten.

Das bonapartistische Regime entstand aus einer instabilen Lage. Um die gesellschaftliche (und wirtschaftliche) Macht unversehrt zu erhalten, musste die Bourgeoisie auf ihre politische Macht verzichten. Das System hielt die bürgerlichen Besitzverhältnisse aufrecht und ist damit weiterhin als bürgerliches Regime zu betrachten. Letztlich bereitete es ja die Wiedereinführung eines bürgerlichen Systems vor. Marx beschrieb die Ereignisse als eine Situation “wo die Bourgeoisie die Fähigkeit, die Nation zu beherrschen, schon verloren und wo die Arbeiterklasse diese Fähigkeit noch nicht erworben hatte” (Karl Marx: der Bürgerkrieg in Frankreich, 1871)

In Österreich wurde nach dem 1. Weltkrieg eine parlamentarische Demokratie installiert. Das Proletariat begehrte seit Ende des Krieges bis in die Zwischenkriegszeit auf, konnte aber wegen der bremsenden Rolle der sozialdemokratischen Führung nicht die Staatsmacht ergreifen. Die bäuerlichen Heimwehren und das sich nach rechts radikalisierende Kleinbürgertum bildeten eine (austro-)faschistische Bewegung, an deren Spitze Dollfuß die Macht ergriff. Trotzki schreibt 1932 (Der deutsche Bonapartismus): „Der Verfall der kapitalistischen Gesellschaft stellt den Bonapartismus – neben dem Faschismus und in Zusammenhang mit diesem – auf die Tagesordnung.“ Diese Eskalationsstufe kann aber nur eine kurzfristige sein: Der Faschismus kann nur durch permanente Mobilisierung und aggressivsten Imperialismus weiterbestehen. Das NS-Regime verfolgte diese Strategie am radikalsten – die einzigen Alternativen für es waren der Sieg im „totalen Krieg“ oder der komplette Zusammenbruch.

Kann ein faschistisches Regime den Weg der imperialistischen Erweiterung nicht einschlagen, folgt als notwendige Konsequenz eine „Abkühlung“. Die Massenbasis des Kleinbürgertums geht dabei verloren und aus dieser inneren Schwäche heraus nimmt das System bonapartistische Charakterzüge an. Beispielsweise war das anfangs faschistische Franco-Regime der 1940er Jahre ohne imperialistische Eroberungszüge zu einer bonapartistischen Diktatur geworden.

Bonapartistische Systeme unterscheiden sich auf Grund ihrer Entstehung stark voneinander. Ihnen gemeinsam ist aber eine innere Krise der Bourgeoisie und die Unfähigkeit der Arbeiterklasse, die Macht zu ergreifen.

In den USA ist Trump das Produkt einer tiefen Legitimationskrise der Bourgeoisie. In Europa rüstet die ungarische Regierung auf, in Frankreich bröckelt die Fassade der bürgerlichen Demokratie. Der Trend ist klar: Instabile Regierungen oder durch die Finanzkrise geschwächte Staaten zeigen die Aktualität und Notwendigkeit einer Diskussion über Bonapartismus.

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Zahlen und Fakten zum Austrofaschismus

1920er Jahre: immer wieder Anschläge von faschistischen Gruppierungen unter dem Schlagwort des „Heimatschutzes“. Trotz Zeugen und Beweisen kommt es in der Regel zu Freisprüchen oder milden Urteilen.

30.1.1927: Drei Frontkämpfer schießen in Schattendorf (Burgenland) auf Schutzbundaufmarsch. Sie töten einen Invaliden und ein Kind. Das Gericht spricht sie frei.

18.5.1927: die Heimwehren sprechen sich im Korneuburger Eid für die Errichtung einer faschistischen Diktatur und den Kampf „gegen die Zersetzung unseres Volkes durch den marxistischen Klassenkampf“ aus.

4.3.1933: Dollfuß schaltet das Parlament aus, verbietet Aufmärsche und Versammlungen und führt die Pressezensur ein. Mittels Notverordnungen werden Streiks verboten, um Verschlechterungen für ArbeiterInnen ohne Widerstand durchsetzen zu können.

31.3.1933: Auflösung des Schutzbundes

26.5.1933: Verbot der Kommunistischen Partei Österreichs

12.9.1933 (Katholikentag): Dollfuß verkündet die Zerschlagung aller Parteien.

September 1933: Beginn der Errichtung der Anhaltelager. Im größten, Wöllerdorf, werden bis zu 14.000 Oppositionelle inhaftiert.

10.11.1933: Einführung von Standgerichten und Todesstrafe

Februar 1934: Verhaftung von Schutzbundführern. Am 12. Februar beginnt der Aufstand des Schutzbundes anlässlich einer Hausdurchsuchung im Linzer Parteiheim der Sozialdemokratie. Die Niederschlagung kostete rund 200 ArbeiterInnen das Leben. Ca. 10.000 SozialdemokratInnen werden inhaftiert. Die Freien Gewerkschaften werden verboten, ihr Vermögen konfisziert. Bereits am 21. Februar werden alle sozialdemokratischen BetriebsrätInnen ihrer Funktion enthoben. Mitte 1934 sind alle BetriebsrätInnen durch Vertrauensmänner des Regimes ersetzt.

1938: Nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus werden in den ersten Wochen rund 60.000 politische GegnerInnen verhaftet und in KZs deportiert. Das austrofaschistische Regime lieferte für die Verhaftung und Ermordung von AnhängerInnen der ArbeiterInnenbewegung die Daten.  

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Wie es zum Anschluss kam

Der Kapitalismus benötigte den Faschismus zur Herrschaftsstabilisierung.
Lukas Kastner

Nach wie vor wird die Machtergreifung der Nazis in Österreich 1938 oft als unvermeidbares Unglück dargestellt. Dass Österreich bereits seit 1933 unter faschistischer Herrschaft stand und unter Engelbert Dollfuß die Weichen für die Machtergreifung der Nazis gestellt wurden, leugnet besonders die ÖVP allzu gerne. Andreas Khol, ÖVP-Präsidentschaftskandidat 2016, meint über Dollfuß in einem Interview: „Er war ein österreichischer Patriot“ und: „Die ÖVP hält ihn in höchstem Ansehen.“ Wer aber ignoriert, dass der österreichische Faschismus die Vorarbeit für die Nazis machte, dem erscheint dann auch der Einmarsch Hitlers als unerklärliche Tragödie. Wie konnte es also tatsächlich so weit kommen?

Wie in anderen Ländern entstand auch in Österreich die faschistische Bewegung im Anschluss an den 1. Weltkrieg. 1918 läutete jedoch zunächst der Jännerstreik eine revolutionäre Bewegung ein. Wie in anderen Ländern auch, bildeten sich ArbeiterInnenräte, die auch als Antwort auf die Erfahrungen des Horrors des Krieges eine sozialistische Gesellschaft herbeiführen wollten. Doch die sozialdemokratische Führung schaffte es, die Bewegung komplett zu vereinnahmen und abzuwürgen. Ihre Popularität nutzte sie vor allem, um den Kapitalismus mittels Reformen für die arbeitenden Massen erträglicher (v.a. im Roten Wien) zu machen, während sie sich in der Praxis mit ihm arrangierte. Doch selbst einzelne Reformen und die bloße Existenz einer großen ArbeiterInnenbewegung gingen den österreichischen KapitalistInnen zu weit. Die Christlich Soziale Partei (CSP) wurde als bürgerliches antisozialistisches Sammelbecken aufgebaut. Außerdem entwickelten sich mit Unterstützung von Unternehmen und Kirche faschistische Gruppierungen, die in einem Naheverhältnis zur CSP standen. Bei diesen handelte es sich um paramilitärische Organisationen, die sich aus den reaktionärsten Teilen der Armee, des Kleinbürgertums und der Bauernschaft rekrutierten. Zum einen wuchsen sie aus der Frontkämpfervereinigung in Wien, die von ehemaligen Soldaten gegründet wurde. Zum anderen entstanden in den Grenzgebieten die Heimwehren als Wehrverbände. Diese verstanden sich vor allem nach der Ausrufung der Räterepubliken in Bayern und Ungarn als antimarxistische Kampfverbände. Zudem entstand 1918 auch die Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei.

Der Machtergreifung der Nazis wurde durch den Austrofaschismus Tür und Tor geöffnet.

Das Verhältnis zwischen austrofaschistischen und nationalsozialistischen Organisationen war zu unterschiedlichen Zeitpunkten mal mehr von Rivalität, mal mehr von Zusammenarbeit geprägt. Diese Rivalität drehte sich in erster Linie um Machtansprüche. So wurden die Heimwehren seit ihrem Entstehen von Mussolini finanziell und waffentechnisch in beträchtlicher Weise unterstützt. Dieser erhoffte sich dadurch eine wirtschaftliche Stärkung Italiens im Donauraum. Auf der anderen Seite spiegelten sich in der Ideologie und dem Wunsch, Österreich in Deutschland einzugliedern der Nationalsozialisten die Expansionsbestrebungen der starken deutschen Wirtschaft wider. Dies wollte Mussolini verhindern und sah die Austrofaschisten als die geeignetsten Verbündeten an. Gleichzeitig bedeuteten die Bestrebungen der Nationalsozialisten eine Gefahr für die Machtansprüche der austrofaschistischen Kräfte, welche wiederum in Mussolini ihren Schutzpatron sahen. Ein wesentlicher Unterschied bestand im unterschiedlichen Expansions- und Modernisierungswillen von deutschem und österreichischem Faschismus. Vor dem Hintergrund der rückständigen österreichischen Wirtschaft träumten die heimischen FaschistInnen von einer in sich gekehrten, idyllischen katholischen, bäuerlich, ständisch geprägten Herrschaft. Der deutsche Faschismus war moderner, setzte auf Großindustrie und hatte aggressivere Expansionspläne. In Bezug auf Demokratiefeindlichkeit, die Zerstörung der ArbeiterInnenbewegung, Antisemitismus, Rassismus und Frauenbild waren die Unterschiede verschwindend. Dies wurde auch in der Praxis immer unter Beweis gestellt. So kam es z.B. in Salzburg auf Initiative der Nationalsozialisten zu einer gemeinsamen Wahlliste mit dem Salzburger Bauernbund und der CSP bei den Landtagswahlen 1922. Vor allem die Heimwehren wurden bereits im Laufe der 1920er Jahre in breitem Ausmaß in den Herrschaftsapparat integriert und wahren mehrfacher Partner der CSP in den „Bürgerblockregierungen“. Während dieser Jahre kam es immer wieder zu bewaffneten Angriffen auf die ArbeiterInnenbewegung. Zur Verteidigung wurde von der Sozialdemokratie der Republikanische Schutzbund gegründet.

Die Wirtschaftskrise von 1929 führte letztendlich dazu, dass die österreichischen KapitalistInnen endgültig auf den Faschismus setzten. Die weitgehende soziale Verelendung und Spaltung verstärkte die Befürchtungen des Bürgertums, dass die sozialdemokratische Führung die ArbeiterInnenbewegung nicht im Zaum halten könnte. Nun sollten Nazis und (zunächst) vor allem die Austrofaschisten endgültig ihre historische Aufgabe der Vernichtung der ArbeiterInnenorganisationen verrichten. Diese waren im Laufe der Zeit zu Massenorganisationen mit über 300.000 Mitgliedern angewachsen. Dabei konnten sie vor allem unter kleinbürgerlichen und bäuerlichen Schichten, die sich zum einen vom Großkapital, aber auch von der ArbeiterInnenbewegung bedroht sahen, rekrutieren. Zur faschistischen Machtübernahme kam es letztendlich 1933, als CSP Kanzler Dollfuß das Parlament auflöste und von nun an auf die Heimwehren gestützt diktatorisch regierte. Der Schutzbund und die KPÖ wurden verboten. Als ersterer sich gegen diese Maßnahmen wehrte, kam es am 12. Februar 1934 zu den bekannten Februarkämpfen, welche aber aufgrund des Verrats der sozialdemokratischen Führung in einer Niederlage endeten. Die Folge waren die Zerschlagung sämtlicher Arbeiterorganisationen und die Ermordung ihrer Mitglieder bzw. deren Deportation in die berüchtigten Anhaltelager. Jeglicher größere Widerstand gegen den Einmarsch der Nazis wurde somit bereits in den Jahren vor 1938 ausgelöscht. Zwar wurden auch die Nazis 1934 verboten. Doch nach der Ermordung Dollfuß‘ wurden ihre führenden Köpfe unter seinem Nachfolger Kurt Schuschnigg sogar in die Regierung berufen. Der britische Journalist und Zeitzeuge Gedye berichtet von einer Begegnung zwischen illegalen Nazis und austrofaschistischer Polizei 1937, die Bände spricht:

„Herr Inspektor“, sagte ein Nazi […], „erinnern Sie sich daran, dass wir Nazi mit Ihnen gegen die Roten gekämpft haben?“ Der Inspektor nickte mit dem Kopf und lächelte. „Wir alle bei der Polizei wissen genau, was für eine außerordentlich wertvolle Kraft Sie im Lande sind.“ Die widerstandslose Machtübernahme Hitlers wurde dadurch bereits durch die VertreterInnen und VerteidigerInnen des österreichischen Kapitals vorbereitet.

Zwar steht heute die Herrschaft des Faschismus nicht vor der Tür. Doch sehen wir weltweit, wie vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und massiven Angriffen auf die ArbeiterInnenklasse, deren demokratische Rechte zurückgedrängt werden. Autoritäre und rechtsextreme Regierungen sind auf dem Vormarsch. Die Geschichte des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus zeigen, wie weit die Herrschenden gehen, um ihr Gesellschaftssystem zu erhalten.

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1938: Zwischen Pest und Cholera

Musste sich die ArbeiterInnenbewegung 1938 zwischen Schuschnigg und Hitler entscheiden?
Sebastian Kugler

Der Saal des Floridsdorfer Arbeiterheims ist zum Bersten voll. Die Kellner bringen die Krüge mit Bier und Soda Himbeer, so wie sie es vor 1934 bei ähnlichen Versammlungen hier getan hatten – bevor Dollfuß seine Artillerie auf das Heim gerichtet hatte. Nun, am 7. März 1938 haben sie das erste Mal seit mehr als vier Jahren wieder alle Hände voll zu tun. Die Luft ist nicht nur mit Zigarettenqualm gefüllt, sondern auch mit fühlbarer Spannung: Etwa 400 VertreterInnen der illegalen ArbeiterInnenbewegung haben sich versammelt, um über den drohenden Einmarsch Hitlers und den Widerstand dagegen zu beraten. Dass sie das können, ohne von der Polizei auseinandergetrieben und verhaftet zu werden, ist ein Zugeständnis des schwächelnden austrofaschistischen Regimes. Schuschnigg, der Nachfolger von Dollfuß, ist auf die Hilfe der von ihm unterdrückten ArbeiterInnenbewegung angewiesen.

Mussolini hatte ihm wenige Tage zuvor per Telefon jede Unterstützung gegen Hitler verweigert, und in der österreichischen Bevölkerung, besonders unter der ArbeiterInnenschaft, ist Schuschnigg verhasst. Währenddessen hatte sich die ArbeiterInnenbewegung nach ihrer Zerschlagung 1934 im Untergrund wiederaufgebaut und an Macht gewonnen. Bereits im April 1937 verfassten gewählte gewerkschaftliche Vertrauenspersonen, die ca. 100.000 ArbeiterInnen vertraten, einen Brief an Schuschnigg. Darin forderten sie die Legalisierung der ArbeiterInnenorganisationen, echte Gewerkschaften und Pressefreiheit als Bedingung, um effektiv gegen den NS kämpfen zu können. Damals ignorierte Schuschnigg die Forderungen, jetzt zeigt er sich verhandlungsbereit.

Nun laufen die Debatten heiß. Sollen sich die ArbeiterInnen mit jenen verbünden, die sie im Februar 1934 massenhaft ermordet hatten und sie seither in den Untergrund zwingen? Andererseits: Ist es nicht notwendig, angesichts der nahenden Katastrophe alle Differenzen über Bord zu werfen und gemeinsam gegen Hitler zu kämpfen? Ein Redner der KPÖ ist dieser Meinung: Er meint, nun sei nicht die Zeit, Forderungen oder gar Führungsansprüche zu stellen – jetzt müsse man „seinen Platz in der Abwehrfront einnehmen und Seite an Seite mit den kleineren Diktatoren kämpfen, zusammen mit den Priestern, kapitalistischen Unternehmern und wer sonst immer bereit wäre.“ Ein Vertreter der Revolutionären Sozialisten (RS, Nachfolgeorganisation der Sozialdemokratischen Partei) sieht das anders: er ist dafür, weiter mit Schuschnigg über ein Mindestprogramm an demokratischen und sozialen Verbesserungen zu verhandeln. Die Erfüllung dieser Forderungen würde den ArbeiterInnen „ein Interesse am Weiterbestehen des Staates geben“, und sie dazu bringen „im Kampf dafür ihr Leben einzusetzen“. Die Konferenz beschließt mit großer Mehrheit eine Liste an Forderungen, die sich im Wesentlichen mit dem Brief der 100.000 decken.

Nur eine kleine Minderheit der illegalen ArbeiterInnenbewegung lehnt es ab, mit Schuschnigg die „Unabhängigkeit Österreichs“ zu verteidigen. Es sind die Gruppen, die mit der internationalen Linken Opposition rund um Leo Trotzki in Verbindung stehen. Sie kritisieren, dass die zögerliche Politik der Sozialdemokratie vor 1934 und die Stalin-Treue der KPÖ mitverantwortlich für die verzweifelte Lage der ArbeiterInnenbewegung waren. Sie argumentieren, dass nur der konsequente Kampf gegen Schuschnigg Widerstand gegen Hitler ermöglichen würde –Was auf den ersten Blick wie Sturheit und Realitätsverweigerung wirkt, ist tatsächlich eine realistische Einschätzung der bitteren Lage: Schuschnigg weigert sich, die Mindestforderungen der ArbeiterInnenbewegung anzunehmen. Er ist eher bereit, sich Hitler zu unterwerfen, als Zugeständnisse zu machen. Noch dazu ist Schuschnigg faktisch bereits machtlos: Sein Staat ist mit Nazis durchsetzt und vor allem die städtische Bevölkerung hasst den ArbeiterInnenmörder. Viele wären bereit, gegen Hitler zu kämpfen – aber nicht für Schuschnigg. In den Wochen vor dem Anschluss kommt es zu starken antifaschistischen Mobilisierungen, mit Massenaufmärschen am 24. Februar. Zentrale OrganisatorInnen sind die illegalen Gewerkschaften. Neben den Nazis ist die ArbeiterInnenbewegung, obwohl geschwächt und im Untergrund, wohl die einzig handlungsfähige Kraft in diesen Tagen. Doch indem sie ihren Kampf gegen Hitler an Schuschniggs Mitarbeit knüpft, legt sie sich selbst Ketten an. Dieser kapituliert und führt die ArbeiterInnenklasse zur Schlachtbank Hitlers.

Der Fehler der ArbeiterInnenbewegung war, zu glauben, sie könne mit dem kleineren Übel das größere stoppen. Stattdessen wäre es notwendig gewesen, selbst durch Streiks und Mobilisierungen die Führung des Widerstands zu übernehmen. Ob zu diesem Zeitpunkt Hitler selbst mit der richtigen Taktik verhindert hätte werden können, ist fraglich. Ein solcher Aufstand wäre jedoch ein Hoffnungsschimmer für den Widerstand in Deutschland und Italien gewesen – und nicht zuletzt für die KämpferInnen gegen Franco in Spanien. Die Märztage sind eine bittere Lehre für heute: Nur der Aufbau einer starken, unabhängigen und revolutionären ArbeiterInnenbewegung kann den Faschismus langfristig besiegen.

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Heldin des Monats: Sophie Scholl

2018 jährt sich die Ermordung Sophie Scholls durch die Nazis zum 75. Mal. Ihre sozialistische Einstellung wird oft verschwiegen. Dabei schrieb die „Weiße Rose“ in einem Flugblatt: „Die Arbeiterschaft muß durch einen vernünftigen Sozialismus aus ihrem Zustand niedrigster Sklaverei befreit werden.“

 

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Stadtführung 12. Februar

Monika Jank

Am 12. Februar 2018 traf sich eine Gruppe von Interessierten in Ottakring, um im Rahmen eines Stadtspaziergangs der SLP Schauplätze der Februarkämpfe 1934 zu besichtigen und somit an dieses Ereignis zu erinnern. Die Tour, die trotz nassem und kaltem Wetter sich einiger TeilnehmerInnen erfreute, startete bei der U3 Station Ottakring mit einem kurzen Bericht über den Kontext der Kämpfe vor mehr als 70 Jahre.

 

Die nächste Station war der Gemeindebau Schuhmeierhof, der nach dem Sozialdemokraten Franz Schuhmeier benannt wurde. Der Gebäudekomplex diente als guter Standort für eine kurze Erläuterung der Wiener Gemeindebauten aber auch der wiedersprüchlichen Rolle von Schuhmeier selbst. Die im "Roten Wien" erbauten Gemeindebauten galten damals zu Recht als Symbol des sozialen Aufstiegs, da die Lebensqualität im Vergleich zu einem Zinshaus deutlich höher war.

Der dritte Halt war in der Kreitnergasse, in der Nähe der Hasnerstraße, wo das ehemalige Arbeiterheim stand – bis dato ein wichtiges Veranstaltungs- und Kulturzentrum der sozialdemokratischen SDAP. Im Zuge des Februaraufstandes 1934 wurde es von Polizei und Militär belagert, auch mit Artillerie unter Beschuss genommen und später abgerissen. Auf die BewohnerInnen - auch Frauen und Kinder - wurde beim Beschuss der Gemeindebauten generell keine Rücksicht genommen. Eine Gedenktafel erinnert heute an das ehemalige Arbeiterheim.

Aufgrund mangelnder Zeit und schlechten Wetters (das übrigens 1934 deutlich schlimmer war) machten wir uns auf den Weg in den 15. Bezirk, wo Andreas Pittler fesselnde Passagen aus zwei seiner Bücher vortrug. Die lebendig erzählten Ausschnitte berichteten aus verschiedenen Perspektiven vom 12. Februar 1934 – aus der Sicht eines Polizisten und aus jener von jugendlichen Beteiligten.

 

12. Februar 1934: Zum Nachlesen

Anlässlich des Jahrestages der Februaraufstände hier ein Verweis auf Artikeln zum Thema:

 

 

 

 

 

 

 

Interview mit Maria Mair, einer Zeitzeugin: https://www.slp.at/artikel/%E2%80%9Emit-der-gemeinsamen-kranzniederlegung-haben-sie-unsere-eltern-und-die-k%C3%A4mpfer-f%C3%BCr-freiheit

Broschüre der SLP mit Texten von Leo Trotzki: https://www.slp.at/broschueren/wir-gehen-nicht-mehr-zur%C3%BCck-80-jahre-februaraufstand-1934-5509

Artikel zur Faschismusfrage: https://www.slp.at/artikel/februar-1934-wie-h%C3%A4tte-der-faschismus-verhindert-werden-k%C3%B6nnen-360

Der „Aufschwung“, den wir nicht spüren

Die Herrschenden brauchen dringend gute Nachrichten. Darum wird auch viel über den „Aufschwung“ berichtet.
Sonja Grusch

Von „Aufschwung“, „Wirtschaftswachstum“, ja sogar von „Hochkonjunktur“ ist die Rede. Das Problem: es fühlt sich nicht so an. Die Regierung plant ein Kürzungsprogramm und sehr viele haben Angst vor der Zukunft. Es ist also nicht weit her mit diesem „Aufschwung“ – eine kurzfristige Erholung einzelner Wirtschaftssektoren muss noch überhaupt nicht bedeuten, dass es auch für die Bevölkerung bergauf geht. Das Märchen von „geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“ glaubt kaum noch wer: Obwohl 67% angeben, dass es 2018 „wirtschaftlich aufwärts gehen wird“ glauben 89% nicht, dass sich 2018 die Kluft zwischen Arm und Reich verkleinern wird und nur 19% erwarten eine Verbesserung für sich selbst. Nur 9% meinen, dass ArbeitnehmerInnen vom Regierungsprogramm profitieren, aber 49%, dass Unternehmen profitieren.

In der kapitalistischen Theoriewelt werden Menschen bestenfalls als KonsumentInnen bzw. Produktionsfaktor, aber nicht als menschliche Wesen mit Rechten und Bedürfnissen wahrgenommen. Hinzu kommt noch, dass keine dieser Theorien den Praxistest besteht. Egal, ob die kapitalistischen „ExpertInnen“ für mehr oder weniger staatliche Eingriffe, weichere oder härtere Währung, expansivere oder restriktivere Geldpolitik, Keynesianismus oder Monetarismus/Wirtschaftsliberalismus stehen: sie alle haben keine tauglichen Mittel, um Krisen dauerhaft zu verhindern. Davon zeugt eine Vielzahl von Krisen, die seit Bestehen des Kapitalismus und immer mit verheerenden Folgen für die ArbeiterInnenklasse und die Armen stattgefunden haben.

Einzig in den 1950er und 60er Jahren und in den entwickelten kapitalistischen Staaten wuchs die Wirtschaft stark und auch der Lebensstandard der Bevölkerung wurde merklich besser. Doch das war eine Sonderperiode, die auf den Zerstörungen des 2. Weltkrieges und der Systemkonkurrenz zu den planwirtschaftlich organisierten stalinistischen Staaten aufbaute. Viel mehr ist das, was vorher und nachher herrschte, die kapitalistische Realität: Wiederkehrende Krisen, Krieg und Kriegsgefahr, Armut und Ausbeutung für große Teile der ArbeiterInnenklasse. In dieser Realität ist auch Österreich längst angekommen.

Und diese kapitalistische Realität bedeutet seit den 1970er Jahren sinkende Wachstumszahlen bei BIP und Produktivität. Das reale Wirtschaftswachstum liegt 2017 bei im Vergleich zu anderen Jahren seit 1945 niedrigen 3%. Und alle Prognosen (die traditionell optimistisch sind) sehen 2017 bereits den Höhepunkt erreicht. Wir haben es mit einer kurzen und schwachen Erholung zu tun.

Vor zehn Jahren begann die erste tiefe Krise des 21. Jahrhunderts. Weil in ihrem Gefolge auch die politischen Systeme und „der gute Ruf“ des Kapitalismus selbst in die Krise gerieten, brauchen die KapitalistInnen dringend gute Nachrichten. Daher auch die Propaganda vom Wachstum, von den Chancen der neuen Technologien etc. Es wird verzweifelt versucht, so zu tun, als ob „eh alles wieder gut“ wäre.

Dabei hat sich an den Widersprüchen, die vor zehn Jahren zur Krise geführt haben, nichts geändert. Und zwar nicht nur an den generellen kapitalistischen Widersprüchen, sondern auch an den aktuellen ökonomischen Schwächen wie der Bildung spekulativer Blasen, der sinkenden Produktivität, der steigenden Verschuldung, einer schleppenden Nachfrage etc.. Anstatt in die Produktion zu investieren, bilden sich neue Blasen (Stichwort: Bitcoins etc.). Der aktuelle „Aufschwung“ wurde durch massive staatliche Zahlungen finanziert (und eine verstärkte Ausbeutung der ArbeiterInnenklasse durch eine reale Umverteilung von unten nach oben) - d.h. die Verschuldung ist weiter angestiegen, die Kaufkraft aber gesunken. Acht bis zehn Prozentpunkte der Staatsverschuldung sind auf die Bankenrettung zurück zu führen: Unsere Steuergelder wurden zur „Rettung“ von Banken und Unternehmen eingesetzt, während der Lebensstandard der meisten hierzulande gesunken ist. Und bei uns wird gespart, um die Schulden abbauen zu können.

Dass die Herrschenden selbst nicht an den „Aufschwung“ glauben, zeigt sich im Tempo der Regierung, die willfährig die Wünsche der Wirtschaft umsetzt. Das Regierungsprogramm hat v.a. eine Aufgabe (in der es sich eben nicht von den Plänen von Kern&Co. unterscheidet): den Standort Österreich im internationalen Wettbewerb besser zu positionieren. Das geht nur, indem bei den Unternehmen Kosten (=Steuern, Umwelt- und Sicherheitsauflagen, Löhne bzw. Lohnnebenkosten) gesenkt werden.

Auch im „Aufschwung“ sollen wir also für die Profite der Banken und Konzerne bezahlen. Eine Wirtschaft, die für die Menschen gut ist und nicht nur für eine kleine Elite sieht aber anders aus. Wir brauchen ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, dass sich an den menschlichen Bedürfnissen nach Arbeit, Wohnen, Leben, Sicherheit und Frieden orientiert – und nicht an Profiten. Doch das geht nicht im sondern nur ohne den Kapitalismus. Ein echter, nachhaltiger Aufschwung, also echte und dauerhafte Verbesserungen für unser aller Leben und eine sichere und gute Zukunft braucht ein System, dass mit der Profitlogik bricht und in dem wir alle, und nicht nur eine kleine Elite, entscheiden. Ein demokratisches, sozialistisches System. 

 

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Frisch gekämpft: 100 Jahre Jännerstreik

Stefan Gredler

Vor 100 Jahren kam es im Jänner zu einer revolutionären Streik-Bewegung in Österreich. Von der Russischen Revolution inspiriert und von den langen Kriegsjahren gezeichnet, schlugen die ArbeiterInnen und Soldaten hierzulande ordentlich auf den Tisch. Es begann mit einem Streik im Daimler-Werk in Wr. Neustadt, der sich auf alle Industriezweige der gesamten Habsburg-Monarchie ausbreitete. Der Streik war vor allem ein politischer. Die russischen RevolutionärInnen appellierten an die ArbeiterInnen der kriegsführenden Länder, sich gegen ihre Regierungen zu erheben, um sofortigen Frieden zu erkämpfen – der Jännerstreik war eine bewusste Antwort darauf. Die ArbeiterInnen organisierten sich in Räten, starteten eine enorme Streikwelle und brachten die Monarchie ins Wanken. Die Räte organisierten nach russischem Vorbild zeitweise Industrie, Nahrungsversorgung, Transport und selbst Wohnraum. Auch andere Länder wie Deutschland und Ungarn folgten. Die Führung der Sozialdemokratie stellte sich allerdings bewusst gegen die revolutionäre Bewegung und setzte auf bürgerliche Republik statt sozialistischer Revolution. Die Bewegung wurde letztendlich ausgebremst, vereinnahmt und zerschlagen. Es fehlte ein revolutionärer Flügel, eine revolutionäre Partei wie die Bolschewiki in Russland. Die Jännertage in Österreich 1918 zeigen aber, welche Macht ArbeiterInnen haben, wenn wir uns gemeinsam wehren. Auch hierzulande! 

 

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