Frauen und LGBT

Pride: gegen Rechtsruck, Care-Krise und Kapitalismus!

Care workers, queer rights - one struggle, one fight!
ROSA - kämpferisch.sozialistisch.feministisch

Jeder Juni ist der Pride-Monat, um auf die Unterdrückung von queeren Personen aufmerksam zu machen. Während Angriffe auf LGBTQI+ weltweit und in Österreich zunehmen, versuchen Politiker*innen und Konzerne durch Logos in Regenbogenfarben noch Profit aus dieser Unterdrückung zu schlagen. Gleichzeitig ändert sich nichts an der realen Diskrimminierung oder mangelnden Versorgung (z.B. bei mentaler Gesundheit oder geschlechtsangleichenden Maßnahmen). Wir brauchen einen gemeinsamen Kampf gegen jede Unterdrückung und für echte Verbesserungen im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich (Care-Bereich), die uns allen helfen.

Für uns gehören diese Proteste zusammen! Frauen, queere Personen, Migrant*innen, Arme und alle, die sowieso schon alltägliche Diskrimminierung erleben, arbeiten nicht nur überdurchschnittlich im Care-Bereich, sondern sind auch stärker von dessen Leistungen abhängig. Queere Jugendliche, die überproportional von psychischen Problemen betroffen sind und dabei Hilfe brauchen, Frauen die aus gewalttätigen Beziehungen flüchten müssen und Alleinerzieher*innen oder pflegende Angehörige, die die Lücken des Systems ausgleichen müssen. Gleichzeitig sind jene Politiker*innen, die am stärksten gegen LGBTQI+ kämpfen, auch jene, die für das Kaputtsparen des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereichs am meisten verantwortlich sind. Sie hetzen gegen trans Personen, um konservative Rollenbilder zu verteidigen und unbezahlte Sorgearbeit weiter in Familien abzuladen. Deshalb gehen wir im Pride-Monat in Unterstützung mit Arbeitskämpfen im Care-Bereich und für queere Befreiung auf die Straße.

Komm mit uns und unterstützte die Proteste:

Als ROSA wollen wir uns an diesen Protesten beteiligen und sie aktiv unterstützen. Deshalb planen wir auch bei der Pride in Wien eine Aktion um Solidarität vor allem für den Streik der Freizeitpädagog*innen aber auch alle anderen aktuellen Proteste im Care-Bereich zu organisieren. Melde dich bei uns wenn du dabei helfen willst Solidarität aufzubauen!

Wir kämpfen für:

  • Milliarden für den Care-Bereich statt für Aufrüstung und Konzerne​
  • ein Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystem, das sich um die Interessen von Beschäftigten und Betroffenen dreht und von ihnen gestaltet wird​
  • mit ausreichend Ressourcen für Beschäftigte und Betroffene
  • für queer-inklusive Sexualaufklärung in allen Bildungseinrichtungen, kostenlosen und flächendeckenden Zugang zu Abtreibungen, Therapieplätzen, geschlechtsangleichenden Maßnahmen, Jugendzentren und anderer Betreuung
  • den Aufbau einer Bewegung gegen jeden Angriff auf diskriminierte Gruppen in unseren Nachbarschaften, Schulen, Universitäten, Arbeitsplätzen und Gewerkschaften - egal ob durch Rechtsextreme, Bosse oder die Regierenden
  • eine sozialistische Alternative zum kapitalistischen System der Ausbeutung, Diskrimminierung und Armut, um den vorhandenen Reichtum für eine angemessene Versorgung zu nutzen und die freie Entfaltung von allen Menschen zu ermöglichen.

 

Solidarität mit den Protesten im Gesundheits, Bildungs- und Sozialbereich!

Im Pride-Monat Juni gibt es aber auch mehrere Demonstrationen von Beschäftigten aus dem Care-Bereich gegen die katastrophale Situation:

Beschäftigte beim Fond Soziales Wien demonstrieren für höhere Löhne und gegen prekäre Arbeitsbedingungen
14.6. | 14:00 | Erdbergstraße 198A-200 | Wien 

Streik der Freizeitpädagog*innen
15.6. | 14:30 | Karlsplatz | Wien

Streik der Freizeitpädagog*innen
15.6. | 14:30 | Freiheitsplatz | Graz

Großdemo im Rahmen des Bildungsaktionstages
15.6. | 17:00 | Sigmund-Freud-Park | Wien

Kundgebung im Rahmen des Bildungsaktionstages
15.6. | 17:00 | Martin-Luther-Platz | Linz

Picknick im Rahmen des Bildungsaktionstag
15.6. | ab 15:00 | Volksgarten Skatepark | Graz

Wiener Regenbogenparade und ROSA-Kundgebung zur Unterstützung des Streiks der Freizeitpädagogik und anderer Arbeitskämpfe im Care-Bereich
17.6. | ab 11:00 | Denkmal der Republik / U-Bahn-Station Volkstheater (Ausgang Ring) | Wien

Protest gegen religiöse und rechtsextreme Fundamentalist*innen
17.6. | 14:00 | Stephansplatz | Wien

Demo von Jugendlichen (@changefortheyouth) für bessere Versorgung für psychischer Gesundheit
30.6. | 13:00 | Christian-Broda-Platz | Wien

8. März, Frauentag - So geht's (nicht)!

Kommentar
Sonja Grusch

Es ist wieder soweit. Mehrmals im Jahr (Frauentag, Tag gegen Gewalt an Frauen, Equal Pay Day…) überschlagen sich (fast) alle in Beteuerungen, wie wichtig Frauenrechte sind und wie pfui Sexismus ist. Selbst jene, die aus ideologischen Gründen ein konservatives Frauenbild propagieren und mit Sexismus auffallen - von Kirche über ÖVP bis FPÖ - tun so, als ob sie “natürlich” für Gleichberechtigung sind. Soweit Theorie und Propaganda, denn mit offenem Sexismus kommt man in der Politik heute nicht mehr weit.

Die Realität sieht ganz anders aus: Der Global-Gender-Gap-Bericht des Weltwirtschaftsforums errechnet, dass Gleichberechtigung - so sich nichts verlangsame - erst in 133 Jahren erreicht wäre. Corona hat die Lage von Frauen weltweit verschlechtert, uns mehr unbezahlte Arbeit aufgehalst. Jede Wirtschaftskrise - und die kommen in den letzten Jahrzehnten in immer kürzeren Abständen - verschärft die Situation von Frauen. Denn wenn der Kapitalismus seiner sozialen Rüschen entledigt ist, tritt seine volle Brutalität und Ausbeutung zu Tage: Spitäler werden geschlossen, Pflege ins Private verlegt, Bildung privatisiert, Kinderbetreuung zum Luxus und im Job selbst steigt der Stress bei sinkenden Einkommen. Frauen werden in die “Teilzeitfalle” gezwungen und so wird eine viel zu oft gewalttätige Familie ebenfalls zur Falle. Und die Teuerung verschlimmert alles noch. Es scheint kein Entrinnen aus Sexismus, Gewalt und Ungerechtigkeit zu geben. Das trifft alle, die nicht zu den Reichen gehören (also eigentlich fast alle außer der Elite) - und Frauen ganz besonders. Und um diese Maßnahmen durchzukriegen, werden “traditionelle” Rollenbilder aus der Mottenkiste geholt und aufgehübscht. 

Gegen Main-Stream und für Sozialistischen Feminismus

Und um so zu tun, als ob man ach so fortschrittlich wäre, bleibt der Main-Stream-Feminismus schön an der Oberfläche. Bei Ursachenerklärung ebenso wie bei Lösungen. Weil aber Frauenunterdrückung nicht in der DNA von Männern, sehr wohl aber in der DNA des Kapitalismus steckt, ist dieser Main-Stream-Feminismus im besten Fall sinn- und wirkungslos. Was wir stattdessen brauchen, ist sozialistischer Feminismus, der seine Wurzeln im Verständnis der kapitalistischen Produktionsweise und daraus resultierender Ideologie hat. Und der seine Wurzeln bei den sozialistischen Kämpfer*innen wie Zetkin, Luxemburg, Kollontai, aber auch Engels und Bebel hat. Und was unterscheidet nun diesen sozialistischen Feminismus? 1) Frauenunterdrückung liegt am und hat System 2) Dieses System heißt Kapitalismus und braucht die mies und unbezahlte Frauenarbeit (laut Oxfam leisten Frauen täglich 12,5 Milliarden unbezahlte Stunden Care-Arbeit) 3) Deswegen kratzen individuelle Lösungen bestenfalls an der Oberfläche 4) Demokratische und gesellschaftliche Rechte gehen nicht ohne soziale Rechte 5) Diese werden uns nicht geschenkt, die müssen wir erkämpfen (und genau das sehen wir zunehmend durch Streiks in “Frauenbereichen” wie Pflege und Bildung). Das ist das Verständnis von ISA und unserer sozialistsch-feministischen Initiative Rosa - und zwar ganz besonders bei der internationalen Rosa-Konferenz. Komm hin, am 18./19.3. in Wien!

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

ROSA mobilisiert für 8. März

Bianca Szabó

Das neue Jahr begann bei ROSA mit einem ersten Vernetzungstreffen im Jänner, bei welchem neue Aktivist*innen und Altbekannte zusammenfanden, um sich zu feministisch-sozialistischen Aktionen abzustimmen. In zwei verschiedenen Arbeitsgruppen wurde bei diesem Treffen an praktischen Ideen zur Mobilisierung für den 8. März diskutiert und gearbeitet. Es folgten eine Reihe von Aktionen um für den 8. März, den internationalen Frauenkampftag, zu mobilisieren.

Dazu haben wir gemeinsam am 14. Februar, dem Valentinstag eine Kundgebung gegen Gewalt an Frauen und LGBTIQ+-Personen organisiert, mehr als 100 Personen beteiligten sich. Schon Wochen zuvor gingen die Aktivist*innen flyern und riefen in ihren Umkreisen zur Teilnahme auf. Am Valentinstag sprachen dann auf der Mariahilferstraße in Wien verschiedene Aktivist*innen über Unterdrückung an Frauen, sexualisierte Gewalt an queeren Personen, die Teuerungskrise und die prekären Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Pflegebereich. Die zentrale Botschaft der Kundgebung: Das alles müssen wir nicht akzeptieren - organisieren wir uns, um gegen Sexismus, Teuerung und Carekrise zu kämpfen. Zwischen den Reden hatten wir Zeit für Diskussionen mit Interessierten und verkauften Vorwärts- und ROSA-Zeitungen. In einem Gespräch mit einer Passantin wurde deutlich, dass unsere politische Arbeit auch auf Zustimmung stößt: „Ich suche schon lange ein Format für mich, aber es gab einfach nichts. Wo trefft ihr euch wann?"

Auch in Salzburg haben wir mobilisert, u.a. mit Aktionen gegen Sexismus in der Gastro. ROSA und ISA Aktivist*innen beteiligen sich auch an der Initiative von Sozial aber nicht blöd für betriebliche Aktionen am 8. März und organisieren gemeinsam mit anderen öffentliche Betriebsversammlungen und einen Protest von Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich am 8. März.

Mit dieser Kampagne, aber auch mit weiteren ROSA-Vernetzungstreffen, wollen wir Menschen für einen gemeinsamen sozialistisch-feministischen Kampf organisieren. Ein Tag, eine Kundgebung oder eine Diskussion reicht aber nicht. Lasst uns aber damit anfangen und am 8. März gegen jede Unterdrückung an Frauen und queeren Personen aktiv sein.

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

8. März: feministischer Kampftag International gegen Teuerung, Gewalt und Care-Krise

8. März: feministischer Kampftag

International gegen Teuerung, Gewalt und Care-Krise

Komm mit ROSA und der ISA zu den Protesten am internationalen feministischen Kampftag: 

  • Kundgebung zur Care-Krise in Wien |  15:00 @Mariahilferstraße/Neubaugasse
  • "Frau, Leben, Freiheit"-Rosa-Block auf der "Take back the streets"-Demonstration in Wien | 16.45 @Yppenplatz
  • "Do It Yourself: Frauentag Linz"-Demonstration | 17:00 @Musiktheater/Volksgarten
  • Demo in Graz | 17:00 @Südtirolerplatz

Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in den Massenbewegungen für das Frauenwahlrecht, gegen Hunger und Krieg. Nachdem er als Feiertag kommerzialisiert worden war, holen wir ihn uns zurück! Mehr als ein Jahrhundert später bedrohen Gewalt, Krieg, Hunger und Unterdrückung noch immer uns alle, insbesondere Frauen, Queers und ohnehin schon benachteiligte Migrant*innen und andere Minderheiten. Die Frauen im Iran und Kurdistan stehen an vorderster Front im Kampf gegen ein brutales, sexistisches System - ihr Slogan ist eine Inspiration für unseren internationalen Widerstand!

Frau - Gegen Gewalt an Frauen und LGBTQI+ Menschen!

Im Jahr 2022 wurden in Österreich 31 Frauen getötet, trotzdem sind Hilfsangebote für häusliche Gewalt unterfinanziert und die Wartelisten für psychologische Unterstützung monatelang. Die Teuerung treibt die häusliche Gewalt in die Höhe und drängt Frauen in Armut. Auch LGBTQI+ Personen sind überproportional von Missbrauch und Gewalt betroffen. Wir stehen gemeinsam gegen jede Form der Unterdrückung! Gegen die Angriffe der extremen Rechten - für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch und das Recht auf körperliche Selbstbestimmung für alle! Es braucht Millionen für Gewaltschutz und -prävention! Für die Enteignung leerstehender Wohnungen zur Schaffung leistbaren Wohnraums, damit niemand gezwungen ist, mit einem Misshandler zusammenzuleben!

Leben - Rettet den Caresektor vor dem Kollaps!

Der weiblich dominierte Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich steht vor dem Kollaps und die Regierung tut nichts! Die Last fällt auf Frauen - als Beschäftigte, die unter unerträglichen Arbeitsbedingungen und Hungerlöhnen leiden, und als diejenigen, die sich zu Hause um Kinder, Alte und Behinderte kümmern, wo der Staat versagt. Statt Milliardeninvestitionen für Aufrüstung und Konzerne braucht es mehr Geld für Gesundheit, Bildung und Soziales - für angemessene Löhne, Arbeitszeitverkürzung ohne Lohneinbußen und mehr Personal! Auch die Teuerung trifft Frauen - besonders Alleinerziehende - besonders. Es wird höchste Zeit, dass wir die Gewerkschaften dazu bringen, den 8. März zum Streiktag gegen Sexismus, Niedriglöhne und Pflegenotstand zu machen. 

Freiheit - Solidarität mit dem Kampf in Iran, Kurdistan und Afghanistan! Nein zu Krieg und Imperialismus

Solidarität mit dem Widerstand im Iran, in Kurdistan und in Afghanistan und ihrem Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung! Die Herrschenden vom Iran bis zur Türkei, von Russland bis zu den USA, greifen die Rechte von Frauen und LGBTQ+ an, ihr Kampf um Profite und Macht bedeutet Elend für Frauen, Arme und Arbeiter*innen. Unsere Antwort darauf ist internationale Solidarität. Nieder mit den autoritären Regimen, Stopp von Waffenexporten und sofortiges Bleiberecht für alle, die vor Krieg, Unterdrückung und Armut fliehen! 

Die sozialistisch-feministische Initiative ROSA beteiligt sich am Aufbau einer internationalen Bewegung gegen Sexismus, Unterdrückung und Kapitalismus. Rund um den 8. März organisieren wir eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen - macht mit!

 

 

Kapitalismus = Klimakrise, Sexismus, Teuerung und Krieg

Sozialistischer Feminismus gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Imperialismus
ROSA - kämpferisch.sozialistisch.feministisch

Die Klimakrise sitzt uns als scheinbar unaufhaltbare Katastrophe im Nacken, während Krieg, Teuerung, die Care-Krise, Gewalt an Frauen und LGBTQI+ sowie der Aufstieg rechter Kräfte uns täglich bedrohen. Obwohl Hunderttausend demonstrierten, haben die Regierungen und Herrschenden keine Lösungen für die sich häufenden Krisen.

Besonders Frauen und die Arbeiter:innenklasse spüren die Folgen der Krisen, Existenzen sind bedroht. Alle diese Krisen hängen zusammen und wir müssen sie gemeinsam bekämpfen.

Den Zusammenhang der vielen Krisen verstehen

Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und den Konzernen, die sie fördern, verschärft nicht nur die Klimakrise, sondern sorgt auch für Aufrüstung, Krieg und Unterdrückung in den Ländern, die über Gas und Erdöl verfügen. Beispiele sind die Gas-Importe aus Russland und Öl-Geschäfte des Iran.

Anstatt in erneuerbare Energieversorgung zu investieren, ist man von Öl- und Gasimporten abhängig, was unter anderem zu hier steigenden Energiepreisen führt. Das Gesundheits- und Sozialsystem steckt in einer tiefen Krise.

Es wird deutlich: Die Frage von Krieg und Frieden und einer gerechten Gesellschaft, ist eng mit der Frage von Klimagerechtigkeit verbunden. In einem Wirtschaftssystem, das auf Profite ausgerichtet und von fossilen Energieträgern abhängig ist, wird es niemals Klimagerechtigkeit, Geld für das Gesundheits- und Sozialsystem, Bildung, und keine Chance auf ein friedliches Zusammenleben geben.

Unsere Antwort: Widerstand!

Es braucht organisierten Widerstand und internationale Solidarität aus der Bevölkerung und Druck von unten auf das bestehende System, herrschende Regierungen und Konzerne.

Die feministische Freiheitsbewegung im Iran und der Widerstand in Kurdistan, sowie international häufige Arbeiter:innen Streiks - z.B. in Frankreich, England aber auch Österreich - sind Ansatzpunkte für die den Aufbau einer Alternative von unten zu dem Krieg, der Unterdrückung und Ausbeutung der Herrschenden!

Wir müssen uns organisieren, weil es ein System braucht, in dem Klimaschutz und das Wohlergehen der Bevölkerung an 1. Stelle stehen. Weil imperialistische Kriege, die u.a. in der Ukraine & Kurdistan auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen werden, und das Regime im Iran anstatt finanziert, sofort gestoppt werden müssen. Weil im Angesicht der drohenden Klimakatastrophe nicht die Zeit ist, in Aufrüstung zu investieren! Weil die Ausbeutung der Natur und der Arbeiter*innenklasse (damit meinen wir alle die jetzt oder in Zukunft arbeiten müssen um zu überleben) ein Ende haben muss! Denn selbst die größten Profite sind unbedeutend, wenn unsere Lebensgrundlage, unser Planet, zerstört ist.

Es braucht eine demokratische Kontrolle über Ressourcen, Produktion und Investitionen. Indem wir Konzerne vergesellschaften, Züge statt Panzer produzieren. Indem wir das Vermögen der Superreichen in lokale, nachhaltige Energie investieren und eine Bewegung gegen die Klimakrise und ihre Ursache aufbauen, die das ganze System herausfordert, um der Dringlichkeit der Klimakatastrophe gerecht zu werden.

8. März: Tag des Klassenkampfes!

Yasmin Morag

Mit Jahresbeginn wird immer deutlicher: Rezession, Krieg und Klimakatastrophe verändern die Welt grundlegend. Der zunehmende Druck auf die Familien führt zu mehr Sexismus und häuslicher Gewalt - 2022 wurden in Österreich 31 Frauen getötet, 2021 gab es mehr als 9.000 Anrufe bei Beratungsstellen für häusliche Gewalt. Die Arbeitsbedingungen von Frauen erschweren es, aus Missbrauchs-Situationen auszusteigen - prekäre, unterbezahlte und Teilzeitjobs, und die Inflation verschlimmern dies noch. Der Mangel an Personal, an angemessener Bezahlung und katastrophale Arbeitsbedingungen im Pflegebereich führen zu enormem Stress bei den Beschäftigten, meist Frauen. So betreuen z.B. Sozialarbeiter*innen doppelt so viele Fälle wie empfohlen, und 50 % des Krankenpflegepersonals überlegen, ihre Arbeit aufzugeben. Als ob das nicht genug wäre, sind es auch noch Frauen, die aufgrund des kollabierenden Pflegesektors mit der Betreuung von Kindern, Alten und Kranken zu Hause belastet sind.

Für Regierung und Gewerkschaft haben Frauen keine Priorität

Die Regierung ist nicht bereit, in unsere Gesundheit, Bildung oder Sicherheit zu investieren. Und die Gewerkschaft? Frauen stellen fast die Hälfte der Beschäftigten. Die katastrophalen Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne und dass Frauen den Großteil der unbezahlten Arbeit bei Haushalt und Pflege leisten, aber auch Gewalt und Sexismus sollte für die Gewerkschaften “Frauenpolitik” zum zentralen Thema machen. Sie wären DIE Kraft, die in der Lage ist, zu mobilisieren und für Verbesserungen zu kämpfen, mehr noch - es ist ihre Aufgabe. Die Wut unter Beschäftigten und Jugendlichen über diese Probleme ist groß, aber die Gewerkschaften begnügen sich mit symbolischen Foto-Aktionen zum 25.11., dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und zahnlosen Erklärungen zum 8.3. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis sie die Themen überhaupt aufgegriffen haben, aber es ist viel, viel mehr nötig. Wir brauchen wirklich hohe Lohnabschlüsse, Streiks für mehr Personal, besonders im Handel, Sozial- und Gesundheitsbereich. Auch, damit die Gewerkschaften die kämpferische Kraft werden, die sie sein sollten, müssen wir Druck von unten aufbauen.

Frauenrechte sind Gewerkschaftsthemen

Historisch gesehen ist der 8. März ein Tag des Klassenkampfes. Dorthin müssen wir wieder kommen. In jüngster Zeit hat die feministische Bewegung Streiks als eine Form des Kampfes aufgegriffen. Diese dürfen nicht symbolisch bleiben: Am Internationalen Frauentag müssen die Gewerkschaften Fragen der Unterdrückung und Ungleichheit von Frauen offensiv aufgreifen. Existierende Basisinitiativen am Arbeitsplatz können die Gewerkschaften hier pushen, indem sie selbst öffentliche Kundgebungen, Solidaritätsaktionen oder Betriebsversammlungen als Schritt zur Vorbereitung von Streiks vorantreiben. Streiks in Schulen und Universitäten können ebenfalls genutzt werden, um Druck auf die Gewerkschaftsführung auszuüben, damit sie handeln und für diesen Tag den existierenden Unmut bündeln und zum gemeinsamen Streik aufrufen. Frauen stehen bei vielen Protesten an der Spitze, mit einer unübertroffenen Bereitschaft zu kämpfen und Opfer zu bringen. Wenn die Gewerkschaften diese Themen endlich zentral aufgreifen, können sie diese kämpferische Stimmung in die schläfrige Arbeiter*innenbewegung und in die Strukturen der Gewerkschaft hineintragen und ihnen neues Leben einhauchen. Diesen dynamischen Kampfgeist braucht die Gewerkschaftsbewegung dringend!

 

Info:

“Frauenrechte sind zentral für die gesamte Gewerkschaftsbewegung: Es geht nicht nur um Solidarität, sondern kampffähige Gewerkschaften brauchen starke, selbstbewusste Mitglieder und eine Mitgliedschaft, die sich nicht spalten lässt, sondern gemeinsam gegen Ungerechtigkeiten vorgeht, auch wenn diese - scheinbar - nur einen Teil der Mitgliedschaft direkt betrifft.” (Aus einem Antrag von ISA Aktivist*innen 2021 bei der GPA)

 

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Im März wird das Herz des revolutionären Feminismus in Wien schlagen - sei dabei!

18./19. März: Internationale Rosa-Konferenz in Wien

Wo? ACHTUNG: GEÄNDERTER ORT!

WEST Space, Augasse 2-6, 1090 Wien

Wann? 
Sa. 18. März 10:00 Uhr bis So. 19. März 18 Uhr

Unterkunft?
von Freitag bis Montag, Essen: Sa. + So.

Mehr Infos zu Preisen und Anmeldung? 
https://linktr.ee/rosainternational

Programmhighlights:

  • Iran und seine weltweiten Auswirkungen
  • Care-Krise international – Arbeiter*innen im Streik
  • Our bodies, our choice - Widerstand gegen den Rechten Angriff auf Abtreibungsrechte
  • Die Rolle von Imperialismus, Kolonialismus und Rassismus bei der Unterdrückung von Frauen
  • Lehren aus sozialistisch-feministischen Kämpfen für heute
  • Ni Una Menos: Feministische Revolte in Lateinamerika und der Kampf gegen Machismo und die extreme Rechte
  • Unser Kampf unsere Freiheit: Sexuelle Befreiung & Trans-Rechte
  • Wir kämpfen um zu gewinnen - Wie sozialistische Feminist*innen echte Verbesserungen erkämpft haben.

Im März wird das Herz des revolutionären Feminismus in Wien schlagen - sei dabei!

10 Tage nach dem Internationalen Frauenkampftag - dem 8. März 2023, der sich zu einem Tag massiver Kämpfe auf der ganzen Welt zuspitzen wird - werden am 18. und 19. März rund 200 sozialistisch-feministische Aktivist*innen aus allen Kontinenten in Wien zusammenkommen. Melde dich bei uns, um deinen Platz zu reservieren, egal ob du bereits ROSA-Mitglied bist oder ob du nach einer Möglichkeit suchst, Teil unseres so dringenden Kampfes werden willst.

Die 2010er Jahre waren von einer globalen feministischen Welle geprägt. Und von Ni Una Menos bis zu den Siegen in Sachen Abtreibungsrecht, von #MeToo bis BLM, von Klima- und feministischen Streiks, von Streiks von Krankenpfleger*innen und Sozialarbeiter*innen - Frauen und LGBTQ-Personen, oft jung und meist Arbeiter*innen standen weltweit an der Spitze der Kämpfe. Diese Bewegungen setzten Femizide und geschlechtsspezifische Gewalt auf die politische Tagesordnung, erkämpften Abtreibungsrechte in Irland, Argentinien, Südkorea und anderen Ländern und wehrten sich gegen sexistische, rassistische und homophobe/transphobe Einstellungen in aller Welt.

Die 2020er Jahre brachen inmitten Periode von vielen Krisen des Kapitalismus und damit verbundener Instabilität an: Inflation, Pandemien, Krieg, Klimakatastrophe. Von dieser vielschichtigen Krise sind Frauen aus der Arbeiter*innenklasse und arme Frauen unverhältnismäßig stark betroffen, da geschlechtsspezifische Gewalt, die Wohnungs- und Gesundheitskrise sowie die Lebenshaltungskosten in die Höhe schnellen. Auf der einen Seite haben wir erlebt, wie der feministische Kampf mit der Revolte von "Woman Life Freedom" gegen die iranische Diktatur einen neuen Höhepunkt erreicht hat, und auf der anderen Seite haben wir eine gewaltige Reaktion gegen diese feministische Welle gesehen, von der Aufhebung von Roe V Wade in den USA über Andrew Tate und die antifeministische Reaktion bis hin zum Aufstieg des Rechtsextremismus.

Dies ist eine Warnung an uns alle. Wir lassen uns nicht zurückdrängen! Im Kampf nach vorne gehen, Solidarität und mit sozialistischen Feminismus ist der einzige Weg vorwärts! Diese Konferenz findet zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt - einem Zeitpunkt, an dem bereits errungene Siege bedroht sind und an dem wir unsere internationale Solidarität und unser Engagement für den antikapitalistischen und sozialistischen Feminismus vertiefen müssen. Mit Diskussionen über sozialistisch-feministische Geschichte, Theorie und Aktionen wird diese Veranstaltung all unsere Kämpfe auf der ganzen Welt bereichern. DAS solltest du nicht verpassen! Zu den Redner*innen aus Indien, Südafrika, den USA, Mexiko und anderen Ländern gehören führende Vertreter*innen von Bewegungen gegen geschlechtsspezifische Gewalt und für körperliche Selbstbestimmung sowie sozialistische Gewerkschafter*innen, die Kämpfe im Pflegesektor anführen, Aktivist*innen gegen rassistische Polizeigewalt und Kämpfer*innen  für Trans-Rechte.

Indem wir für diese Kämpfe aufgebaut haben, haben Rosa und die sozialistisch-feministische Arbeit der ISA insgesamt in den letzten Jahren in einigen Ländern den Weg geebnet zu bedeutenden Siegen für die feministische Bewegung. Erfahrungen zwischen Aktivist*innen aus der ganzen Welt auszutauschen und von ihnen zu lernen, darum geht es bei der internationalen sozialistisch-feministischen Rosa-Konferenz.

Zu den Redner*innen gehören:

  • Ruth Coppinger - Gründungsmitglied von Rosa und Aktivistin der Socialist Party in Irland, die innerhalb und außerhalb des Parlaments für Abtreibung ohne Bevormundung und gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Victim Blaming gekämpft hat
  • Kshama Sawant - Stadträtin der Sozialistische Alternative, sie führte den Kampf damit Seattle die erste Stadt in den USA wurde die Abtreibung sicherstellt auch für Menschen die nicht aus Seattle kommen
  • Meena Kandasamy - indische Aktivistin gegen das Kastensystem und für feministische Anliegen, Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin
  • Aktivist*innen der Iran-Solidaritätsbewegung
  • und viele mehr….

Lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen - melde dich jetzt an: https://linktr.ee/rosainternational

Es ist auch möglich online teilzunehmen, falls Du nicht nach Wien reisen kannst. Bitte füllen trotzdem das oben verlinkte Anmeldeformular aus, um alle Informationen zu erhalten.

Du kannst diese Konferenz auch unterstützen, indem du einen Beitrag zu den Reisekosten von Aktivist*innen aus Brasilien, Südafrika, Nigeria, Mexiko, Chile, Russland und China leistest. Danke im Voraus für deine Spende: https://www.paypal.com/paypalme/rosaireland >> Bitte beim Verwendungszweck den Vermerk "Rosa Konferenz“ angeben. <<

 

Woher kommt die reaktionäre Offensive?

Noah Koinig

Die Rechte gewinnt Wahlen in Italien, Bolsonaro schneidet stark ab, Trump baut seine Kräfte auf - die Rechten scheinen in der Offensive zu sein. Neben Rassismus sind die Zielscheibe meist Frauen und LGBTQI+ Personen. Hierfür gibt es mehrere Gründe, von konservativen Geschlechterrollen, bis hin zu Ressourcenmangel und Wirtschaftskrisen.

Als Roe gegen Wade gekippt wurde, haben die Rechten in den USA einen landesweiten Angriff auf das körperliche Selbstbestimmungsrecht gestartet. Und das ist Inspiration für Rechte international. Verschärfte Abtreibungsregeln werden nämlich auch künftig eine Gefahr in Italien sein, nach dem Wahlsieg der rechtsaußen Partei Fratelli d’Italia, die offen gegen Abtreibungen ist. Die Vorsitzende und neue Regierungschefin Meloni spricht sich auch gegen gleichgeschlechtliche Ehe aus und will queeren Personen die Adoption per Verfassungsänderung verbieten.

Was steckt dahinter?

Der Kapitalismus stützt sich gerade in Krisenzeiten auf konservative Geschlechterrollen. In den letzten Jahrzehnten passierte ein starker Ausbruch aus den Rollen durch die Frauenbewegungen und LGBTQI+ Community. Mit der Häufung von wirtschaftlichen Problemen wird das zum Problem fürs kapitalistische System. Da kommen reaktionäre Kräfte und ihre Ideen gelegen, um Frauen und queere Personen wieder in diese Rollen zu stecken.

Warum sind diese Geschlechterrollen so wichtig? Sie senken die Produktionskosten und erhöhen so die Profite. In der Berufswelt sind frauendominierte Branchen die mit der schlechtesten Bezahlung - wenn wegen Krisen gespart werden muss, wird dort zuerst gespart. Unbezahlte Care-Arbeit wird als Frauenarbeit abgetan. Geschlechterrollen liefern dann eine „Erklärung“, um diese Ausbeutung zu rechtfertigen („Frauen haben angeborene Fähigkeiten und sind deswegen dafür besser geeignet“ etc.). Und LGBTQI+ Personen brechen aktiv diese Geschlechterrollen, weswegen meist Transpersonen besonders zur Zielscheibe werden.

Staaten brauchen Nachwuchs als Arbeitskräfte und Soldat*innen. In China, Russland, Brasilien und den USA geht die Geburtenrate zurück, gerade hier sind Abtreibungsrechte von Angriffen betroffen, um die Geburtenrate anzuheben. Versucht wird mit dieser Offensive auch, reaktionäre (Wähler*innen)-Schichten anzusprechen. Das war so bei Trump. Bolsonaro setzte stark auf die religiöse Rechte und Lula äußerte sich kritisch zu Abtreibung mit dem Ziel der größeren Unterstützung aus diesem Lager.

Widerstand gegen Angriff auf unsere Rechte

Zumindest in manchen Ländern sind Frauen und LGBTQI+ Personen gesetzlich und damit quasi auf Papier gleichberechtigt. In den meisten Ländern ist das nicht der Fall. Doch selbst diese "Gleichberechtigung” ist nur ein Versprechen, an das sich nicht gehalten wird. Und dieser Widerspruch führt zu Wut und Enttäuschung und das wird dann mit auf die Straße getragen. Das ist der Grund für die vielen feministischen und queeren Proteste auf der Welt. Und selbst die härteste Repression kann diese auf Dauer nicht stoppen. Das kann man beispielsweise im Iran sehen: Begonnen hat es mit Protesten gegen die Sittenpolizei und den Zwangshidschab und auf jede neue Welle von Repression des Regimes antwortet die Bewegung mit noch mehr Widerstand. Das Protestpotential von feministischen und queeren Themen ist groß und ein Grund warum die Herrschenden so brutal dagegen vorgehen mit dem Ziel, es im Keim zu ersticken.

Andererseits ist das aber kein automatischer Prozess: Der Fall von Roe gegen Wade hätte zu Massenprotesten führen können, aber aufgrund der mangelnden Führung und Ablenkung auf die Wahlebene (“wählt Demokraten”) durch die Establishment-Feminist*innen waren die Proteste bis jetzt zu schwach.

Genau deswegen ist es wichtig, eine Bewegung aufzubauen, die den Zusammenhang von Kapitalismus und Geschlechterrollen sieht. Diese Analyse zeigt, wie wir bestmöglich gegen diese strukturelle Unterdrückung von Frauen und LGBTQI+ Personen kämpfen können. Der Kapitalismus hat kein Interesse an der Gleichberechtigung von Frauen und LGBTQI+ Personen, sondern profitiert davon. Diese Bewegung braucht ein sozialistisches Programm und muss klar antikapitalistisch sein.

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Dane County (USA): Abtreibungsrecht erkämpft

Lukas Kastner

Am 25.9. wurde im Dane County im von den Republikanern regierten US-Bundesstaat Wisconsin der Schutz zum Recht auf Abtreibungen erkämpft. Dies war nicht nur ein wichtiges Ereignis, um das Recht auf körperliche Selbstbestimmung gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes und das 173 Jahre alte Abtreibungsverbot des Bundesstaates durchzusetzen. Es war auch ein Beispiel dafür, wie Mobilisierung von unten erfolgreich sein kann. Inspiriert von Seattle, wo Abtreibungsrechte unter der Führung der ISA-Stadträtin Kshama Sawant verteidigt wurden, begannen Mitglieder von Socialist Alternative (ISA in den USA) eine Kampagne. Bereits im Mai wurde ein Marsch von 3.000 Menschen auf das Capitol in Maddison organisiert. Im Anschluss organisierte unsere Schwesterorganisation Aktionstreffen, von denen Streiks an 5 Highschools organisiert wurden. Im Juni kam es zu einer Großdemonstration mit 3.500 Teilnehmer*innen. Socialist Alternative organisierte eine Büro-Besetzung des reaktionären Senators Ron Johnson. Über 2.000 unterzeichneten eine entsprechende Petition. Dass sie von der South Central Federation of Labor unterstützt wurde, zeigt, dass Rechte von Frauen zentrale Anliegen der Arbeiter*innenklasse sind. Dies ist ein Vorbild für alle Kämpfe für Frauenrechte.

Website der Socialist Alternative (ISA in den USA): www.socialistalternative.org

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Berlin: Protest für Frauenrechte!

Nina Mo

Am 17.9. beteiligten sich ROSA & ISA Aktivist*innen aus verschiedenen Ländern an Mobilisierungen gegen Abtreibungsgegner*innen in Berlin. Die weltweiten Angriffe auf Abtreibungsrechte machen internationalen Widerstand und Organisierung umso notwendiger. “Pro Life” ist eine Lüge, diesen Kräften geht es rein um die Kontrolle von Frauen und LGBTQI+ Personen. Wir haben mit einem kämpferischen Block, eigenen Reden und einer sozialistisch-feministischen Veranstaltung eine Perspektive für einen Kampf um echte Selbstbestimmung aufgezeigt.

Während die offiziellen Organisator*innen den Grünen als Sozialabbau-Partei eine große Bühne geboten haben, haben wir z.B. auf den Kampf im Gesundheitsbereich hingewiesen. Der Kampf um vollen, kostenlosen und flächendeckenden Zugang zu Abtreibungen geht Hand in Hand mit dem Kampf um ein ausfinanziertes, bedarfsorientiertes und demokratisch organisiertes Gesundheitssystem. Die Streiks in den Krankenhäusern zeigen das Potential.

Wir haben auch deutlich gemacht, was echte Wahlfreiheit bedeutet: Kampf gegen die Teuerung, für flächendeckende Kinderbetreuung, höhere Löhne und leistbaren Wohnraum und letztlich für ein Ende des kapitalistischen Systems. Ein System, das uns als Gebärmaschinen braucht und uns in Geschlechterrollen zwängt und ausbeutet.

 

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