Der Rechte Rand - Welches Gedenken unterstützt das offizielle Österreich

Alexander Svojtko

Wäre es nach Hitler gegangen, hätte die heimische Rechte heute eindrucksvolle Denkmäler. Nach dem „Endsieg“ – so der Plan – hätten die sechs Wiener Flaktürme als marmorverkleidete Ruhmeshallen den Heldenmythos des teutschen Soldaten in alle Ewigkeit weitererzählen sollen. Daraus wurde nichts.

Trotzdem müssen die Ewig- und Junggestrigen auch 70 Jahre nach Kriegsende nicht auf ihre „Gedenkstätten“ verzichten – von der öffentlichen Hand finanziert. Z.B. das Grab des „Fliegerhelden“ und Parade-Nazi Walter Nowotny am Wiener Zentralfriedhof. Zwar legen die FPÖ-nahen Rechtsausleger vom Kameradschaftsbund über Burschis bis hin zu Blood&Honour-Skins ihre Kränze seit 2003 an keinem von der Stadt Wien bezahlten „Ehrengrab“ mehr nieder; dafür aber an einem „Soldatengrab“ – und deren Pflege zahlt das Innenministerium (BMI). Rund 900 derartige Anlagen werden von Bund, Ländern und Gemeinden finanziert. Dazu kommen fragwürdige Förderungen: So wurde bis heuer das berüchtigte „Ulrichsbergtreffen“ vom Land Kärnten mit 11.000 € gesponsert.

Andererseits setzt das offizielle Österreich gerne den Rotstift an, wenn es um das Gedenken an Opfer und Widerstand geht. So kürzte das BMI 2012 die Pauschale für jene Zivis, die als Holocaust-Gedenkdiener im Ausland arbeiten um 10%.

„Private“ Gedenkinitiativen sind weitgehend auf private Geldmittel angewiesen. Wer sich die Unterstützerliste etwa des Vereins „Steine des Gedenkens“ ansieht, muss zu dem Schluss kommen: Das offizielle Österreich denkt offenbar, „die Opfer sollen sich ihre Gedenkstätten gefälligst selber zahlen.“

 

 

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