Vorwärts 264 - Februar 2018

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Artikel in dieser Ausgabe:

20.03.2018

In früheren Gesellschaften gab es eine strikte Trennung von Kopf- und Handarbeit, beziehungsweise geistiger und körperlicher Arbeit: Fähigkeiten wie Lesen waren der Elite vorenthalten. Heute ist das durchschnittliche Bildungsniveau höher als in der vorkapitalistischen Zeit oder auch noch vor 100 Jahren. Das hat die ArbeiterInnenklasse erkämpft und auch der moderne Kapitalismus verlangt in weiten Teilen der Wirtschaft ein höheres Bildungsniveau, um diese Produktionsweise aufrecht erhalten zu können: Es muss mehr verwaltet als produziert werden.

20.03.2018

Lehrlinge sind Teil der österreichischen ArbeiterInnenklasse und genauso von Angriffen und Verschlechterungen betroffen wie alle Beschäftigen. Als Jugendliche sind sie noch besonders betroffen, als weibliche Jugendliche noch mehr. Schon unter der letzten schwarz-blauen Regierung gab es Verschlechterungen für Lehrlinge wie die Verlängerung der Probezeit, die Verkürzung der Behaltefrist und die Ausdehnung der Lehrlingsarbeitszeit im Gastgewerbe. Die jetzige Regierung macht hier weiter und plant u.a. die Auflösung des Jugendvertrauensrates (JVR).

20.03.2018

Sinkende Lehrlingszahlen: 2005 gab es noch 122.378 Lehrlinge, 2017 nur noch 106.613. Außerdem arbeiten und lernen immer mehr Lehrlinge nicht mehr in Betrieben, sondern in der überbetrieblichen Ausbildung: Von 2007 bis 2017 hat sich die Anzahl von Jugendlichen in dieser überbetrieblichen Ausbildung auf 9.101 verdreifacht – jedeR 11. Lehrling lernt nicht mehr im Betrieb. Innerhalb eines Jahrzehntes (2007-17) ist die Anzahl der Lehrbetriebe um ein Viertel oder mehr als 10.000 Lehrbetriebe gesunken.

20.03.2018

Geht es nach Politik, Wirtschaft und Gewerkschaft, steht es um die Lehrausbildung in Österreich gut. Die im EU-Vergleich mit 9,3%(!) niedrige Jugendarbeitslosigkeit und die hohe Qualität der FacharbeiterInnenausbildung werden landauf und landab gelobt. Trotzdem sinken die Zahlen der Lehrlinge und der Ausbildungsbetriebe seit gut 20 Jahren kontinuierlich. Und das bei gleichbleibendem Gejammer der Wirtschaft über Fachkräfte-Mangel. Wie geht das alles zusammen?

20.03.2018

Im Regierungsprogramm steht die „Aufwertung der Lehrberufe durch eine Imagekampagne für Lehrlinge“. Das Geld kann man sparen, es geht nicht ums „Image“, sondern um Verbesserungen bei Bezahlung, Ausbildung und Berufsschule.

27.02.2018

Der neue Innenminister Kickl hat schon große Pläne für Österreich: Er will AsylwerberInnen „konzentriert“ an einem Ort halten, den Überwachungsstaat drastisch ausbauen, die Privatsphäre ganz legal durch Handykontrollen verletzen und berittene Polizei einsetzen.

27.02.2018

Widerstand gegen die Politik der Reichen wird wohl noch einige Zeit nötig sein. Dafür müssen wir jeden Euro x-fach umdrehen. Wir haben keine Geldgeber bei den etablierten Parteien oder Unternehmen, weil wir zu 100% von diesen unabhängig sein wollen. Darum brauchen wir DEINE Unterstützung. Und das bedeutet auch: dein Geld. Am besten, indem du einen Dauerauftrag einrichtest. Spende uns regelmässig – 1x pro Monat, pro Quartal oder pro Jahr. Hilf uns, Flugblätter zu produzieren, Proteste zu organisieren, unser Büro zu finanzieren.

27.02.2018

Ich wuchs in einer politisch eher konservativen Gegend auf (Innviertel), wo die Meinungen von FPÖVP usw. Anklang finden. Ich konnte mit dieser Meinung nie was anfangen, auch weil ich im Kindergarten und der Schule ein paar Freunde mit Migationshintergrund hatte. Als die FPÖ bei der vorletzten Nationalratswahl 2013 über 20 % bekam, informierte ich mich mal übers Internet. Außerdem versuchte ich immer eine alternative Meinung in eine reaktionäre Diskussion zu bringen.

27.02.2018

„In Frankreich, da wissen Sie wie man kämpft.“ Das ist so ein Satz, den wir bei Infotischen&Co immer wieder mal von Menschen hören, die hierzulande mit dem ÖGB und den Teilgewerkschaften hadern. Tatsächlich sind wesentliche Kampf-Traditionen der ArbeiterInnenbewegung in Österreich weitgehend in Vergessenheit geraten. Das hat nicht mit der „österreichischen Seele“ zu tun, sondern vielmehr mit der unseligen „Sozialpartnerschaft“, die ÖGB&Co zu Ideologie und Selbstzweck erhoben haben. Streiks stören die Gewerkschaftsführung nur dabei.

26.02.2018

Ab Mai 2018 sollte in der Gastronomie das vollständige Rauchverbot (keine getrennten (Nicht-)Raucherbereiche) gelten. Die neue Regierung zeigt durch das Kippen des Gesetzes, dass es nicht darum geht, den Konsum von gesundheitsschädlichen Mitteln zu reduzieren. Gleichzeitig fordert die Regierung ein Rauchverbot für Jugendliche unter 18 Jahren - angeblich wegen des Jugendschutzes.

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