Vorwärts 85 - Juli/August 1998

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Artikel in dieser Ausgabe:

01.07.1998

Engagment gibt es im Angebot. Global 2000 wirbt in Kinospots mit: „Engagment kostet nur 750,-”. Greenpeace & Co sind da schon teurer: Mit „Hast Du 5 Minuten für den Umweltschutz” bringt erst ein Dauerauftrag die Rettung der Umwelt. Die Konzepte, die Global 2000 vertritt, stellen aber untaugliche Vorschläe zur Lösung der Umweltprobleme dar:

01.07.1998

Wie lautet die Verbindung des Unternehmerslogans „Karriere mit Lehre“ und der sprichwörtlichen „Mc Jobs“? Systemgastronom! Mc Donald´s hat sich entschlossen, etwas gegen die Jugendarbeitslosigkeit zu unternehmen. Der neue Lehrberuf des „Systemgastronomen“ hat eine 3-jährige Ausbildungsdauer. Die Ziele der Ausbildung sind: hochqualifizierte Fachkraft im Restaurant und die Möglichkeit, später eine Funktion im Restaurantmanagement zu erreichen.

01.07.1998

Zusammenstöße und die steigende Zahl von Toten im Kosovo lassen einen neuerlichen Krieg am Balkan befürchten. Die albanische Bevölkerung war und ist einer brutalen Repression durch die serbische Regierung und Miliz ausgesetzt, gegen die sich zunehmend Widerstand organisierte. Die Ursachen für das blutige Auseinanderbrechen Jugoslawiens liegen aber auch in der sich in den 80er und 90er Jahren vertiefenden wirtschaftlichen und sozialen Krise, auf die die verschiedenen Teile der jugoslawischen Bürokratie mit wachsendem Nationalismus reagierten.

01.07.1998

Der US-Kapitalismus wähnt(e) sich in neuen Sphären der Glückseligkeit. Die Zeit der Ab- und Aufschwünge sei jetzt vorüber, uneingeschränktes, immerwährendes Wachstum stehe ins Haus. So die abstruse Prognose amerikanischer Wirtschaftstreibender. Doch wie es um die Weltwirtschaft tatsächlich bestellt ist, zeigt ein Blick auf die andere Seite des Pazifik, wo sich mit Japan die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt in ihrer bisher tiefsten Krise befindet.

01.07.1998

Die Gentechnik läßt Österreich erzittern - was der Bauer nicht kennt, ißt er nicht. Wie so oft in der Geschichte tun sich Rechtskonservative hervor, um „unser“ Österreich vor jeglicher Neuerung zu schützen. Alle wollen sie auch noch in der Zukunft in ihr „genfreies“ Schnitzelsemmerl genüßlich beißen können.Und wir?
Auch der Chauvinismus kommt nicht zu kurz - Österreich muß GENFREI bleiben! Selbst die Kornen Zeitung kann das unterstützen. Doch hat diesen Leuten schon mal jemand gesagt, daß Gene essentielle Bestandteile jedes Lebewesens – ja jeder Zelle sind?

01.07.1998

Korrupte Politiker

Begehst Du einen bewaffneten Überfall auf eine Bank bekommst Du fünfzehn Jahre. Raubst Du hunderttausende oder gar Millionen Schillinge von einer staatlichen Institution wirst Du - wenn Du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist - eines bekommen: eine stattliche Pension. Ein Märchen? Keinesfalls - Die kapitalistische Realität.

01.07.1998

Wie wir bereits in unserer letzten Ausgabe berichteten, sind im Postbereich massiv Arbeitsplätze gefährdet. Bis 2001 sollen mehr als 5.000 Arbeitsplätze abgebaut, Ab 1999 ein Gesamtschalter eingeführt werden. Briefauf- und Abgabe werden dann nicht mehr vom Geldverkehr getrennt sein und auch die Paketannahme wird an solchen Multischaltern möglich sein.

01.07.1998

Ankerbrot steckt in einer Finanzkrise. Seit der Übernahme der Konsum-Tochter Ährenstolz in der ersten Hälfte des Jahres 1996 nehmen die Hiobsbotschaften kein Ende. Noch bevor die Mehrheit der Ankerbrot AG im Frühjahr 1997 an die bayrische Müller – Brot GmbH verkauft wurde, schrieb der Standard am 11.1.97 noch: „Anker muß die Übernahme von Ährenstolz erst verdauen".

01.07.1998

Auch das einstudierteste Grinsen des FPÖ-Chefs in die Kamera kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich die FPÖ in einer massiven Krise befindet. Daß diese Partei noch nicht erledigt ist, ist einzig auf die politische „Konkurrenz" zurückzuführen.

01.07.1998

Im Mai 98 waren 107.143 Frauen beim AMS arbeitslos gemeldet. Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr zeigen, daß die Frauenarbeitslosigkeit um 5,5 % angestiegen ist.(Männer: +2,2%). Bei den schwer Vermittelbaren ist der Anstieg noch drastischer bei einem Plus von 13,4% (Männer: +8,7%). Viele Frauen tauchen jedoch erst gar nicht in der Arbeitslosenstatistik auf. Schätzungen zufolge sind 80% der versteckt Arbeitslosen Frauen.

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