Vorwärts 231 - September 2014

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Artikel in dieser Ausgabe:

29.09.2014

David Peace, GB84, Roman
544 Seiten / 25,50 €
Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München
ISBN 9783954380244

Am 12.3.1984 traten britische Bergarbeiter in einen letztlich einjährigen Streik, um die von der Thatcher-Regierung geplante Stilllegung von Kohlebergwerken zu verhindern. Davon handelt der Roman „GB84“ von David Peace, der sich auch als genaue Chronik der Ereignisse lesen lässt.

Peace weiß, wovon er schreibt. 1967 in Yorkshire geboren, war er 1984 Mitglied einer Punk-Band, die die Bergleute mit Auftritten und bei Demos unterstützte.

29.09.2014

Irgendwie hält sich in Österreich der Eindruck, bei der Krise noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Konstant steigende Arbeitslosenzahlen sprechen eine andere Sprache. Heute sind auch neue Bereiche von Arbeitslosigkeit betroffen. Keine Angst, die Rede ist nicht von PolitikerInnen der etablierten Parteien, sondern Fußballern. Die Liga schwächelt, einstige Größen wie Rapid, Sturm und meinetwegen auch die Austria spielen mit Nachwuchsmannschaften. Nur bei den Salzburgern klingelt es noch in der Kassa, doch nicht wegen der Fans, sondern dank der Millionen von Red Bull.

29.09.2014

 Jedes Jahr die gleiche Plackerei: Kann man das Geld für einen richtigen Urlaub aufbringen oder wird es nur ein Kurztrip, ein Wellness-Aufenthalt etc.? Denn während die („volksnahen“ Politik-) Eliten sich in teuren Hotels vergnügen, muss unsereins um das Ersparte für den Urlaub kämpfen.

Ein gutes Beispiel für Oberklassen-Urlaub stellt der „Kämpfer für den kleinen Mann“ H.C. Strache dar, welcher sich in einer bescheidenen Ibiza-Unterkunft (derzeit laut Recherche 1.079 € pro Nacht) entspannte.

29.09.2014

Die SLP hielt in Wien am 20.8. eine Kundgebung in Solidarität mit der Rebellion in Ferguson/USA ab. Seit der Ermordung des jungen Michael Brown gehen Menschen gegen die rassistische Polizeigewalt und die katastrophale soziale Lage auf die Straße. Die örtliche Polizei riegelte die Stadt ab. Schon von Beginn an wird massive Gewalt eingesetzt um den Aufbegehrenden zu zeigen: Stay in line („Nicht aufmucken“).

29.09.2014

Am 16. August war es wieder einmal nötig, gegen radikale AbtreibungsgegnerInnen auf die Straßen von Linz zu gehen. Das Bündnis "Linz gegen Rechts" organisierte, auf die Initiative der SLP hin, eine Gegenkundgebung zur Aktion der christlichen FundamentalistInnen von "Jugend für das Leben", die Jugendorganisation von „Human Life International (HLI)“. Diese befanden sich auf ihrem „Marsch für das Leben“, auf dem sie ihre frauenfeindlichen Botschaften durch das ganze Land tragen wollen. Knapp 100 DemonstrantInnen auf unserer Seite standen lächerlichen 20 Fundis entgegen.

29.09.2014

Sowohl bei der Eröffnung der Festspiele am 20.7. als auch zu Beginn der Aufführungen am 27.7. wurden die Reichen und Schönen mit ArbeiterInnen, Jugendlichen, PensionistInnen – die so gar nicht Teil ihrer Welt sind – konfrontiert. Die Aufmerksamkeit sollte auf die massive soziale Ungerechtigkeit gelenkt werden. Probleme wie gravierende Wohnungslosigkeit, Immobilienspekulation und überteuerte Mieten wurden sichtbar gemacht. Auch die schlechte Bezahlung im Hotel- und Gastgewerbe und die ekelhafte Hetze gegen BettlerInnen wurden dem Glanz der Festspiele gegenübergestellt.

29.09.2014

Die FPÖ in Wien 20 gilt zu Recht als besonders widerlich. Ihr Bündnis mit der „BI“ Dammstraße und auch offenen Neonazis wirft ein Licht darauf. Bei ihrem Sommerfest kommt ihre Hetze zusammen mit Würstel, Bier und Hüpfburg. Die RassistInnen wollen sich harmlos geben. Das werden wir nicht zulassen: Komm zu den Protesten und hilf mit bei der Mobilisierung gegen das „Blaue Fest“.

Der FPÖ die Luft rauslassen!

Protest gegen das „Blaue Fest“ der FPÖ 20!

29.09.2014

Im September läuten die Lohnverhandlungen bei Metallern und Bau-Holz den Auftakt der Herbstlohnrunde ein. Die steht im Zeichen einer noch immer stagnierenden Wirtschaft. Von den optimistischen Aussagen am Jahresanfang ist nicht mehr viel zu hören, z.B. senkte die Bank Austria ihre Wachstumserwartung für 2014 von 2 % auf 0,8 %.

23.09.2014

Wenn nach den „großen Söhnen“ der Republik gefragt wird, fällt schnell der Name Sigmund Freud. Dennoch werden seine Entdeckungen großteils ignoriert und bekämpft. Wie wichtig es ist, die Psychoanalyse heute hochzuhalten, zeigt sich, wenn z.B. Katrin Nachbaur (Team Stronach) daherredet, wie wichtig „die Gene“ für die Charakterentwicklung seien, wenn kleinste Vergehen vom Staat behandelt werden wie Schwerverbrechen und wenn Bildungs- und Sozialabbau ganze Bevölkerungsschichten ins Abseits treiben.

17.09.2014

Gewerkschaften verzeichnen in den letzten Jahrzehnten nicht unbedingt Fortschritte, wenn es um die Gestaltung der Arbeitszeit geht: Seit im Jahr 1975 die 40-Stunden-Woche eingeführt wurde, gab es keine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung. Mit der Novelle des Arbeitszeitgesetzes 2007 wurde einer sehr weitgehenden Flexibilisierung der Arbeitszeit zugestimmt. Auf programmatischer Ebene wurde 2009 die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche im ÖGB durch eine allgemeine Formulierung ersetzt.

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