Wir brauchen mehr Geld zum Leben!

Höhere Löhne werden uns nicht geschenkt, die müssen wir hart erkämpfen!
Christoph Glanninger

Im September läuten die Lohnverhandlungen bei Metallern und Bau-Holz den Auftakt der Herbstlohnrunde ein. Die steht im Zeichen einer noch immer stagnierenden Wirtschaft. Von den optimistischen Aussagen am Jahresanfang ist nicht mehr viel zu hören, z.B. senkte die Bank Austria ihre Wachstumserwartung für 2014 von 2 % auf 0,8 %.

Die Unternehmerseite benutzt das, um zu behaupten, dass deshalb Lohnerhöhungen nicht möglich seien, weil kein Geld da sei. Und das, obwohl die Unternehmen riesige Gewinne und Managergehälter bzw. -Boni auszahlen. Außerdem horten sie viele Milliarden, ohne diese zu investieren. Die SLP fordert eine 50 %ige Besteuerung dieser Gelder – und ihren Einsatz für Öffentlichen Verkehr, Bildung und Gesundheitswesen durch die Öffentliche Hand. Sogar das Wifo erkennt, dass es „ein weiteres Problem neben der Investitionszurückhaltung der Unternehmen sei, dass die Realeinkommen das fünfte Jahr in Folge sinken.“

Doch wir sind nicht nur für höhere Löhne, damit die Wirtschaft angekurbelt wird, sondern einfach, weil sie uns für unsere Arbeit zustehen und wir das Geld brauchen, um zu leben und uns Miete, Lebensmittel usw. leisten zu können. Die niedrigen Lohnerhöhungen der letzten Jahre reichen oft nicht einmal, um die Inflation auszugleichen. Um das zu verhindern, braucht es eine automatische Anpassung der Löhne an die Inflation.

Doch es ist falsch, wenn die Gewerkschaft behauptet, kalte Progression und Inflation fressen die guten Lohnabschlüsse auf. Denn durch den Verzicht des ÖGB auf Arbeitskämpfe und Streiks waren die Abschlüsse in den letzten Jahren mager. Dort, wo gekämpft wurde, waren die Ergebnisse besser.

Fromme Bitten an Vertreter der Wirtschaft reichen nicht, um Lohnerhöhungen zu erreichen. Genauso wenig wie Unterschriften reichen werden, um die Regierung zu einer Senkung der Lohnsteuer zu bringen. Um Zugeständnisse und Erfolge gegenüber Regierung und Unternehmen zu erzielen, braucht es eine kämpferische Kampagne, getragen von Gewerkschaftsmitgliedern und -aktivistinnen, um Druck aufzubauen.

Die SLP fordert
  • Eine kämpferische Kampagne für KV-Abschlüsse mit ordentlichen Erhöhungen

  • Die automatische Anpassung der Löhne an die Inflation

  • Eine aktive Kampagne für eine Senkung der Lohnsteuer

 

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