Innsbruck: 2.500 gegen Burschenschaftertreffen

Andreas Sauter und Sebastian Kugler

Der Widerstand gegen Burschenschaften steigt. Die starken Mobilisierungen gegen den WKR-Ball in den letzten Jahren und auch die Demos gegen ihr „Totengedenken“ am 8. Mai haben im ganzen Land Spuren hinterlassen. Das musste auch die „Deutsche Burschenschaft“ Ende November feststellen.

Diese ist der Dachverband rechtsextremer deutscher Burschenschaften. Ihr extremster Flügel propagiert z.B. die Einführung eines „Arier-Nachweises“ für Mitglieder. In Deutschland war der Widerstand gegen ihr Treffen zu groß – dort gab es in den letzten Jahren immer stärkere antifaschistische Mobilisierungen gegen rechte Treffen. Sie wollten nach Österreich ausweichen. Doch sie hatten die Rechnung ohne das breite Bündnis „Innsbruck gegen Faschismus“ gemacht.

Das Bündnis, dessen Teil auch die SLP war, übte in den Wochen vor dem Treffen massiven öffentlichen Druck aus, sodass die Stadt den Vertrag aufkündigte, der es den Rechtsextremen gestattet hätte, ihr Treffen in der Innsbrucker Messe abzuhalten. Die Burschis mussten sich am Stadtrand stark dezimiert treffen. Ein kleiner Demonstrationszug von ihnen am Vormittag stieß auf lautstarken spontanen Protest, der auf brutale Polizeirepression traf.

Zu Mittag demonstrierten dann 2.500 Menschen gegen das Treffen. Die Demonstration war lautstark und kämpferisch. Die SLP war mit einem starken Block präsent: AktivistInnen und SympathisantInnen aus Innsbruck, Wien, Salzburg, Linz und Gmunden waren dabei. Wir verkauften über 50 „Vorwärts“ und sammelten über 100€ an Spenden ein. Leider gelang es nicht, das Treffen zu verhindern: Dazu hätte es transparentere Organisation und ein klar kommuniziertes Blockadekonzept gebraucht.

Ein Redner der SLP betonte die Notwendigkeit der Verbindung des antifaschistischen Kampfes mit dem Kampf gegen die kapitalistische Krise – Die Rechten formieren sich europaweit, um sich als Pseudo-Alternative zu Spardiktat und Kürzungspolitik zu präsentieren. Dies muss mit einem internationalen Kampf gegen sie und ihr System gekontert werden. Denn es ist der Kapitalismus der die Basis für rechte Hetze wie die der Burschenschaften liefert. Die SLP wird auch weiterhin in Innsbruck gegen Rechts aktiv sein.

Mehr zum Thema: 
Erscheint in Zeitungsausgabe: