Stadtführung 12. Februar

Monika Jank

Am 12. Februar 2018 traf sich eine Gruppe von Interessierten in Ottakring, um im Rahmen eines Stadtspaziergangs der SLP Schauplätze der Februarkämpfe 1934 zu besichtigen und somit an dieses Ereignis zu erinnern. Die Tour, die trotz nassem und kaltem Wetter sich einiger TeilnehmerInnen erfreute, startete bei der U3 Station Ottakring mit einem kurzen Bericht über den Kontext der Kämpfe vor mehr als 70 Jahre.

 

Die nächste Station war der Gemeindebau Schuhmeierhof, der nach dem Sozialdemokraten Franz Schuhmeier benannt wurde. Der Gebäudekomplex diente als guter Standort für eine kurze Erläuterung der Wiener Gemeindebauten aber auch der wiedersprüchlichen Rolle von Schuhmeier selbst. Die im "Roten Wien" erbauten Gemeindebauten galten damals zu Recht als Symbol des sozialen Aufstiegs, da die Lebensqualität im Vergleich zu einem Zinshaus deutlich höher war.

Der dritte Halt war in der Kreitnergasse, in der Nähe der Hasnerstraße, wo das ehemalige Arbeiterheim stand – bis dato ein wichtiges Veranstaltungs- und Kulturzentrum der sozialdemokratischen SDAP. Im Zuge des Februaraufstandes 1934 wurde es von Polizei und Militär belagert, auch mit Artillerie unter Beschuss genommen und später abgerissen. Auf die BewohnerInnen - auch Frauen und Kinder - wurde beim Beschuss der Gemeindebauten generell keine Rücksicht genommen. Eine Gedenktafel erinnert heute an das ehemalige Arbeiterheim.

Aufgrund mangelnder Zeit und schlechten Wetters (das übrigens 1934 deutlich schlimmer war) machten wir uns auf den Weg in den 15. Bezirk, wo Andreas Pittler fesselnde Passagen aus zwei seiner Bücher vortrug. Die lebendig erzählten Ausschnitte berichteten aus verschiedenen Perspektiven vom 12. Februar 1934 – aus der Sicht eines Polizisten und aus jener von jugendlichen Beteiligten.