Vorwärts 306 - Oktober 2022

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Artikel in dieser Ausgabe:

17.01.2023

Frauen waren immer Teil der Arbeiter*innenbewegung, auch wenn kleinbürgerliche und reformistische Kräfte stets versuchten, sie zurückzudrängen. Das begann bei der Debatte um Frauenarbeit im 19. Jahrhundert. Die männlich dominierte Führung der Arbeiter*innenbewegung trug das bürgerliche Familienideal der Frau mit, deren Welt aus Heim und Herd besteht, und richtete die Organisationen auf männliche Industriearbeiter aus. Frauen wurden mehr als Lohndrückerinnen gesehen denn als Mitkämpferinnen.

17.01.2023

Im Zuge von Kürzungen im Öffentlichen Dienst hatte der Südafrikanische Gewerkschaftsbund (SAFTU) einen nationalen Shutdown am 24. August organisiert. Nicht nur die Kürzungen im Öffentlichen Dienst sind ein Problem: Die steigenden Lebenserhaltungskosten, die Umweltzerstörung, geschlechtsspezifische Gewalt usw. machen der Bevölkerung ebenfalls zu schaffen. Es sollte aber nicht bei diesem einen Protesttag bleiben. Sollte die Regierung die Forderungen nicht umsetzten, kündigte SAFTU weitere Proteste und Streiks an. Am 24.

13.01.2023

Britannien erlebt derzeit die größte Streikbewegung seit Jahrzehnten. Angefangen hat es mit den Beschäftigten in ehemals staatlichen Betrieben und Mobilisierungen im Niedriglohnsektor. Nun breitet sie sich weiter aus. Auch in Britannien waren die letzten Jahrzehnte von Kürzungspolitik geprägt und die Ungleichheit wuchs so stark wie nie zuvor. Zur Covid-Krise gesellen sich die Auswirkungen des Brexit, des Ukrainekriegs und all das zu den bestehenden Problemen des Kapitalismus. Die Antwort der Regierung: Angriffe auf die Rechte der Beschäftigten, z.B. mit Anti-Gewerkschafts-Gesetzen.

13.01.2023

Wouter, wie kann die Gewerkschaft so viele Menschen in den Streik führen?

In Belgien sind 55% der Bevölkerung gewerkschaftlich organisiert, da Gewerkschaften unter anderem als Sozialservice fungieren. In den letzten 150 Jahren hat sich eine Streiktradition entwickelt. Momentan mobilisieren wir von der LSP/PSL (ISA in Belgien) mit der “Operation Wahrheit", um zu zeigen, wie viel Gewinn die Konzerne die letzten Jahre gemacht haben. Letztendlich ist das Thema selbst und die Einstellung der Betriebsräte ausschlaggebend. 

13.01.2023

Am 26. Oktober ist wieder Nationalfeiertag. Dazu werden Gemeindebauten, Schulen und öffentliche Gebäude rot-weiß-rot beflaggt, am Wiener Heldenplatz gibt es eine Leistungsschau des Bundesheers. Da können Kinder Krieg spielen, in Panzer klettern, Soldaten und Kriegsgerät bewundern. Sowas passiert natürlich nicht nur bei uns, überall sehen wir eine zunehmende nationalistische Aufladung der Gesellschaft.

13.01.2023

Wer auf Instagram oder Tiktok ist, weiß wahrscheinlich, wer Andrew Tate ist. Auf Grund seiner rassistischen, sexistischen und homophoben Aussagen trendet er auf Tik Tok. Er bezeichnet Frauen als Objekte, redet darüber, sie zu schlagen und zu würgen und gibt ihnen die Schuld an Vergewaltigungen.

13.01.2023

Neben Corona, Klimakrise, Energiekrise, Nahrungsmittelknappheit, Lieferengpässen und der beginnenden nächsten Wirtschaftskrise macht der Krieg in der Ukraine und eine mögliche Ausweitung Angst.

13.01.2023

Neben der oberflächlichen Propaganda angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine sind die Stimmen unter den Reichen und Mächtigen vielschichtiger. Je nach wirtschaftlichen Interessen ist die Tonlage unterschiedlich. Mit Solidarität mit den Menschen in der Ukraine hat das allerdings nichts zu tun. Insofern unterscheiden sich Regierung und FPÖ auch nicht wirklich.

„Der Hauptfeind steht im eigenen Land.“ (der deutsche Sozialist Karl Liebknecht 1914, während des 1. Weltkriegs)

13.01.2023

Der Kampf um nationale Selbstbestimmung ist keine Frage, die sich zu jedem Zeitpunkt und überall gleich beantworten lässt. Sozialist*innen stellen ihr Programm immer auf Basis der konkreten Realität auf und sind Internationalist*innen: Die Entwicklung von Nationalstaaten ist ein Produkt des Kapitalismus. Marx hat auf die Kehrseiten der Entwicklung von Nationalstaaten hingewiesen: Die Unterwerfung anderer Nationen. Der Ausgangspunkt eines marxistischen Programms ist die notwendige Einheit der Arbeiter*innenklasse als die Kraft, die den Kapitalismus stürzen kann.

13.01.2023

Bei Corona und Klimawandel haben die Herrschenden bewiesen, dass das System keine Lösungen hat. Heizen, Verkehr, Wohnen, Lebensmittel und alle anderen täglichen Bedarfe werden massiv teurer. Auch in Russland und der Ukraine sind Millionen von Menschen von Inflation und sozialer Krise betroffen. Auf allen Seiten wird der Krieg als Argument verwendet, um Arbeitsrechte und Lebensbedingungen anzugreifen. Nun wollen die Herrschenden überall, dass wir hier unten die Füße stillhalten und Verschlechterungen aus “Solidarität” hinnehmen.

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