NMM-Aktion vor der zypriotischen Botschaft am 13. Jänner 2020

Am 13. Jänner 2020 organisierten Aktivist*innen der feministischen sozialistischen Initiative „Nicht mit mir“ eine spontane Protestaktion vor der zypriotischen Botschaft in Wien. Anlass war ein unfassbares Urteil gegen eine junge Frau. Nachdem sie im Sommer 2019 Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde, folgte eine unglaubliche Täter-Opfer-Umkehr durch die Ermittlungsbehörden und die Justiz. Die Frau wurde Anfang Jänner wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ zu einer bedingten Haftstrafe von vier Monaten verurteilt. Aufgrund intensiver Proteste vor Ort und internationaler Solidarität konnte sie inzwischen zumindest das Land verlassen. Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass sexuelle Gewalt gegen Frauen* ein strukturelles, weltweites und allgegenwärtiges Problem ist. Gemeinsam mit solidarischen Aktivist*innen verteilten wir Flyer mit Informationen zum Fall an Passant*innen und zeigten unsere Solidarität der Betroffenen in diesem Fall und mit allen Frauen*, die von sexueller Gewalt betroffen sind oder waren. In einigen kurzen Reden machten die Aktivist*innen zudem klar, dass Sexismus, Frauen*feindlichkeit und Antifeminismus unmittelbar mit dem kapitalistischen System zusammenhängen und ein Kampf für Frauen*befreiung immer antikapitalistisch und international sein muss. Trotz der Kurzfristigkeit sind dem Aufruf zum Protest einige Leute gefolgt, die nicht nur Interesse an dem konkreten Fall, sondern auch an unserer politischen Arbeit gezeigt haben.

Gemeinsame Erklärung von Sozialist*innen aus Zypern, Britannien und Israel/Palästina zum Fall: https://www.slp.at/artikel/wut-%C3%BCber-vergewaltigungsfall-in-zypern-stoppt-das-vicitm-blaming-9853

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