Antifaschismus und Antirassismus

FPÖ = Kürzen bei den Ärmsten!

Rassismus und sein kapitalistischer Charakter machen die beworbene soziale Wärme zur heißen Luft
Thomas Hauer

In der Praxis heißt „sozial“bei der FPÖ weniger soziale Wärme für AsylwerberInnen und Menschen mit Migrationshintergrund anstatt mehr für die „eigenen Leut“. In Linz will Vizebürgermeister Wimmer den Preis für das Umweltticket (subventionierte Jahreskarte) erhöhen und dafür kostenpflichtiges Parken an Samstagen streichen. Das trifft v.a. Jugendliche, ältere Menschen und allgemein alle Ärmeren. Bei Zielpunkt wurde zwar eine schnellere Auszahlung der ausstehenden Gehälter gefordert. Nur gabs auch von blauer Seite keine Ansätze, wie die Jobs hätten gerettet werden können oder eine Organisierung der Beschäftigten für Proteste. Die Antastung des Vermögens der Pfeiffers war genausowenig Thema, wie die Frage, wer diese Werte eigentlich wirklich geschaffen hat. Privateigentum ist bei aller christlichen Nächstenliebe halt doch heiliger als die berechtigten Ansprüche und die Zukunftsängste der einfachen Beschäftigten. Dass Strache & Co. ein Problem mit der Selbstinitiative und -organisierung der ArbeiterInnenklasse haben, zeigen die wiederkehrenden Vorstöße zur Abschaffung der Gewerkschaft, weil es ja die Arbeiterkammer gibt, oder auch das gleiche nur umgekehrt. Wer also eine wirkliche ArbeiterInnenpartei will, muss sich am Aufbau einer solchen beteiligen!

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Profite aus brauner Ideologie

Nicolas Prettner

Mit 1.1.2016 läuft das Urheberrecht für Hitlers „Mein Kampf“, der ideologischen Basis der Verbrechen des Nazi-Regimes, aus. Seit 1945 hält Bayern die Rechte und untersagte Nachdrucke. Doch mit Jahresanfang ist es jeder/m erlaubt, es zu drucken und daraus Profit zu schlagen.

Schon seit der ersten Auflage ist dieses Buch eine rentable Geldquelle. Hitler selbst machte ein Vermögen damit. Zu Kriegsende hatte er umgerechnet ca. 40 Millionen € am Konto. 2/3 davon stammte aus dem Verkauf von „Mein Kampf“.

Auch nach dem Ende des NS-Regimes wird und wurde mit dem Buch Geld gemacht. Immer wieder tauchen Nachdrucke auf, teilweise in einer Auflagenhöhe von mehreren Tausend, online kann man für 12.000 € eine Erstausgabe ersteigern und in Japan ist sogar eine Manga-Comic-Version im Umlauf. Für 2016 hat schon der französische Verlag „Fayard“ einen Nachdruck angekündigt.

In Deutschland und Österreich wird es wegen des Verbotsgesetzes keine (legalen) Neuauflagen geben, außer einer kommentierten Ausgabe. Doch durch Fußnoten allein lässt sich Faschismus nicht bekämpfen. Diese Ideologie, die fest im Kapitalismus verwurzelt ist, und die Profitmacherei mit und für diese lässt sich nur durch Antikapitalismus & Antifaschismus bekämpfen. 

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Flüchtlinge bleiben, Nazis vertreiben

Nicolas Prettner

Im Grazer Bezirk Jakomini sollen auf dem Gelände der Kirchner-Kaserne ungefähr 450 Geflüchtete vorübergehend für 6 Monate in Containern untergebracht werden. Die rechtsextremen, neofaschistischen Identitären haben schon, begleitet von Gegenprotesten, an denen auch die SLP beteiligt war, eine Kundgebung gegen das geplante AsylwerberInnenheim abgehalten. Dabei auch anwesend war der dritte steirische Landtagspräsident Gerhard Kurzmann von der FPÖ. Er warnte vor „Kölner Verhältnissen“ und behauptete, dass „eine große Anzahl an Asylbetrügern und gewaltbereiten Ausländern“ unter den AsylwerberInnen zu finden ist. Doch FPÖ und Identitäre sind nicht die einzigen die gegen Flüchtlinge hetzen. Auch die ÖVP und allen voran der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl sprechen sich gegen das geplante Asylheim aus. Nagl startete sogar eine Online-Petition für eine Flüchtlings-Obergrenze von 100.000.

 

Von Seiten der KPÖ wird gefordert, dass die Kirchner-Kaserne von der Stadt Graz gekauft werden soll und auf dem Gelände Sport- und Freizeiteinrichtungen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Gemeindewohnungen erbaut werden sollen. Die Flüchtlinge sollen anstatt in einem Massenquartier in kleineren Einheiten untergebracht werden. Diese Forderungen sind richtig. Gerade das Beispiel des Flüchtlingsheims Traiskirchen zeigt sehr gut, unter welchem Druck Geflüchtete in Massenquartieren stehen. Mangelhafte sanitäre Versorgung, menschenunwürdige Unterbringung in Containern ohne jedwede Privatsphäre und unzureichende Verpflegung sind nur einige Beispiele welche unter anderem zu Konflikten unter den „InsassInnen“ führen können. Jeder Mensch der den mühsamen Weg bis nach Österreich überlebt hat, soll auch das Recht auf eine eigene Wohnung haben! Doch es genügt nicht die Rechten alleine mit Appellen zu überzeugen, der Widerstand muss auf die Straße.

 

Den Identitäre und Co. versuchen uns einzureden, dass Flüchtlinge Schuld sind, an sinkenden Löhnen und steigenden Mieten. Aber das stimmt nicht. Im Grazer Gemeinderat sind es ÖVP und FPÖ die am Lautesten gegen Flüchtlinge hetzen, doch die gleichen Parteien stimmen auch für eine Erhöhung der Richtwertmieten. Sie vertreten nicht die Interessen der „einfachen Leute“, sondern die Interessen der ImmobilienspekulantInnen und Konzerne.

 

Am 6.2 werden die rechten Hetzer von Pegida zusammen mit den Identitären in Graz Andritz gegen ein Flüchtlingsheim demonstrieren. Die KPÖ ist in Graz immerhin die zweitstärkste Fraktion im Gemeinderat und ist gut in der Bevölkerung verankert. Es wäre für Sie ein leichtes, gemeinsam mit der SLP, mit MigrantInnenorganisationen und Gewerkschaften, eine Kampagne auf die Beine zu stellen welche die lokale Bevölkerung gegen die rechte Hetze mobilisiert. Die bereits vorhandenen Postwurfsendungen zeigen in welche Richtung eine derartige Einheitsfront gehen kann. Verbunden mit demokratischen Strukturen und regelmäßigen AktivistInenntreffen wäre somit die Grundlage für einen längerfristigen Widerstand gegen den Rassismus einer reichen, Immobilienspekulierenden Elite geschaffen!

 

Die SLP wird in Graz auch weiterhin Widerstand leisten gegen FPÖ, Identitäre und ihre Politik des Sozialabbaus. Falls auch du mit uns aktiv werden willst, komm zu unseren wöchentlichen AktivistInnen-Treffen. Jeden Dienstag um 19 Uhr in der „Pizzeria David“, Alberstraße 13 (Nähe Alte Tu).

Widerstand von unten gegen den Rassismus von oben!

Demonstration aus dem 20. Bezirk zur Großdemo der Offensive gegen Rechts

Treffpunkt für die Demonstration aus dem 20.: 15:30, Wallensteinplatz, 1200, Wien

 

Mit dem neuen Jahr beginnen wieder die als Bälle getarnten Vernetzungstreffen der extremen Rechten in Hofburg und Co. Deswegen ist es gerade jetzt wichtig, Widerstand zu organisieren.

Die FPÖ wird stärker, Strache als Kanzler ist eine reale Bedrohung, die Identitären marschieren vermehrt auf und rechte Gewalt gegen Linke, GewerkschafterInnen und besonders MigrantInnen und Flüchtlinge nimmt massiv zu.
Auch die Bosse sind in der Offensive: Beschäftigte, wie zum Beispiel bei Zielpunkt, werden entlassen, die Arbeitslosigkeit bricht weiter Rekorde, Arbeitsrechte werden angegriffen und Löhne werden gedrückt.
Wir müssen sowohl der konkreten rechten Gewalt, der Hetze und den Übergriffen, als auch den Angriffen der Bosse die Stirn bieten. Die Burschenschafter sind Symbol für beides: sie sind der rechtsextreme Kern der FPÖ und sind als Chefs, Wirtschaftslobbyisten und in Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer für Angriffe auf ArbeitnehmerInnenrechte verantwortlich.

Wir gehen gemeinsam vom 20. zur Großdemonstration der Offensive gegen Rechts um auch in den Bezirken die am stärksten von Rassismus und Armut getroffen sind auf die Straße zu gehen. Vom Wallensteinplatz gehen wir zu Universität um von dort aus gemeinsam mit tausenden anderen gegen rassistische Hetze zu demonstrieren.

Wir fordern:

  • Widerstand gegen Rassismus: Rechtsextreme raus aus der Hofburg, Schluss mit rassistischen Gesetzen sowie der Hetze gegen Muslime und Flüchtlinge!
  • Geld für Wohnen, Gesundheit, Bildung und Soziales statt für PolitikerInnen, Banken und Konzerne!
  • Gewerkschaften in die Offensive: Gegen Rassismus, für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn für alle!
  • Eine neue Partei für ArbeiterInnen, MigrantInnen, Jugendliche und Flüchtlinge, um Rassismus und die Politik von oben zu bekämpfen!

 

 

Treffpunkt der Demonstration der Offensive gegen Rechts:
17:00, Universität, 1010, Wien

 

(Link zur Demo: https://www.facebook.com/events/902932089760207/) 


Werde mit uns aktiv in einer antirassistischen Kampagne, in der wir zeigen, dass Kapitalismus und die herrschende Politik schuld sind an miesen Jobs, hoher Arbeitslosigkeit und steigenden Mieten - und nicht Flüchtlinge! So können wir den rassistischen Hetzern den Boden entziehen.
Hilf mit beim Flyern vor deiner Schule und in deinem Bezirk! Komm zu unseren Aktionstreffen und diskutieren wir, wie wir den Aufstieg der Rechten stoppen können!

https://www.slp.at/kalender

 

Graz: Kampagne gegen Rechts

Zusammen ein starkes linkes Zeichen gegen den Rechtswalzer setzen!
Melanie P.

Am 23.1 findet der Grazer Akademikerball statt, ein Event, wo sich Burschenschafter und andere Rechtsextreme mit Politik und Wirtschaft vernetzen. Das Bündnis „Offensive gegen Rechts“ (OGR) ruft wie schon letztes Jahr auf, dagegen auf die Straße zu gehen. Die SLP organisiert eine Kampagne für die Mobilisierung zur Demonstration: „Widerstand von unten gegen Rassismus von oben!“

Im Rahmen der Kampagne führt die SLP pro Woche bis zu drei Kundgebungen und Aktionen durch. Dabei wurden zahlreiche Flyer verteilt, neue Kontakte geknüpft und viele Gespräche mit PassantInnen geführt. Das Feedback war sehr positiv, wie man z.B. am Applaus von mehreren migrantischen Jugendlichen bei einer Rede eines Aktivisten zur Flüchtlingsproblematik merkte. Weiters fand auf unseren Vorschlag hin am 16.1 ein Aktionstag der OGR statt, an dem in der ganzen Innenstadt die Demonstration beworben wird. Auch hier war die SLP zentral dabei. Ein Höhepunkt unserer Kampagne ist eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie Burschenschaften bekämpfen?“, zu der VertreterInnen der Grünen, der KPÖ Steiermark, der Universität und der Gewerkschaft geladen sind.

Ziel der Kampagne ist es, v.a. möglichst viele, die mit uns aktiv werden wollen zu erreichen. So schaffen wir nicht nur eine möglichst laute und kämpferische Demonstration, sondern auch künftig starke antifaschistische Proteste.

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Nein zum Akademikerball in Graz

Gemeinsam gegen Rassismus und Sozialabbau
Moritz C. Erkl & Nicolas Prettner

Am 23.01.2016 fand in der steirischen Hauptstadt der 64. Grazer Akademikerball statt. Das zweite Jahr in Folge organisierte das Bündnis „Offensive gegen Rechts – Steiermark“ (OGR), in dem auch die SLP vertreten ist, eine Demonstration gegen das von deutschnationalen Burschenschaften organisierte „Tanzevent“. Die Demonstration, an der sich bis zu 700 Menschen beteiligten, und die anschließenden Blockaden verliefen seitens der Protestierenden durchwegs friedlich.

Der Akademikerball wird vom „Grazer Korporationsring“, dem Dachverband der deutschnationalen Burschenschaften und Corps der Stadt, veranstaltet. Diese Vereinigungen nutzen den Akademikerball zur Vernetzung zwischen Anhängern ihrer sexistischen, homophoben, neoliberalen und nationalistischen Hetze. In einer „Denkschrift“ der Burschenschaftlichen Gemeinschaft aus dem Jahr 2012, wird beispielsweise behauptet, dass es nicht nur Unterschiede in der Intelligenz zwischen Männern und Frauen gäbe, sondern auch zwischen verschiedenen „Rassen“. Beides ist wissenschaftlicher Blödsinn und auch der Rassenbegriff längst wissenschaftlich überholt und wird nur mehr aus rassistischen Gründen benützt. Der wohl bekannteste Ballbesucher dieses Jahr war Andreas Mölzer. Dieser ist Mitglied des Corps Vandalia Graz und regelmäßiger Autor für die rechtsextreme Zeitschrift „Aula“, in der u.a. KZ-Überlebende als Landplage bezeichnet werden. Doch Andreas Mölzer ist nicht nur ein gutes Beispiel für die ideologische Ausrichtung von Burschenschaften und Corps, sondern auch für ihre Verbindungen zur FPÖ. Mölzer saß für die Freiheitlichen lange im Europa-Parlament.

Ein weiteres Beispiel ist Luca Kerbl, aktiv bei den neofaschistischen „Identitären“, Mitglied des Corps Austria und Gemeinderat für die FPÖ in Fohnsdorf. 2015 war er sogar Teil des Organisationskomitees für den Akademikerball. Die FPÖ nützt die Burschenschaften als Bindeglied zum rechten Rand und gleichzeitig dienen diese Männerbünde auch als ideologisches Rückgrat.

Es sind FPÖlerInnen und Burschenschaften, die Kürzungen im Sozial- und Gesundheitsbereich, Privatisierungen oder die Schließung von Frauenhäusern fordern. Die FPÖ behauptet von sich selbst immer wieder gerne, dass sie die Partei der einfachen Leute wäre. Doch Strache & Co orientieren mit ihrer Politik auf eine kleine reiche Elite, welche Sekt schlürfend auf die unteren 99% spuckt. Sobald sich die Möglichkeit bietet, schreckt die FPÖ nicht davor zurück, Kürzungen die gegen ArbeiterInnen, Arbeitslose und MigrantInnen gerichtet sind, mitzutragen bzw. zu fordern. Durch ihre Hetze werden keine sozialen Probleme gelöst, sondern nur neue geschaffen.

 

Die SLP führte die diesjährige Demonstration mit einem lauten und kämpferischen Block an. In einer Vielzahl von Redebeiträgen erklärten wir, dass nicht MigrantInnen Schuld an der sozialen Misere in Österreich sind. Wir argumentierten gegen die Spaltung in In- und AusländerInnen, erläuterten die wahren Schuldigen von Fluchtursachen und betonten die Notwendigkeit einer neuen ArbeiterInnenpartei im Kampf gegen Rechts. So gelang es uns beispielsweise über 30 Zeitungen zu verkaufen und zahlreiche Unterschriften von Menschen, welche gegen Sozialabbau und Rassismus aktiv werden wollen, zu sammeln.

Es ist gut, dass trotz klirrender Kälte so viele Menschen auf die Straße gegangen sind. Doch um nächstes Jahr den Ball von lauter „honorigen Leuten“ (O-Ton Bürgermeister Sigfried Nagl)  endgültig zu verhindern, braucht es mehr. Nur durch eine Kampagne, welche, getragen durch den Österreichischen Gewerkschaftsbund, BetriebsrätInnen und AktivistInnen von sozialen Bewegungen, der Flüchtlingsbewegung, der ÖH, SchulsprecherInnen u.a. bei den realen Problemen der Menschen ansetzt, kann es gelingen den Burschenschaften ihr Couleur vom Anzug zu fegen. So ist es z.B. unverständlich, dass die zweitstärkste (!) Gemeinderatsfraktion von Graz, die KPÖ, sich erneut nicht an den Protesten beteiligte. In Wahrheit sollten die Abgeordneten und GenossInnen der KP-Steiermark diese Proteste anführen. Dies könnte man auch gut mit dem Widerstand gegen die MaklerInnenprovision oder die Immobilienspekulation verbinden, da ja viele ArbeiterInnen und MigrantInnen von der zunehmenden Wohnungsnot betroffen sind.

Wir werden auf jeden Fall nicht aufhören Rechtsextremismus und Sozialabbau zu bekämpfen. Am Freitag den 29.1. veranstaltet die FPÖ den Akademikerball in Wien. Wir werden bereits um 15:30 aus der Brigittenau zur Großdemonstration (17:00, Schottentor) marschieren, um auch in den Bezirken die am stärksten von Rassismus und Armut betroffen sind auf die Straße zu gehen.

Werde jetzt aktiv gegen Rassismus und die FPÖ und fahr mit uns gemeinsam zu den Protesten gegen den Akademikerball in Wien.

Anmelden unter: 0681/81938606

Rechter Rand

Tilman M. Ruster

62,9% der WählerInnen machten Andreas Rabl von der FPÖ in der Stichwahl zum neuen Welser Bürgermeister. Aber wer hat damit eigentlich gewonnen? Am 9.11.15 trat er sein Amt an, schon ein Monat später wurden im Budget der Stadt 1,1 Millionen an Fördermaßnahmen gestrichen: Mobile Altenhilfe und Soziale Betreuungsdienste, Maßnahmen für barrierefreies Wohnen und Zugang zu öffentlichen Gebäuden, Wohnungszuschüsse für Jugendliche, Familien und AlleinerzieherInnen. Der Zugang zu Fördermaßnahmen für Unternehmer wurde dafür durch Abbau von Richtlinien deutlich erleichtert. Sozialer Kahlschlag für die Bedürftigen und Hofieren der Reichen ist das Programm. Besondere Attacken fährt Rabl gegen MigrantInnen, die er von Sozialleistungen ausschließen möchte, wenn sie sich „nicht integrieren“. Mit solchem Rassismus versucht die FPÖ recht offensichtlich davon abzulenken, dass sie nicht nur der Feind von MigrantInnen ist, sondern aller ArbeiterInnen in Österreich.

Übrigens wurden die Sozial-Kürzungen mit breiter Mehrheit beschlossen, zum Teil sogar einstimmig. ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos zeigen damit, welche Alternativen sie zur FPÖ Politik haben: nämlich keine.

Für die Welser Jugend hat die FPÖ auch noch Kürzungen auf Lager. Schon früher versuchte sie das beliebte Jugendzentrum „Schlachthof“ (ca. 30.000 BesucherInnen/Jahr) um seine lächerlichen 9.900€ Förderung zu bringen. 80.000€ für das Wagner-Festival waren hingegen kein Problem. Wieder einmal: Eliten- statt Jugendkultur...

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Auf die Straße gegen rechte Gewalt!

Statt schöner Worte braucht es einen heißen Antifa-Winter gegen soziale Kälte.

Wie jedes Jahr finden Anfang 2016 mehrere als Bälle getarnte rechtsextreme Treffen, v.a. von Burschenschaftern, statt. Doch dieses Jahr ist einiges anders. Immer öfter kommt es zu Übergriffen von rechts. Immer noch gibt es Menschen, die sagen, wir sollten „die Rechten doch ignorieren“ oder die sich in ihrer politischen Arbeit rein auf moralische Entrüstung beschränken. Während Rassismus immer mehr zur Normalität wird und die Rechten als „besorgte Bürger“ ganz legal aufmarschieren. Doch Rechte verschwinden nicht, wenn wir die Augen zumachen. Viele Forderungen von FPÖ&Co. sind mittlerweile Gesetz weil sie von SPÖ und ÖVP umgesetzt werden.

Bei den Protesten gegen die rechten Treffen ist es wichtig, zahlreich auf die Straße zu gehen. Um klar zu machen, dass die FPÖ eine Partei von und für Banken und Konzerne ist. Und auch gegen die Kürzungspolitik der Bundes- und Landesregierungen. Weil immer öfter FPÖ drinsteckt, wo ÖVP und sogar SPÖ draufsteht.

Mehr Rechte auf der Straße bedeuten, dass es zu noch mehr Angriffen auf Linke, MigrantInnen und alle anderen, die nicht ins rechte Weltbild passen, kommt. Doch sie prügeln auch den Weg frei, für Privatisierungen, Sozialkürzungen und Neoliberalismus. Deswegen demonstrieren wir gegen die rechten „Bälle“ und gegen Sparpolitik.


 

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Jakomini fascho-frei?!

Nicolas Prettner

Trotz klirrender Kälte versammelten sich am 17.1 ca. 100 AntifaschistInnen in Graz-Jakomini um gegen eine Kundgebung der rechtsextremen Identitären zu protestieren. Diese verbreiteten ihre widerliche Hetze vor der Kirchner-Kaserne, in der in naher Zukunft mehrere Hundert Asylsuchende untergebracht werden sollen. An der Aktion der Identitären beteiligte sich unter anderem auch Gerhard Kurzmann von der FPÖ, der dritte Präsident des steirischen Landtags. Die Gegen-Kundgebung der „Offensive gegen Rechts Steiermark“ – deren Teil die SLP ist -  verlief durchgehend friedlich.

 

AktivistInnen der SLP machten in ihren Reden klar, dass nicht Flüchtlinge Schuld sind an den sozialen Problemen, mit denen sich immer mehr Menschen konfrontiert sehen. Die wahren Schuldigen an Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot kommen nicht über das Mittelmeer oder den Balkan, sondern sind schon längst da. Sie sitzen in den Parlamenten oder Konzernbüros und schlagen sogar noch Profit aus dem Leid der Fliehenden. Dies erklärten wir auch zahlreichen PassantInnen und AnrainerInnen und bekamen durchwegs positive Rückmeldungen.

 

Leider ist es diesmal nicht gelungen mehr Menschen gegen die rassistische Hetze zu Mobilisieren.  Im Anschluss an die Kundgebung kam es in der Grazer Innenstadt dann auch noch zu einem Angriff auf linke AktivistInnen. Um solche Vorfälle in Zukunft verhindern zu können, ist es notwendig, dass die Gewerkschaft oder die im Landtag vertretene KPÖ Steiermark breit zu antifaschistischen Protesten aufruft, diese organisiert und hier Ihre Verantwortung auch in der Praxis wahrnimmt. Es reicht eben nicht aus wenn die KJÖ einen Tag zuvor mit Sprühkreide "Wehret den Anfängen! Jakomini bleibt fascho-frei!" auf den Boden des Veranstaltungsorts der Rechten schreibt. Denn „fascho-frei“ – also ohne die Schlägernazis der „Partei des Volkes“ oder den vom „Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes“ als faschistisch eingestuften Identitären –  war Jakomini an diesem Sonntag nicht. Dies liegt auch an der Politik von SPÖVP, welche durch die Zugeständnisse die Sie einer FPÖ machen (Flüchtlingsobergrenzen, Zäune an den Grenzen, etc…) all jene Menschen, welche berechtigte Angst um Ihre Zukunft haben, in die Arme der HetzerInnen treiben.

Am 23.1 wird mit dem Akademikerball die nächste rechte Veranstaltung in Graz stattfinden. Falls auch du uns bei der Kampagne gegen Burschenschaften helfen willst und gegen Rassismus, Sexismus und Sozialabbau aktiv werden möchtest, komm am nächsten Dienstag um 19 Uhr in die Pizzeria David, Alberstraße 13.

Erneuter rechter Aufmarsch in Freilassing - Erneut Widerstand

Moritz Bauer

In Freilassing marschierte am 9.1 erneut das rechte Bündnis "Wir sind Grenze" mit den Identitären und anderen Rechtsradikalen auf, um für das Schließen der Grenze und gegen die Aufnahme von Flüchtlingen zu demonstrieren - zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen. Die SLP organisierte gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen aus Freilassing und Salzburg lautstarke Gegenkundgebungen, bei denen wir klar machten, dass Flüchtlinge keine Gegner sondern Verbündete im Kampf für soziale Verbesserungen sind!

Rund 500 AntifaschistInnen bzw. AntirassistInnen, davon viele FreilassingerInnen, setzten ein Zeichen gegen die 400 Rechtsextremen (unter ihnen waren Martin Sellner oder Edwin Hintsteiner, beides bekannte Identitäre und Ultrarechte, auch mit guten Verbindungen zum RFJ). Die Kundgebung war kämpferisch, mit lautstarken Pfeifkonzerten zeigte man, dass die Rechten in Freilassing nicht willkommen sind. Und auch der Redebeitrag der SLP kam sehr gut an: "Nein zur Asylpolitik, die Menschen in den Tod abschiebt. Nein zu den Identitären. Nein dazu uns spalten zu lassen. Für einen gemeinsamen Kampf für soziale Verbesserungen."

Die Rechten marschierten anschließend durch Freilassing Richtung Grenze und zur Flüchtlingsunterkunft, einige AntifaschistInnen die dagen protestierten hatten mit massiver Repression durch die Polizei zu kämpfen, zehn wurden wegen z.B. „Passivbewaffnung“ (also dem Tragen von Schutzkleidung auf einer Veranstaltung) und Beamtenbeleidigung verhaftet. Bei den Rechtsextreme wurden drei Personen verhaftet, die schon bei vergangenen Demonstrationen durch den Hitlergruß aufgefallen sind, aber erst jetzt identifiziert werden konnten. Ansonsten das übliche Vorgehen durch die Polizei - Augen zu gegenüber den Rechten, Repression gegen links. Eine zweite Kundgebung der Rechten fand vor der Flüchtlingsunterkunft beim Zollhaus an der Grenze statt, auch hier zeigten 50 laute AntifaschistInnen aus Salzburg den Rechten, dass sie auch hier nicht willkommen sind. Wir setzten in Freilassing mit den beiden Kundgebungen, bei denen auch die "Zivilbevölkerung" zahlreich dabei war, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für eine eine menschenwürdige Asylpolitik, gegen Sozialabbau und für soziale Gerechtigkeit.

 

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