Betrieb und Gewerkschaft

Solidarität mit den Streiks im Metallbereich 1

SLP-AktivistInnen aktiv vor Ort

In mehreren Bundesländern sind AktivistInnen der SLP seit Montag den 12.11. vor einer Reihe von Metallbetrieben im Einsatz um mit KollegInnen zu diskutieren, den Streik zu unterstützen und zu zeigen, dass der Arbeitskampf uns alle angeht. Gemeinsam mit KollegInnen aus dem Metallbereich wird auch außerhalb der Betriebe Solidarität organisiert. Wenn auch du helfen willst wende dich an slp@slp.at.

Hier gehts zum Flyer der SLP: https://www.slp.at/artikel/streiken-%E2%80%93-bis-wir-gewinnen-9227

Streiken – Bis wir gewinnen!

Folgendes Flugblatt werden SLP-Aktivist*innen bei den Streiks im Metallbereich verteilen:

Regierung und Unternehmen setzen auf aggressive Konfrontation gegen alle Beschäftigten und ihre Familien. Sie wollen längere Arbeitszeiten, billigere Beschäftigte und die massive Schwächung von Kollektivverträgen und Gewerkschaften. Verhandlungen reichen nicht, um die Angriffe abzuwehren oder gar Verbesserungen zu erreichen. Am 30. Juni waren über 100.000 gegen 12/60 auf der Straße, noch viel mehr haben an Betriebsversammlungen teilgenommen. Dass wir den Kampf nicht schon damals entschlossen geführt haben, hat die Regierung gestärkt. Es ist gut, dass die Gewerkschaft jetzt endlich zum Streik aufruft. Aber zu oft haben wir schon faule Kompromisse erlebt.

Diesmal muss der Arbeitskampf bis zu einem echten Erfolg geführt werden. Weil es eben nicht nur um Prozentpunkte geht, sondern darum, ob die Unternehmen in Zukunft alles alleine entscheiden können. Die Bosse verdienen an unserer Arbeit und die Regierung hilft ihnen dabei. Und in ihrem kapitalistischen System brauchen sie die Ausbeutung unserer Arbeit, um ihre Profite zu sichern. Doch wenn in diesem System kein Platz für unsere Bedürfnisse nach sicheren Jobs, ordentlicher Bezahlung, leistbaren Wohnungen und einer lebenswerten Zukunft ist - dann können wir uns dieses System nicht mehr leisten.

Wie können wir den Kampf gewinnen?

Aktuell geht es in mehreren Branchen rund:

Metall, Handel, Druckbereich, Sozialbereich, Eisenbahnen etc. – es geht um Lohnabschlüsse und die Existenz von Kollektivverträgen überhaupt. Gemeinsam sind wir stärker. Laden wir Beschäftigte aus anderen Bereichen in unsere Betriebe ein. Besuchen wir sie. Planen wir gemeinsame Aktionen.

Wir sind nicht alleine:

Die Medien gehören großen Konzernen, wir können uns nicht auf sie verlassen. Wir müssen selbst informieren: mit Aktionen vor den Betrieben und bei nahegelegenen Bahnstationen oder Einkaufszentren. Und mit eigenen Flugblättern, Zeitungen etc. Nur so können wir sicherstellen, dass Beschäftigte in anderen Bereichen unsere Argumente hören – und unser Protest nicht isoliert werden kann!

Der Arbeitskampf geht nur mit allen:

Es ist wichtig, dass Gewerkschaft und Betriebsräte mit Infrastruktur vor Ort sind. Aber ein erfolgreicher Arbeitskampf braucht uns alle. Regelmäßige Versammlungen mit echten Diskussionen sind dafür ebenso nötig wie demokratische Strukturen in denen alle Beschäftigte sich einbringen können. Jetzt ist nicht die Zeit für Kartenspielen, sondern fürs Transparente-Malen, nicht fürs Plaudern, sondern fürs Diskutieren.

Nicht Nachlassen:

Unternehmen, FPÖ und ÖVP rufen jetzt nach „Sozialpartnerschaft“ und wollen uns vom Kämpfen abhalten. Doch ein Arbeitskampf ist die beste Grundlage für einen erfolgreichen Abschluss. Je entschlossener wir sind, umso mehr können wir erreichen.

Keine Hinterzimmer-Deals:

Es geht um unsere Zukunft. Daher müssen auch die Beschäftigten selbst über alle Schritte im Kampf entscheiden. Wir müssen wissen, was bei den Verhandlungen passiert. Live-Übertragung der Verhandlungen sind technisch leicht umzusetzen.

Nicht nur Gewerkschaftsspitze – wir müssen entscheiden:

Unterbrechung oder Fortsetzung eines Streiks, Annahme oder Ablehnung eines Angebotes – darüber kann nicht nur ein Mini-Verhandlungsteam um Mitternacht entscheiden, darüber müssen alle Beschäftigten in Urabstimmungen entscheiden!

Melde dich!

...wenn du diskutieren willst, wie es weiter gehen kann. Komm zu unseren Treffen, wenn du dich für klassenkämpferische, sozialistische Politik interessierst. Werde mit uns aktiv für den Aufbau einer echten Arbeiter*innenpartei und für kämpferische Gewerkschaftspolitik. Die SLP ist eine kämpferische Organisation. Bei uns gibt es Arbeiter*innen und Arbeitslose, Junge und Alte, Menschen aus verschiedensten Ländern - aber keine Privilegien. Wir sind Teil der Proteste gegen diese Regierung der Reichen. Wir sind überall dort aktiv, wo sich Menschen gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung wehren. Mach mit!

 

Andere über uns!

„Die Presse“ berichtete über die Kollektivvertrags-VerhandlerInnenkonferenz des ÖGB – und über die Intervention der von der SLP initiierten Kampagne „ÖGB aufrütteln“. „Wir sind für eine kämpferische Politik im ÖGB“, zitiert sie SLP- und „ÖGB aufrütteln“-Aktivisten Flo Klabacher: „Die Regierung diktiert uns Klassenkampf und wir können nicht klein beigeben und der Sozialpartnerschaft nachweinen.“

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Druck machen für den Druck-KV!

Schon im September 2016 kündigte die Arbeitgeber*innen-Seite den Kollektivvertrag im Grafischen Gewerbe. Ca. 8800 Beschäftigte stehen, seit der KV im Juni 2017 ausgelaufen ist, ohne KV da. Statt einen bundesweiten KV zu verhandeln sollen seit dem auf Bundesländer-Ebene Vereinbarungen getroffen werden. So sollen die Beschäftigen noch mehr als bisher gezwungen werden sich gegenseitig zu unterbieten, sei es bei Löhnen oder eben bei Arbeitszeitregelungen etc.
Die zuständige Fachgewerkschaft GPA-djp hatte zunächst über Jahre versucht den bundesweiten KV mit Zugeständnissen zu retten. Nachtarbeitszuschläge wurden gestrichen, Arbeitszeiten verlängert (also auch Überstundenzuschläge gestrichen) und weitere Verschlechterungen hingenommen um nur irgendwie den KV zu erhalten. Nur gekämpft wurde eben nicht.
Und bis heute müssen die 8800 Kolleg*innen darauf warten, dass die Gewerkschaft diesem massiven Angriff entsprechend entgegen tritt. Wenn wir die Arbeitgeber*innen damit durchkommen lassen stellt das das KV-System grundsätzlich in Frage! Es steht also sehr viel für alle Kolleg*innen in Österreich auf dem Spiel.
Bis Juni letzten Jahres aber organisierte die GPA-djp aber keine sichtbaren Aktionen. Erst dann, einen Tag vor dem Auslaufen des KVs mobilisierte sie ca 300 Kolleg*innen aus der Branche für eine Kundgebung vor der WKO in Wien, hier dazu der Bericht der SLP: https://www.slp.at/artikel/drucker-machen-druck-8391

Die aufgestaute Wut zeigte sich, als die offizielle Kundgebung zu Ende war und die Drucker*innen durch eine Polizeikette brachen und für kurze Zeit die Lobby der WKO besetzten. Dröhnend laut war dieser Protest, und doch brauchte es bis November um endlich einen Streikbeschluss zu fassen, und den auch nur von 900 der 8800 Beschäftigten und nur für den Fall, dass die Verhandlungen am 6.11. ergebnislos bleiben sollten.
Wir hoffen mit den Kolleg*innen auf erfolgreiche Verhandlungen, aber warum sollten die Arbeitgeber*innen jetzt nachgeben? Mit Schwarz-Blau im Rücken und der spürbaren Offensive auch gegen die anderen Branchen stehen sie noch stärker da als im September 2016, als sie den KV gekündigt hatten. „Friedlich“ wird sich nicht viel erreichen lassen, so viel ist schon klar. Das ist die schlechte Nachricht, aber die Gute ist: Die Chancen mit Streiks zu gewinnen stehen jetzt besser als zuletzt. Sowohl bei den Metaller*innen als auch bei den Brauer*innen könnte es auf einen Arbeitskampf hinaus laufen. Auch bei den anderen Verhandlungen wie bei der ÖBB oder im Handel stellen sich die Unternehmer*innen quer. Und das sollte es auch, wenn wir die Forderungen nach mehr Lohn und besseren Arbeitszeitregelungen erkämpfen wollen. Gemeinsam, also mindestens diese drei Branchen vereint, können wesentliche Teile der Wirtschaft lahm gelegt werden und so massiver Druck aufgebaut werden! Öffentliche Aktionen sollten zusammen organisiert werden und die Streiks so koordiniert werden, dass sie am meisten auf die Profite der Reichen wirken, denn nur so werden wir Erfolge erreichen. Am Besten geht das über aus den Betrieben gewählte Streik-Kommitees, die sich dann branchenübergreifend vernetzen! Dabei dürfen wir uns auch innerhalb der Druck-Branche nicht spalten lassen: Derzeit werden Druckerei-Betrieb und Copy-Shops gegeneinander ausgespielt. Hierauf kann es nur eine Antwort geben, die sich in der Geschichte der Gewerkschaftsbewegung bewährt hat: Die Beschäftigten der Copy-Shops müssen in die Verhandlungen und den Kampf eingeschlossen werden!

Was dabei ein Erfolg des Kampfes ist sollten die Kolleg*innen selber entscheiden: Jedes Ergebnis der Verhandlungen sollte 1. in Betriebsversammlungen diskutiert werden, 2. einer Urabstimmung unterzogen werden und 3. sollte kein Arbeitskampf beendet werden bis nicht auch die anderen Branchen gute Abschlüsse erzielt haben.

Viele Kolleg*innen schauen gespannt auf alle aktuellen KV-Konflikte. Es braucht keine Glaskugel um zu sehen, dass die Unternehmer*innenverbände ähnlich aggressiv in alle Verhandlungen rein gehen werden. Gleichzeitig sind die Gewerkschaften sehr sparsam mit Informationen an alle Mitglieder. Im Wesentlichen wird, wenn überhaupt, über die Medien kommuniziert. Umso wichtiger ist es alle Arbeits-Kampf-Maßnahmen öffentlich zu machen. Bei Streiks und auch bei Betriebsversammlungen gilt es auf öffentlichen Plätzen, vor der WKO, vor Betrieben etc. Präsenz zu zeigen und alle solidarischen Menschen dazu einzuladen die Aktionen zu unterstützen! So können wir auch ein Brücke von den KV-Konflikten zu dem Widerstand gegen diese Regierung der Reichen ziehen!
 

Mehr zum Thema: 

Gefängnis fürs Schule schwänzen?!

Ursachen bekämpfen! Statt Strafen ist mehr Geld für Soziales und Bildung notwendig.
Nicolas Prettner

2012 schlug Kurz vor, Eltern, deren Kinder im höheren Maß Schule schwänzen, eine 1.500€ hohe Strafzahlung aufzuerlegen. Jetzt folgen den Worten Taten.

Fehlen SchülerInnen drei Tage unentschuldigt – im Laufe von neun Jahren Pflichtschule – erfolgt eine Anzeige. Eine bis zu 440€ hohe Strafe kann die Folge (mindestens 110.-) sein. Sogar eine Ersatzfreiheitsstrafe für die Eltern ist möglich.

Diese Strafen werden nichts dazu beitragen, dass SchülerInnen weniger schwänzen. Die Ursachen für das Fernbleiben werden dadurch nicht angetastet. Viele SchülerInnen schwänzen, weil sie dem Leistungsdruck nicht standhalten, psychische Erkrankungen nehmen zu. Andere bleiben zu Hause, um kranke Verwandte zu pflegen, oder um auf jüngere Geschwister aufzupassen. Kinder mit alkoholkranken oder drogenabhängigen Eltern haben oft nicht einmal die Möglichkeit, eine Entschuldigung zu bekommen. Und wegen Kürzungen gibt es nicht genügend SozialarbeiterInnen, um bei solchen Problemen zu helfen. Ganz im Gegenteil. Dieser Schritt in Richtung Law&Order wird vor allem diese meist einkommensschwachen Familien treffen, reichere können die Strafen einfach bezahlen.

Wieder einmal werden Symptome, nicht Ursachen bekämpft. Stattdessen muss das Bildungssystem besser finanziert werden und mehr SozialarbeiterInnen und SchulpsychologInnen angestellt werden.

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

KämpferInnen des Monats: Jasic-ArbeiterInnen

In Shenzen, China, befinden sich die Beschäftigten von Jasic Technology seit Wochen im erbitterten Arbeitskampf – gegen ausbeuterische Bosse, brutale Polizei, und deren Komplizen von der staatlichen „Gewerkschaft“. 70 wurden verhaftet, doch der Kampf und die internationale Solidaritätskampagne des CWI gehen weiter.

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

„Noch aktiv, weil die Welt noch ungerechter geworden ist.“

Albert Kropf, 47, Lehrer in Wien

1992/93 bin ich in Linz politisch aktiv geworden. Der Gewerkschaft bin ich als Jugendvertrauensrat in der Lehre beigetreten, der SPÖ noch als „Sozialistischer Partei Österreichs“. Die KPÖ hatte wegen des Stalinismus wenig Anziehungskraft. Die 90er Jahre waren geprägt von Sozialabbau und Zerschlagung der Verstaatlichten mit zunehmender Arbeitslosigkeit. Die SPÖ war im Lager des Neoliberalismus angekommen, die Gewerkschaft hielt die Menschen still – auf diesem Boden keimte der Aufstieg der FPÖ unter Haider. Der absehbare EU-Beitritt und das „Ausländer-Raus“-Volksbegehren der FPÖ beschleunigten meine Politisierung.

Schließlich fand ich meine politische Heimat im Vorwärts, der heutigen SLP. Viel Zeit ist seit damals vergangen und ich stelle mir selbst manchmal die Frage, warum ich noch immer aktiv bin. Eigentlich ist die Antwort einfach: Weil auch 2018 die Welt noch ungerecht ist, weil Menschen an den Grenzen Europas sterben, weil der ÖGB noch immer keine Gegenwehr organisiert, weil die Zukunft von Kindern von ihrer Herkunft abhängt und noch vieles mehr. Darum bin ich auch 2018 noch in der SLP aktiv!

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Bildung und Lehre für alle!

Kajal Valad

Rund 1.000 Geflüchtete machen in Österreich aktuell eine Lehre und das vor allem in sogenannten Mangelberufen. Mit dem jüngsten Beschluss der schwarz-blauen Regierung ist dies nicht mehr möglich.
Einerseits dürfen Geflüchtete in Österreich nun keine Lehre mehr anfangen und andererseits wird eine große Zahl jener, die mitten in ihrer Lehre sind, abgeschoben.
Um jeden Preis will die Regierung das Bild vom faulen Geflüchteten, der dem Staat nur auf der Tasche liegt, aufrechterhalten. Es wird jede Möglichkeit, dass Geflüchtete sich integrieren und Teil der Gesellschaft werden, niedergeschlagen. So soll Solidarität verhindert werden.
Doch wer Menschen das Recht auf Bildung, Lehre und Arbeit verwehrt, treibt diese in Perspektivlosigkeit und manche auch in die Kriminalität! Das passt der Regierung wiederum gut in ihre Politik.

Vor allem in „Mangelberufen“ ist es kein Wunder, dass es so viele offene Lehrstellen gibt. In der Gastronomie z.B. leiden die Beschäftigten bezüglich Arbeitszeiten und Entlohnung unter schlechten Arbeitsbedingungen. Der plötzliche Humanismus mancher Unternehmen hat wohl auch damit zu tun, dass unter den jetzigen Bedingungen Arbeitskräfte mit unsicherem Aufenthaltsstatus benützt werden, um Lohndumping zu betreiben und Standards zu senken.

Es braucht also genügend Lehrstellen für alle, Lehrstellen mit guter Ausbildung und Bezahlung und den Zugang zur Lehre für alle, die hier leben. Um alle Lehrlinge – egal woher sie kommen – vor miesen Jobs zu schützen, muss auch die Erpressbarkeit von AsylwerberInnen abgeschafft werden durch ein Bleiberecht.

Solche Verbesserungen sind möglich: Indem man Druck auf den Staat aufbaut, sich solidarisiert in Kämpfen mit Betroffenen und mit starken Forderungen. So wurde auch das Recht auf Lehre für AsylbewerberInnen als Resultat der Flüchtlingsbewegung rund um die Besetzung der Votivkirche 2012/13, von den Betroffenen selbst mit Unterstützung von solidarischen „ÖsterreicherInnen“ erkämpft.
Auch wir als SLP haben dabei eine wichtige Rolle gespielt, haben u.a. dafür gesorgt, dass GewerkschafterInnen und AktivistInnen an einen Tisch kamen und letztlich das Recht auf Lehre erkämpft wurde!

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Zahnlose GPA

Am 14.9. rief die GPA zum Protest gegen die Kürzung beim AMS. Trotz Regen kamen viele – und wurden enttäuscht. Die Betroffenen kamen nicht wirklich zu Wort. Auf völliges Unverständnis stießen Appelle an die „liebe Frau Minister“ (gemeint ist Hartinger-Klein). Zu Recht fragten viele der anwesenden KollegInnen, wann denn endlich Schluss ist mit dem ewigen Bitten und Hoffen und wann die Gewerkschaft endlich Zähne zeigt.

 

Generalstreik wäre legitim

Manfred Rabensteiner und Peter Redl, Betriebsräte im Lorenz Böhler Unfallkrankenhaus der AUVA in Wien 20 im Interview.

“Für die Gewerkschaft war das, im Nachhinein gesehen, eine Riesen-Überraschung...die Betriebsräte des Lorenz Böhler Krankenhauses haben zum Arbeitskampf aufgerufen und alle anderen nachgezogen.“

Gewerkschaft: „muss (..) definitiv Kraft zeigen, Kampfstärke zeigen. Das können sie beweisen, jetzt bei Lohnverhandlungen. Wenn da überhaupt nix rauskommt, oder sie, wie in den letzten Jahren schon, schwach ist...dann haben sie sich von allein demontiert.“

Ist Generalstreik legitim: „Ja, auf alle Fälle. So wie sie ...über die Arbeiter, über die Angestellten, über die Leute einfach drüber gefahren sind von Regierungsseite...ist das nur eine Möglichkeit, dass du wirklich Stärke zeigst.“ Mehr auf www.slp.at und bei Eine Welt zu gewinnen!

 

Cheers!

Die Beschäftigten der Four-Roses-Brennerei (Kentucky) streikten am 7.9. gegen zweistufige Verträge. Neue Beschäftigte wären schlechter gestellt. Welch Bewusstsein gegen Spaltung und für gewerkschaftliche Einheit! Der Druck wuchs, da man unmittelbar vor dem Bourbon Festival streikte. Auch vorbildlich: Aktive Kundgebungen! Am 17.9. dann das Management: Das mit den zweistufigen Verträgen war wohl ein „Missverständnis“.

 

#metoo-Streik

Inspiriert von der #meetoo-Kampagne schreiben McDonalds-Beschäftigte in zehn Städten der USA mit dem ersten Streik gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz Geschichte. Der Streik richtet sich gegen sexuelle Übergriffe durch Führungspersonal. Unterstützt werden die KollegInnen auch von Beschäftigten anderer Fast-Food-Konzerne, die OrganisatorInnen sind Teil der Kampagne für einen 15$ Mindestlohn.

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

Arbeitskampf bei Bilfinger?

Gerhard Ziegler - Alter und neuer Betriebsratsvorsitzender bei Bilfinger Shared Services Österreich

Anfang Mai wurden die Beschäftigten vom Management informiert, dass die drei Bilfinger-Gesellschaften Chemserv (am Chemiepark Linz), VAM (in Wels) und Shared Services (in Linz am Rande des VOEST-Geländes) fusioniert werden und das Personalmanagement verkauft wird, da das Personalleasing-Geschäft eingestellt wird.

Die Information kam völlig überraschend. Laut Management würden sich die operativ tätigen Firmen VAM und Chemserv mit ihrer Produktpalette gut ergänzen, ein gemeinsamer Marktauftritt beiden Teilen zusätzliche Chancen eröffnen. € 4 Millionen Einsparungen aus „Synergie-Effekten“ sollten nicht aus Kündigungen oder Lohnkürzungen, sondern aus der Nicht-Nachbesetzung von „natürlichen Abgängen“ kommen.

Geglaubt hat das so niemand. Darum haben wir Betriebsratsvorsitzenden der betroffenen Gesellschaften zusammen mit VertreterInnen der Gewerkschaften gpa/djp und PRO-GE sowie der Arbeiterkammer (Jurist) ein gemeinsames Betriebsratsgremium gebildet, das vom Management genaue Informationen eingefordert hat. Lange wurden wir mit Diskussionen über die geplante Organisationsstruktur hingehalten, bis Ende August die Katze aus dem Sack gelassen wurde: Es geht tatsächlich um eine Absenkung bei den Kollektivverträgen.

Die neue Firma soll in elf Betriebe gemäß Arbeitsrecht zergliedert werden und diese je nach Haupttätigkeit dem KV Metallindustrie, Metallgewerbe oder gar Allgemeines Gewerbe zugeordnet werden. Das würde im Lauf der Jahre Einkommensverluste von mehreren Tausend Euro bedeuten.

Das stößt logischerweise allgemein auf Ablehnung. Die Gegenforderung des Betriebsratsgremiums lautet: Eine Firma = ein Betrieb = ein KV, nämlich Metallindustrie. Auf einer Betriebsrätekonferenz aller betroffenen Firmen wurde dies einstimmig befürwortet. Unterschriftenaktionen und Versammlungen in den Betrieben zeigen erste Wirkungen. Die zentralen Verwaltungsabteilungen können den KV Metallindustrie behalten.

In diesem Umfeld haben am 26.9. in unserer Firma mit 95 % Wahlbeteiligung Betriebsratswahlen stattgefunden. Ständige Information und Organisierung der Belegschaft für ein offensives Vorgehen bis hin zu Streiks waren und sind meine zentralen Punkte.

Erscheint in Zeitungsausgabe: 

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