Rote Seitenblicke: Der Urlaub der Reichen

Clemens Wiesinger

 Jedes Jahr die gleiche Plackerei: Kann man das Geld für einen richtigen Urlaub aufbringen oder wird es nur ein Kurztrip, ein Wellness-Aufenthalt etc.? Denn während die („volksnahen“ Politik-) Eliten sich in teuren Hotels vergnügen, muss unsereins um das Ersparte für den Urlaub kämpfen.

Ein gutes Beispiel für Oberklassen-Urlaub stellt der „Kämpfer für den kleinen Mann“ H.C. Strache dar, welcher sich in einer bescheidenen Ibiza-Unterkunft (derzeit laut Recherche 1.079 € pro Nacht) entspannte.

Auf der anderen Seite: Schon 2013 gaben bei einer repräsentativen Umfrage der Europ Assistance Groupe 43 % der ÖsterreicherInnen an, nicht in Urlaub zu fahren. 2014 ist das Urlaubsbudget nur um magere 37 € angewachsen. Auch europaweit ist die Tendenz, zu Hause zu bleiben, steigend. Nur knapp 54 % der EuropäerInnen werden in diesem Jahr verreisen. Wohl nicht nur deshalb, weil's zuhause am schönsten ist.

Doch damit nicht genug: Auch die Zeit für einen Urlaub muss erst einmal gefunden werden. Nicht für alle Arbeitenden ist eine durchgehende ein- oder zweiwöchige Abwesenheit vom Arbeitsplatz möglich. So geht die Forderung nach 6 Wochen Urlaub der Gewerkschaft GPA-djp in die richtige Richtung, nur tut sie zu wenig, um das Recht darauf auch zu erkämpfen.

Es hat ja auch das Parlament alleine im Sommer neun Wochen Ferien, warum sollten Berufstätige nicht an diesen Freizeitanspruch anknüpfen? Wir brauchen eine echte Kampagne aus den Betrieben und Gewerkschaften heraus, um Urlaub für alle finanzierbar und möglich zu machen!

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