Shutdown in Südafrika

Anna Hiermann

Im Zuge von Kürzungen im Öffentlichen Dienst hatte der Südafrikanische Gewerkschaftsbund (SAFTU) einen nationalen Shutdown am 24. August organisiert. Nicht nur die Kürzungen im Öffentlichen Dienst sind ein Problem: Die steigenden Lebenserhaltungskosten, die Umweltzerstörung, geschlechtsspezifische Gewalt usw. machen der Bevölkerung ebenfalls zu schaffen. Es sollte aber nicht bei diesem einen Protesttag bleiben. Sollte die Regierung die Forderungen nicht umsetzten, kündigte SAFTU weitere Proteste und Streiks an. Am 24. August selbst trauten sich viele Menschen, zumindest in manchen Städten, nicht, von der Arbeit fernzubleiben, aus Angst vor Lohnverlust.

Die Aktivist*innen der WASP (Workers and Socialist Party - ISA in Südafrika) versuchten im Vorfeld ihre Kolleg*innen im Betrieb für den Protesttag zu gewinnen. In manchen Gegenden begann die Gewerkschaft nämlich erst spät mit der Kundmachung. Die WASP begann mit der Mobilisierung bereits früher, um möglichst viele Menschen für den Protest und unsere Forderungen zu gewinnen. Zu unseren Forderungen zählten u.a. eine gute Gesundheitsversorgung, sowie Bildung, die Beseitigung von Arbeitslosigkeit und das Ende geschlechtsspezifischer Gewalt. Als sie an diesem Tag bei den Protesten intervenierten, zeigten sie auch auf, dass diese sowie die Forderungen der SAFTU nicht im Kapitalismus verwirklicht werden können. Diese können nur mit einer Eskalationsstrategie umgesetzt werden, d. h. durch weitere Streiks bis hin zu Betriebsbesetzungen. WASP forderte, dass #NationalShutdown am 24. August der Startpunkt für Massenaktionen werden solle. Diese hätten das Potenzial, das Regime aus Banken und Superreichen zu brechen.

Website der "Workers and Socialist Party" (ISA in Süafrika): https://socialist.org.za/

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