Frauen und LGBT

5 Gründe warum ein feministischer Streik notwendig ist

Esther Sztatecsny
  1. Frauen sind am stärksten von gekürzten oder nicht vorhandenen Sozialleistungen betroffen. Für Gleichberechtigung braucht es keine Lippenbekenntnisse, sondern flächendeckende, kostenlose Kinderbetreuung, ein ausfinanziertes öffentliches Kranken- und Pflegesystem und gleiches Einkommen für Frau und Mann, von dem man ordentlich leben kann.
  2. Thematisiert werden u.a. Haushalts- und Frauenstreiks. Erstere sollen v.a. im familiären Kreis die Ungleichverteilung der Hausarbeit zeigen. Nachvollziehbar! Doch werden so gesellschaftliche Probleme auf die individuelle Ebene gezogen. Frauenstreiks, an denen nur Frauen teilnehmen, erwecken den Eindruck, Männer seien das Problem. Das lenkt vom wirklichen Verursacher ab – der Gesellschaft in ihrer jetzigen Form.
  3. Um Wirtschaft und damit die Tonangeber*innen zu echten Veränderungen zu zwingen, braucht es betriebliche Streiks wie z.B. 2019 in Spanien und der Schweiz. Beim feministischen Streik sind alle miteinbezogen, denn wenn nicht alle Beschäftigten Teil des Streiks sind, fehlt es an Durchschlagskraft.
  4. Eigentlich wären Frauenfragen Gewerkschaftsfragen, aber auch hier stößt man auf die hohlen Phrasen, nicht auf den Willen zu konkreten Handlungen. Um das zu ändern, braucht es Druck von unten.
  5. Ein feministischer Streik zeigt nicht nur die momentanen Missstände auf. Er ist die Möglichkeit, gesellschaftliche Probleme kollektiv anzugehen und erfolgreich zu bekämpfen – gemeinsam als Frauen und Männer. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer selbstbewussten und kämpferischen Arbeiter*innenbewegung.
Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Demo: 8. März - Internationaler Frauentag - Linz

Mach mit und gestalte mit uns gemeinsam die Demo am Internationalen Frauentag 2020 in Linz!

Do It Yourself: Frauentag Linz

Demo: Internationaler Frauentag

Sonntag, 8. März 2020 - 14:00 Uhr

Treffpunkt: Musiktheater/Volksgarten

Abschlusskundgebung: Landhaus/Promenade

Unsere Forderungen:

Mein Körper - meine Entscheidung

♀ Kostenlose und frei zugängliche Schwangerschaftsabbrüche in jedem Spital und Verhütungsmittel!
♀ Unabhängige Sexualaufklärung in Schulen und Kindergärten!

Gewalt beenden

♀ Frauenhäuser ausbauen!
♀ Leistbaren Wohnraum durch die öffentliche Hand schaffen!

Lohnschere schließen

♀ 1.700 € Mindestlohn/-pension!
♀ Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohn und Personalausgleich!

Unsere Arbeit ist mehr wert

♀ Massive Investitionen in Gesundheit, Bildung und Soziales sind nötig!
♀ Wir brauchen kostenlose flächendeckende Kinderbetreuung!

Jede Diskriminierung bekämpfen

♀ Nein zum Kopftuch-Verbot!
♀ Alle Abschiebungen stoppen!

Für einen Feminismus der 99 %

♀ Es braucht eine Alternative zum kapitalistischen Wirtschaftssystem!

Die Forderungen plus Erklärungen zu den einzelnen Themen findest du unter folgendem Link: https://www.slp.at/artikel/unsere-forderungen-frauentag-linz-2020-9920

Wir wollen auch Menschen mit verschiedenen Geschlechtsidentitäten, queere, trans und inter Personen, die ebenfalls von Sexismus betroffen sind, ansprechen und einbeziehen. Mit Frauen meinen wir selbstverständlich auch trans Frauen.

Unterstützer*innen:

Unter dem Motto "Do It Yourself: Frauentag Linz" haben sich neben vielen einzelnen Aktivist*innen auch folgende Organisationen zusammen getan:

  • AMARA - Kurdischer Frauenverein
  • Dachverband der demokratischen Kräfte
  • Demokratische Kurdische Kulturvereine Linz
  • Internationales Kulturzentrum OÖ
  • Nicht mit mir
  • Sozialistische LinksPartei (SLP)
  • Yeni Kadın / Neue Frau
  • und mögliche weitere...

Melde dich bei uns, wenn du dich beteiligen willst!

Ruf an: 0660 / 6923442 (Sarah)

Folge und schreibe uns auf Facebook an: www.facebook.com/diyfrauentaglinz

Unsere Forderungen: Frauentag Linz 2020

Do It Yourself: Frauentag Linz

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Wir wollen auch Menschen mit verschiedenen Geschlechtsidentitäten, queere, trans und inter Personen, die ebenfalls von Sexismus betroffen sind, ansprechen und einbeziehen. Mit Frauen meinen wir selbstverständlich auch trans Frauen.

Mein Körper - meine Entscheidung

  • Kostenlose und frei zugängliche Schwangerschaftsabbrüche in jedem Spital und Verhütungsmittel!
  • Unabhängige Sexualaufklärung in Schulen und Kindergärten!

Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist ein grundlegendes Recht. Die letzten Regierungen haben Angriffe auf Frauenrechte verstärkt. Gegen diese Rückschritte wehren wir uns und kämpfen für echte Selbstbestimmung! Für uns heißt das auch, gleiche Rechte für homosexuelle, queere, trans und inter Personen.

Gewalt beenden

  • Frauenhäuser ausbauen!
  • Leistbaren Wohnraum durch die öffentliche Hand schaffen!

Ein Drittel aller Frauen erleben mindestens einmal im Leben einen Übergriff. Armut und Perspektivlosigkeit verstärken Gewalt, die meist von (Ex-)Partnern ausgeht, denn viel zu oft bleiben Frauen bei ihrem Partner, weil sie sich alleine keine Wohnung leisten können. 75 Frauenmorde gab es in den letzten zwei Jahren in Österreich, während bei Gewaltschutzeinrichtungen gespart wird. Alleine 2019 fehlten 148 Plätze in Oberösterreichs Frauenhäusern. Wie eine laute Stimme gegen Gewalt an Frauen aussehen kann, zeigt die beeindruckende Bewegung “Ni una menos”, die ausgehend von Argentinien seit 2015 Hunderttausende in mehr als 100 Städten in Lateinamerika auf die Straße brachte.

Lohnschere schließen

  • 1.700 € Mindestlohn/-pension!
  • Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohn und Personalausgleich!

Wir leben in einem System das Menschen ausbeutet. Frauen sind besonders davon betroffen: sowohl am Arbeitsmarkt, als auch wenn sie einen Großteil der Erziehungs-, Pflege- und Hausarbeit gratis verrichten. Deshalb unterstützen wir die Streiks im Sozialbereich für Arbeitszeitverkürzung und fordern einen gewerkschaftlichen Kampf für höhere Löhne, um den Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern zu überwinden und Altersarmut zu verhindern.

Unsere Arbeit ist mehr wert

  • Massive Investitionen in Gesundheit, Bildung und Soziales sind nötig!
  • Wir brauchen kostenlose flächendeckende Kinderbetreuung!

Die Kürzungen beim Sozialbudget und im Behindertenbereich waren ein herber Einschnitt für mobile Dienste und Betreuungseinrichtungen. Die leidtragenden sind die Frauen, die ihre Angehörigen pflegen oder beeinträchtigten Kinder zu Hause versorgen müssen, und die mehrheitlich weiblichen Beschäftigten, auf deren Rücken das Defizit ausgetragen wird. Gerade die Abschaffung der Gratis-Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten ist für berufstätige oder alleinerziehende Frauen untragbar. Wir wollen das gestohlene Geld zurück, das stattdessen Banken und Konzernen geschenkt wurde!

Jede Diskriminierung bekämpfen

  • Nein zum Kopftuch-Verbot!
  • Alle Abschiebungen stoppen!

Es ist falsch, Sexismus und Gewalt an Frauen als ein reines „Ausländerproblem“ darzustellen. Kopftuchverbote werden als Fortschritt für den Feminismus verkauft, während Menschen in genau jene Länder abgeschoben werden, wo sie unterdrückt und verfolgt werden. Nicht der Westen, sondern die kurdische Befreiungsbewegung hat im nordsyrischen Rojava beeindruckende Fortschritte für die Rechte von Frauen erreicht. Maßnahmen, wie Kopftuchverbote, schüren nur Rassismus und helfen auch Frauen, die Kopftücher gezwungenermaßen tragen, nicht. Wir müssen für Bedingungen, die wirkliche Entscheidungsfreiheit ermöglichen, kämpfen!

Für einen Feminismus der 99 %

Es braucht eine Alternative zum kapitalistischen Wirtschaftssystem!

Echte Gleichberechtigung ist in einem System der Ungleichheit nicht möglich. Unsere (unbezahlte) Arbeit schafft den Reichtum, den sich aktuell wenige aneignen. Würde die Arbeit, die Frauen zu Hause leisten, bezahlt werden, wären das 11 Billionen Dollar im Jahr. So ist die Unterdrückung von Frauen fester Bestandteil einer Gesellschaft, in der das reichste 1 % der Weltbevölkerung über 50 % des gesamten Vermögens besitzt. Doch im Kampf um ein gutes Leben für alle, können wir uns auf die etablierte Politik nicht verlassen, sondern müssen selbst aktiv werden. Mach mit!

Demo: 8. März - Internationaler Frauentag - Linz

14:00 - Musiktheater am Volksgarten

Unterstützer*innen:

Unter dem Motto Do It Yourself: Frauentag Linz haben sich neben vielen einzelnen Aktivist*innen auch folgende Organisationen zusammen getan:

  • AMARA - Kurdischer Frauenverein
  • Dachverband der demokratischen Kräfte
  • Demokratische Kurdische Kulturvereine Linz
  • Internationales Kulturzentrum OÖ
  • Nicht mit mir
  • Sozialistische LinksPartei (SLP)
  • Yeni Kadın / Neue Frau
  • und mögliche weitere...

Melde dich bei uns, wenn du dich beteiligen willst!

Ruf an: 0660 / 6923442 (Sarah)

Folge und schreibe uns auf Facebook an: www.facebook.com/diyfrauentaglinz

Nicht Mit Mir 2020: Sozialistische Frauenbewegung voranbringen

Monika Jank

In Anwesenheit einer belgischen Aktivistin von ROSA reflektierten wir am 8. Dezember das vergangene Jahr. 2019 haben wir viel getan: Vom Seminar Anfang Jänner über den 8. März, die Regenbogenparaden in Wien und Linz sowie verschiedene Veranstaltungen über das ganze Jahr hinweg bis zum 25. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen. Vor allem bei jungen Frauen stieß unser Angebot auf Interesse. Auch 2020 werden wir Frauenunterdrückung, die untrennbar mit der kapitalistischen Ausbeutung verbunden ist, weiter bekämpfen. Neben Aktivitäten im Zuge des 8. März werden wir auch die Wien-Wahl nutzen: Eine Ausfinanzierung des Gesundheits- und Sozialbereichs ist gerade für Frauen dringend nötig. Wir verlassen uns nicht auf schöne Worte der Politiker*innen, sondern sind Teil der Proteste der Betroffenen.

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

8. März: Internationaler Frauenkampftag!

In Linz und überall: Gemeinsam auf die Straße gegen Sexismus und Kapitalismus!
Sarah Lammer

Viele der jüngsten Ereignisse zeigen, dass der Kampf um Frauenrechte nach wie vor dringend nötig ist: Von Rekordzahlen weiblicher Mordopfer bis zur Kürzungspolitik bei der Nachmittagsbetreuung in Oberösterreich (ÖVP/FPÖ) oder der weiteren Verlagerung der Pflege ins Private (ÖVP/Grüne). Die kostenlose oder unterbezahlte Arbeit von Frauen ist im Kapitalismus eine Notwendigkeit. Echte Gleichberechtigung, die nicht nur am Papier steht, können wir nur erkämpfen, wenn wir auch dieses System bekämpfen.

Vielerorts entsteht Widerstand gegen Sexismus und Ausbeutung – z.B.

  • die lateinamerikanische Bewegung „Ni una menos“ gegen Gewalt an Frauen,
  • die Streiks im überwiegend weiblichen Sozialbereich oder
  • der erfolgreiche Kampf gegen das Abtreibungsverbot in Irland.

In diesem Sinne wollen wir auch in Linz den Protest für Frauen*rechte auf die Straße bringen und eine Demonstration am 8. März, dem Internationalen Frauenkampftag, sicherstellen – hilf mit, diesen Widerstand gegen Gewalt, Kürzungspolitik und Bevormundung gemeinsam zu organisieren.


Termin:

Linz: Demo zum internationalen Frauentag

8. März, 14:00

Musiktheater am Volksgarten

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

8. März: Internationaler Frauen*kampftag!

In Linz und überall: Gemeinsam auf die Straße gegen Sexismus und Kapitalismus!
Sarah Lammer

Viele der jüngsten Ereignisse zeigen, dass der Kampf um Frauen*rechte nach wie vor dringend nötig ist: Von Rekordzahlen weiblicher Mordopfer bis zur Kürzungspolitik bei der Nachmittagsbetreuung in Oberösterreich (ÖVP/FPÖ) oder der weiteren Verlagerung der Pflege ins Private (ÖVP/Grüne). Die kostenlose oder unterbezahlte Arbeit von Frauen* ist im Kapitalismus eine Notwendigkeit. Echte Gleichberechtigung, die nicht nur am Papier steht, können wir nur erkämpfen, wenn wir auch dieses System bekämpfen.

Vielerorts entsteht Widerstand gegen Sexismus und Ausbeutung – z.B.

  • die lateinamerikanische Bewegung „Ni una menos“ gegen Gewalt an Frauen*,
  • die Streiks im überwiegend weiblichen Sozialbereich oder
  • der erfolgreiche Kampf gegen das Abtreibungsverbot in Irland.

 

In diesem Sinne wollen wir auch in Linz den Protest für Frauen*rechte auf die Straße bringen und eine Demonstration am 8. März, dem Internationalen Frauen*kampftag, sicherstellen – hilf mit, diesen Widerstand gegen Gewalt, Kürzungspolitik und Bevormundung gemeinsam zu organisieren!


Termin:

Linz: Demo zum internationalen Frauen*tag

8. März, 14:00

Musiktheater am Volksgarten

 

Gewalt an Frauen stoppen!

Die SLP aktiv am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Sarah Moayeri

Von Beirut bis Santiago de Chile – überall kämpfen Frauen an vorderster Front der globalen Massenbewegungen. Die Proteste am diesjährigen Tag gegen Gewalt an Frauen reihten sich in diese weltweite Protestwelle ein.

Auch in Wien organisierte die SLP mit der sozialistisch-feministischen Initiative „Nicht mit mir“ am 25.11. eine gut besuchte Kundgebung als ein Angebot zum Widerstand. Mit Schildern und Straßenkreide wurden die gestiegene Anzahl an Frauenmorden, Kürzungen bei Frauenhäusern und -organisationen, sexistische Übergriffe und andere Missstände angeprangert. In Redebeiträgen thematisierten Aktivist*innen unter anderem Gewalt an Transpersonen, den Kampf von Frauen im Nahen und Mittleren Osten und die Notwendigkeit vom gemeinsamen Kampf für soziale Verbesserungen, leistbaren Wohnraum und gleiche Löhne.

Viele Passant*innen gaben uns die Rückmeldung, dass sie es bedauernswert finden, wie wenig Aktionen an diesem Tag organisiert wurden. Insbesondere vom ÖGB kam nichts weiter als symbolische Statements, während eigentlich breite betriebliche Kampagnen zu dem Thema notwendig wären.

Bei der anschließenden Veranstaltung „Revolution und Frauenbefreiung – Frauen im weltweiten Kampf“ diskutierten die Teilnehmer*innen angeregt den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Frauenunterdrückung und Kampfstrategien wie die Frage eines Frauenstreiks.

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Aufruf zum Internationalen Frauen*tag am 8. März in Linz

Nicht mit mir

Mach mit und gestalte mit uns gemeinsam die Demo am Internationaler Frauentag - 8. März 2020 - in Linz!

Komm zum Treffen:

Freitag, 7. Februar 2020 - 18:00

Cafe Restaurant Antebia (Erdgeschoss) - Magazingasse 11

 

Warum auf die Straße?

Ein Drittel aller Frauen* (wie auch Transgender-Frauen) erleben mindestens einmal in ihrem Leben sexualisierte Gewalt. Weltweit werden täglich mehr als 130 Frauen* ermordet. Dagegen entsteht vielerorts Widerstand, wie die Bewegung „Ni una menos“ in Lateinamerika. Auch in Österreich erreichten die Todesopfer der letzten zwei Jahre mit 75 Frauen* einen traurigen Rekord. Täter sind meistens (Ex-)Partner oder nächste Angehörige. Dennoch wird bei Gewaltschutz gekürzt.

Frauen* werden in unserer Gesellschaft besonders unterdrückt. Die Abschaffung der Gratis-Kinderbetreuung am Nachmittag durch Schwarz-Blau in Oberösterreich soll Frauen* „zurück an den Herd“ drängen. Dazu führt auch das Regierungsprogramm von ÖVP und Grüne, wenn Pflege vor allem zu Hause (von Frauen*) geleistet werden soll, während der Gesundheits- und Sozialbereich chronisch unterfinanziert wird. Denn kostenlose oder unterbezahlte Arbeit von Frauen* ist eine Notwendigkeit im kapitalistischen Wirtschaftssystem.

Die Streiks im (überwiegend weiblichen) Sozialbereich in Österreich oder die Beteiligung von Krankenpfleger*innen auf der Frauen*tagsdemonstration in Berlin sind Beispiele der letzten Jahre für Widerstand gegen Ungleichheit und Ausbeutung. Der Kampf gegen das Abtreibungsverbot in Irland bewies, dass eine Bewegung von unten, die genug Druck aufbaut, Erfolge erreichen kann. Dort verknüpfte die Organisation „ROSA - Socialist Feminist Movement“ (Schwesterkampagne von „Nicht mit mir“ in Irland) den Widerstand gegen Kürzungspolitik und den Kampf für Selbstbestimmungsrechte.

Denn Gleichberechtigung und eine Gesellschaft ohne Ausbeutung können wir nur erreichen, wenn wir auch die rassistische und homophobe Spaltung durch rechte und neoliberale Kräfte überwinden. Für uns ist deshalb der Kampf für Frauen*rechte eine gemeinsame Bewegung für ein gutes Leben für alle. Egal welches Geschlecht, welche Geschlechtsidentität, welche Herkunft, Hautfarbe oder Religion jemand hat.

Wie den Protest organisieren?

In diesem Sinne wollen wir auch in Linz den Protest für Frauen*rechte auf die Straße bringen und eine Demonstration am 8. März, dem Internationalen Frauen*tag, abhalten. Dazu laden wir alle ein, ob Einzelpersonen, Organisationen oder andere Initiativen, gemeinsam den Widerstand gegen Gewalt, Kürzungspolitik und Bevormundung zu organisieren. Du willst das auch? Dann gestalte mit uns den 8. März 2020 in Linz. Komm zum ersten Treffen und diskutiere mit!

Treffen:

Freitag, 7. Februar 2020 - 18:00

Cafe Restaurant Antebia (Erdgeschoss) - Magazingasse 11

 

Wer ist "Nicht mit mir"?

Wir sind Aktivist*innen der Sozialistischen LinksPartei (SLP), die gemeinsam mit anderen für Frauen*rechte und gegen den Kapitalismus kämpfen. Die sozialistisch feministische Initiative „Nicht mit mir“ beteiligte sich an Protesten gegen radikale Abtreibungsgegner*innen (wie gegen den "Marsch für das Leben") und organisierten Aktionen gegen Gewalt an Frauen*. Die SLP war Mitbegründerin der Linzer Pride Parade und hat den Streik im Sozialbereich aktiv unterstützt. Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der nicht die Profite einer kleinen Minderheit, sondern die Bedürfnisse aller Menschen im Mittelpunkt stehen.

Wie kannst du uns erreichen?

Melde dich bei uns, wenn du mitmachen willst!

Ruf an: 0660 / 6923442 (Sarah)

Schreib uns eine Mail: linz@nichtmitmir.at

Oder schreib uns auf Facebook an: www.facebook.com/nichtmitmir2014

 

* Das Gendersternchen soll auch Frauen oder Männer mit anderen Geschlechtsidentitäten, Queere, Transgender-Personen oder Menschen, die sich keinem der beiden Geschlechter eindeutig zuordnen können oder wollen, einbeziehen.

NMM-Aktion vor der zypriotischen Botschaft am 13. Jänner 2020

Am 13. Jänner 2020 organisierten Aktivist*innen der feministischen sozialistischen Initiative „Nicht mit mir“ eine spontane Protestaktion vor der zypriotischen Botschaft in Wien. Anlass war ein unfassbares Urteil gegen eine junge Frau. Nachdem sie im Sommer 2019 Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde, folgte eine unglaubliche Täter-Opfer-Umkehr durch die Ermittlungsbehörden und die Justiz. Die Frau wurde Anfang Jänner wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ zu einer bedingten Haftstrafe von vier Monaten verurteilt. Aufgrund intensiver Proteste vor Ort und internationaler Solidarität konnte sie inzwischen zumindest das Land verlassen. Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass sexuelle Gewalt gegen Frauen* ein strukturelles, weltweites und allgegenwärtiges Problem ist. Gemeinsam mit solidarischen Aktivist*innen verteilten wir Flyer mit Informationen zum Fall an Passant*innen und zeigten unsere Solidarität der Betroffenen in diesem Fall und mit allen Frauen*, die von sexueller Gewalt betroffen sind oder waren. In einigen kurzen Reden machten die Aktivist*innen zudem klar, dass Sexismus, Frauen*feindlichkeit und Antifeminismus unmittelbar mit dem kapitalistischen System zusammenhängen und ein Kampf für Frauen*befreiung immer antikapitalistisch und international sein muss. Trotz der Kurzfristigkeit sind dem Aufruf zum Protest einige Leute gefolgt, die nicht nur Interesse an dem konkreten Fall, sondern auch an unserer politischen Arbeit gezeigt haben.

Gemeinsame Erklärung von Sozialist*innen aus Zypern, Britannien und Israel/Palästina zum Fall: https://www.slp.at/artikel/wut-%C3%BCber-vergewaltigungsfall-in-zypern-stoppt-das-vicitm-blaming-9853

Werde Aktiv mit Nicht mit Mir: https://www.facebook.com/nichtmitmir2014/

Wut über Vergewaltigungsfall in Zypern: Stoppt das Vicitm Blaming!

Protestaktion von "Nicht mit Mir" in Wien am 13.1.
Gemeinsames Statement der Sektionen des Komitee für eine Arbeiter*inneninternationale (CWI-Mehrheit) in Zypern; England, Wales und Schottland und Israel-Palästina

Eine 19-jährige Frau, die berichtete, letzten Juli brutal von einer Gruppe in Agia Napa, Zypern, vergewaltigt worden zu, ist schuldig gesprochen worden. Schuldig für den Mut, die Vergewaltigung anzuzeigen und die Polizei zu fragen, gegen diese zu ermitteln.

Die Polizei tat allerdings nichts dergleichen. Im Gegenteil. Ab dem ersten Tag haben sie die Frau von einem Opfer in eine Täterin umgekehrt, ohne dabei auch nur ihre grundlegendsten Menschenrechte zu berücksichtigen. Sie wurde über sieben Stunden lang einer Befragung unterzogen bis sie schlussendlich zustimmte, eine Stellungnahme zu unterzeichnen. Seitdem argumentierte sie dafür, dass diese von Grund auf erzwungen war – ohne der Anwesenheit eines Anwalts oder eine*r Freund*in.

Am 7. Jänner hat die Frau eine 4-monatige Gefängnisstrafe bekommen, die später außer Kraft gesetzt wurde. Obwohl dies eindeutig ein Skandal ist, ist es klar, dass die zwei Proteste außerhalb der Gerichte – von zirka 200 Frauen und Männern von Zypern, Israel und England – sowie die zahlreiche internationale Solidarität, die dem Opfer entgegengebracht wurden, mit Protesten vor zypriotischen Botschaften, eine wichtige Rolle gespielt haben, eine unmittelbare Gefängnisstrafe zu verhindern. Das ist ein kleiner Erfolg, obwohl noch ein weiter Weg vor uns liegt.

Es ist grauenhaft, dass die bereits sehr traumatische Erfahrung des Opfers durch den Staat verschlimmert wurde. Skizzen der Verletzungen, die sie bei dem mutmaßlichen Angriff erlitten habt – an einem männlichen Körper sichtbar und mit einem weißen Fleck an ihrem Oberkörper, wo die Polizei versagte, diese dokumentierenden Beweise ihrer Verletzungen festzuhalten – haben Millionen, die den Fall verfolgen, schockiert. Sie hat bereits über ein Monat im Gefängnis verbracht und wurde dazu gezwungen, in Zypern bereits über sechs Monate zu bleiben. All dies für das „Verbrechen“, ihren Angriff anzuzeigen.

Ein sexistisches System

Wir sollten kein Vertrauen in diese Art von „Ermittlungen“ haben. Tatsächlich können wir dem kapitalistischen Staat nicht vertrauen, Gerechtigkeit für Opfer solcher Verbrechen zu erlangen. Im Kapitalismus ist die Hauptaufgabe des Staates, ein System, das auf der Ausbeutung der Arbeiter*innenklasse, die die Mehrheit darstellt, aufrecht zu erhalten und zu unterstützen. Daher tendieren seine Institutionen unausweichlich dazu, die Unterdrückung, die dieses System erzeugt – inklusive Sexismus und Rassismus – zu reflektieren und weiterzutragen.

Als sofortigen Schritt fordern wir, dass Frauen der Arbeiter*innenklasse und Arbeiter*innenorganisationen demokratische Kontrolle über solche Ermittlungen und Gerichtsprozesse erhalten. Wir verlangen volle demokratische Rechenschaftspflicht der Polizei und des Gerichtswesen. Das sollte folgendes beinhalten: die Wahl der Richter*innen, das Bilden von Arbeiter*innenkomitees, die Kontrolle und Rechenschaftspflicht der polizeilichen Arbeit durch Gewerkschaften und Gemeindevertreter*innen, und die sofortige Entlassung von allen Polizist*innen, die bei einer solchen Fehlanwendung der Justiz mitwirken.

Es darf nicht zugelassen werden, dass derartige Ungerechtigkeit erneut passiert. Während ihres erzwungenen Aufenthaltes in Zypern wurde das Opfer jeden Tag von der Justiz und den Medien gejagt, während die mutmaßlichen Vergewaltiger freigelassen wurden.

Das Video der Nacht vor der Vergewaltigung wie die Tatsache, dass die Frau zugab, dass sie mit einen der Männer einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehabt hatte, wurde gegen sie verwendet. Manche haben sie dabei absurderweise als Hure bezeichnet. Das ist die Erzählung, die die zypriotische Medien vorantreiben. Das ist die Erzählung, die die Polizei und die Justiz verwendeten, um sie zu verurteilen.

Die Entscheidung der Gerichte und die ununterbrochene mediale Anwesenheit der Auffassung, dass das Opfer ihre Vergewaltigung „herausgefordert“ hatte, hat zu sexistischen Haltungen beitragen und die Meinung begünstigt, dass Vergewaltigungen passieren, weil Frauen diese „herausfordern“. Dieser Auffassung der Täter-Opfer-Umkehr muss widersprochen werden.

Nein bedeutet nein! Unabhängig davon, was eine Frau anhat. Unabhängig davon, ob sie zuvor mit einen ihrer Angreifer einvernehmlichen Kontakt hatte. Unabhängig davon, wie viele oder wie wenig Sexualpartner*innen sie zuvor gehabt hatte. All dies ist irrelevant und sollte nicht gegen das Opfer verwendet werden, um ihnen Rechtssprechung abzusprechen.

Vergewaltigungen sind leider eine häufige Erfahrung für Frauen weltweit. Obwohl die zypriotische Regierung die Istanbul Konvention (eine Konvention des Europarats zur Vorbeugung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt) unterschrieben hat, laut dem die Republik Zypern dem Opfer Schutz bieten und die Polizei und Staatsangestellte ausbilden muss, wie Fälle von Gewalt gegen Frauen zu handhaben sind sowie diesen psychologische und juristische Unterstützung, Übersetzer*innen und, zu guter Letzt, einen fairen Gerichtsprozess zu garantieren, zeigt dieser Fall, dass solche Abkommen wirkungslos sind, wenn sie von kapitalistischen Regierungen unterzeichnet werden.

Internationale Solidarität

Das CWI steht in Zypern, Großbritannien, Israel und auf der ganzen Welt in Solidarität mit diesem Opfer – gegen das brutale System der Täter-Opfer-Umkehr, Ausbeutung und dem Stillschweigen von allen Arten von Überfällen.

Von „Me Too“ über „Ni Una Menos“ hat die feministische Bewegung gezeigt, dass internationalistische Solidarität eines der Hauptwerkzeuge ist, die wir im Kampf gegen Ungerechtigkeit haben. Das wird auch in diesem Fall deutlich. Seit dem Beginn des Prozesses gab es Demonstrationen in Israel und mehr als 265 Israelis haben für die gesetzliche Vertretung der 19-jährigen Geld gespendet. Der Protest, der am 30. Dezember organisiert wurde, und die massenhafte Unterstützung für das Opfer von der lokalen feministischen Bewegung, wie auch die Tatsache, dass 52 israelische Aktivistinnen am 7. Jänner nach Zypern flogen, um der Frau währen der Verkündung ihres Urteils zur Seite zu stehen, haben zweifellos dazu geführt, dass das Opfer eine weniger schwerwiegendere Strafe erhalten hat als erwartet. (Das Gesetzt lässt für dieses Vergehen Gefängnisstrafen von bis zu einem Jahr zu). Das Reiseunternehmen, mit dem das Opfer nach Zypern kam, hat auch, unter Druck, das Hotel, wo die mutmaßliche Vergewaltigung stattfand aus ihrer Liste und ihren Reisezielen gestrichen. Das sind kleine Erfolge. Es sind Beispiele von dem, was wir erreichen können, wenn wir gemeinsam und in Solidarität kämpfen.

Wir unterstützen und rufen zu Massenprotesten gegen diese Ungerechtigkeit auf und fordern die Arbeiter*innenbewegung international dazu auf, sich dieser Thematik anzunehmen und sich zu organisieren, um alle Opfer von sexueller Gewalt zu verteidigen. Letztendlich bedeutet das ein Ende des kapitalistischen Systemszu fordern, das die Unterdrückung der Frau braucht und aufrechterhält. Nur eine sozialistische Gesellschaft – auf der Grundlage von Solidarität innerhalb der Arbeiter*innenklasse – kann beginnen, Frauen echte Gleichstellung zu bieten und letztendlich ein Ende den Schrecken von Vergewaltigungen und sexueller Gewalt zu bringen. Das sind Schrecken, die ein System, das von Profit und Ausbeutung angetrieben werden, sich auszubreiten erlaubt.

Kommt zur Protestaktion am 13.1.: https://www.slp.at/termine/wut-%C3%BCber-vergewaltigungsfall-in-zypern-stoppt-das-vicitm-blaming

We stand by her!

Wir fordern:

  • Das Aufheben der Verurteilung des Opfers, ein Erstärken der Proteste gegen das Urteil sowie die Ausbreitung der Bewegung. Die Arbeiter*innen- und Gewerkschaftsbewegung muss diesen Fall aufgreifen und seine Bedeutung nutzen, um all ihre Mitglieder zu mobilisieren und sexistische Vorstellungen herauszufordern.

  • Eine erneute Öffnung der Untersuchung nach Vergewaltigung, die alle mutmaßliche Täter beinhaltet.

  • Die demokratische Kontrolle der Untersuchung und des Gerichtsprozesses durch Arbeiter*innenorganisationen und deren Frauenorganisationen, die Entlassung jener Polizist*innen, die bei dieser fälschlichen Anwendung der Justiz involviert waren. Wir fordern die Wahl von Richter*innen und eine demokratischen Kontrolle der Polizei durch Arbeiter*innen.

  • Ein Ende des kapitalistischen Systems von Profiten und Ausbeutung, das letztendlich die Unterdrückung der Frau, sexuelle Gewalt und eine sexistische Staatsgewalt fortbestehen lässt.

https://socialism.org.il/

https://www.socialistalternative.net/

https://nedacy.wordpress.com/

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