„Jeder Streik gefährdet die Produktivität, den Standort und damit die Arbeitsplätze der Arbeitnehmer“ verkündete der freiheitliche Funktionär und Unternehmer Fritz Amann zum Metallerstreik, den übrigens selbst 73 Prozent der FPÖ-Anhänger unterstützten. Er verwehre sich auch dagegen die Arbeitergeber durch einen „unrealistisch hohen Lohnabschluss“ zur Ader zu lassen. Ebenfalls „gute Ideen“ hat der steirische FPÖ-Funktionär Hermann Talowski. Er fordert Menschen die aus der Kirche ausgetreten sind, an Feiertagen keine Überstundenzuschläge mehr zu bezahlen.
Vorwärts 203 - November 2011
Artikel in dieser Ausgabe:
Ob Berichterstattung im Sinne der Mächtigen oder Tauschgeschäfte mit der herrschenden Politik: Der Blick auf die österreichische Zeitungslandschaft macht wütend. Die Eigentumsverhältnisse bedeuten eine europaweit herausragende Medienkonzentration. Allen voran die Westdeutsche Allgemeine Zeitungsgruppe (WAZ), die mit 50% am Verlag Neue Kronen Zeitung und mit 49,4% am Kurier Verlag beteiligt ist.
Nach acht Monaten Kampf und mit tatkräftiger Hilfe durch NATO-Bombardements konnten die Rebellen das Gaddafi-Regime stürzen. Libyen feiert – doch was kommt danach?
Wirtschaftskrise, hohe Arbeitslosenzahlen (offiziell 20%) und grausame Kürzungen im Bildungs-, Sozial-, und Pensionssystem. Auf der anderen Seite die Bewegung der Indignados (Unzufriedenen), die seit Mai erbitterten Widerstand leistet. Am 15.10. demonstrierten wieder 500.000 Indignados, gegen Kürzungen und für die Überwindung des Kapitalismus. Vor diesem Hintergrund rief die PSOE (Sozialdemokratie) zu Neuwahlen am 22. November auf. Die antikapitalistischen Forderungen der Bewegung können durch diese Wahlen nicht erfüllt werden.
„We are the 99%“ - dieser Slogan drückt das Gefühl von Millionen auf der ganzen Welt aus: Dass das reichste 1% die Gesellschaft kontrolliert und der Rest durch die Finger schaut. Innerhalb kürzester Zeit hat sich „Occupy Wall Street“ in über 100 Städten in den USA ausgebreitet, in weiteren 1000 sind Besetzungen oder Solidaritätsaktionen geplant.
„Wenn ich könnte, wie ich wollte...“ dachte sich wohl dieser Parteitagsdelegierte der britischen Konservativen („Torys“), als er so tat als schieße er auf die TeilnehmerInnen einer friedlichen Demo. Diese richtete sich gegen die Kürzungspolitik seiner Partei. Er beweist damit wieder einmal, wie wenig die Mächtigen von Demokratie halten...
Am Samstag, den 22.10.2011 fand der erste Wiener Slutwalk statt. Es waren circa 600 Menschen da um zu betonen, dass Frauen sich kleiden können wie sie wollen und das kein Freibrief für Belästigung ist - mehr als erwartet. Organisationen waren kaum vertreten und hatten kaum mobilisiert. Viele TeilnehmerInnen waren von außerhalb der linken Szene da, wie Daniela. „Während dem Walk ist mir aufgefallen, dass es eigentlich egal ist, was du anhast. Die Kleidung sagt nicht aus, wer du bist, du musst dich nicht unterordnen.“
Der erste Traditionsverein, der Wiener Sportklub (WSK), hat seit heuer ein erfolgreiches Frauenfußballteam. Der Aufstieg von der 1.Klasse A in die Wiener Landesliga ist ihnen fast sicher. Der WSK spielt in Wien eine Vorreiterrolle, wenn es um Frauenfußball geht, denn weder Rapid noch die Austria, die wesentlich mehr Geld zur Verfügung hätten, haben Interesse daran.
„Die Jagd ist in Verruf geraten“ schrieb zuletzt „Die Presse“. Jetzt ist es so weit: Die „foinen“ Jagdgesellschaften etwa eines Alfons Mensdorff-Pouilly liegen unter Beschuss. Warum denn dieses? „Seine Jagden sind vom Feinsten“, weiß „profil“. Und „profil“ muss es wissen: Dessen mächtigster Eigentümervertreter Christian Konrad – seines Zeichens Raiffeisengeneral – ist selbst passionierter Jäger.
40 BesucherInnen statt 200. Im Hinterzimmer eines griechischen Restaurants statt im Festsaal des akademischen Gymnasiums. Das war der Bewusst-Kongress in Wien.
Die VeranstalterInnen waren rechte VerschwörungstheoretikerInnen rund um Jo Conrad. Dieser hat handfeste Verbindungen zur rechtsextremen Szene und ist bereits mit einschlägigen Sagern aufgefallen. So schreibt er in seinem Buch „Entwirrungen“, der Zustand der Welt sei das Produkt „jüdischer Gedanken“.