Vorwärts 263 - Dezember 2017/Jänner 2018

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Artikel in dieser Ausgabe:

20.12.2017

Die Firma „Henry am Zug“ ist für das Catering von ÖBB-Fahrgästen zuständig. Die Beschäftigten schuften 17 Stunden am Stück. Ohne Pause. Der von der Gewerkschaft Vida ausgehandelte Kollektivvertrag sieht eine Arbeitszeit von „nur“ 12 Stunden vor.

20.12.2017

Arbeit bestimmt und dominiert unser Leben. Rund 40 Stunden und mehr pro Woche verbringen wir im Job (mehr übrigens als in den meisten EU-Staaten). Zusätzlich verlieren wir noch durchschnittlich fast 200 Stunden pro Jahr an Fahrzeiten zum und vom Job. Außerdem leisten wir noch 27 Stunden (Frauen) bzw. elf Stunden (Männer) an unbezahlter Arbeit mit Haushalt, Kindererziehung und Pflege. 41 % der 18-34 Jährigen leiden unter Stress am Arbeitsplatz. Auf der anderen Seite sind rund 400.000 Menschen hierzulande ohne bezahlten Job.

14.12.2017

Acht Tage nach der Nationalratswahl ließ die schwarz-blaue Koalition in Oberösterreich die Katze aus dem Sack. Präsentiert wurde ein brutales Sparpaket mit Kürzungen in der Höhe von 147 Millionen Euro. Das Paket strotzt vor unsozialen Grauslichkeiten und zeigt, was im Bund auf uns zukommt: Mieten und Wohnbaukredite werden steigen, bei Sozialem, Gesundheit, Behinderten und Arbeitslosen wird gekürzt. An den Fachhochschulen werden Studiengebühren eingeführt, Kindergärten am Nachmittag kostenpflichtig, was zu deren Schließung in kleineren Gemeinden führen wird.

14.12.2017

Anfang Oktober veröffentlichten die Medien Vorwürfe gegen den amerikanischen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein. Dieser soll dutzende Schauspielerinnen über Jahre hinweg sexuell belästigt und sogar vergewaltigt haben. Weinstein wurde mittlerweile aus seiner Produktionsfirma entlassen. Intern wurde er angeblich seit Jahren nur noch „das Schwein“ genannt. Trotzdem beteuern Schauspieler wie George Clooney, trotz enger Zusammenarbeit nichts von solchem Verhalten gewusst zu haben.

14.12.2017

 Die Nationalratswahlen sind geschlagen, die ÖVP zieht mit großem Erfolg in den Nationalrat und mit ihr dank Vorzugsstimmen aus dem christlich-fundamentalistischen Lager auch Gudrun Kugler. Bei der langjährigen ÖVP-Politikerin handelt es sich um eine fundamentalistische, homophobe Abtreibungsgegnerin und Verfechterin „der Ehe“ und des Christentums. In ihrer Publikation „There is no right for abortion” verunglimpft sie dieses Recht als demokratiegefährdend und unmoralisch.

14.12.2017

Die Grünen sind in der Krise und nicht im Parlament. Vor knapp einem Jahr waren sie noch mit Van der Bellen die “Rettung der österreichischen Demokratie”, nun schafften sie nicht einmal den Einzug in den Nationalrat.

Als Erklärung reicht das Argument der Partei-Spaltung (Liste Pilz & Junge Grüne) bei weitem nicht aus. Die Grünen hätten selbst mit der Liste Pilz 4,2% weniger als bei den Nationalratswahlen 2013 oder in Umfragen vom Dezember 2016 erreicht.

13.12.2017

Schwarz-blau 2.0 plant Umverteilung von unten nach oben und Angriffe auf die Organisationen der ArbeiterInnenklasse. Das steckt hinter der von KapitalistInnen geforderten Abschaffung der „Pflichtmitgliedschaft bei Kammern“. Dann wären auch Unternehmen nicht mehr fix in der Wirtschaftskammer und Kollektivverträge (KV) würden für sie nicht mehr gelten. Mini-Jobs, 1-Euro-Jobs wie in Deutschland drohen – dort sind weniger als die Hälfte der Jobs durch KVs abgesichert (Österreich: 98%). Eine Senkung der Kammerbeiträge soll die Arbeiterkammer (AK) finanziell aushungern.

06.12.2017

„Schlanker Staat“ und Um(=Ab)bau des „Sozialstaates“ sind Voraussetzungen des „starken Staates“.

01.12.2017
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Wieder droht eine schwarz-blaue Regierung. Viele haben zurecht Angst und es wird Proteste geben - auch wenn wir Themen und Umfang noch nicht wissen. Es wird keine Wiederholung der Widerstandsbewegung von 2000. Aber wir müssen aus 2000 lernen, um künftige Proteste effektiver zu machen.

01.12.2017
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Am 21. Oktober marschierten rund 150 Menschen mit Beeinträchtigung in einer lautstarken Demonstration durch die Wiener Innenstadt. Der selbstorganisierte Protest forderte gleiche Rechte auch für sie. Die Aktion fand im Rahmen einer Tagung des „Netzwerk Selbstvertretung“ statt. Dort haben sich Menschen mit Beeinträchtigung aus dem gesamten deutschsprachigen Raum autonom organisiert.

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