Vorwärts 221 - September 2013

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Artikel in dieser Ausgabe:

03.10.2013
  • Profite versus Löhne

75 % haben wenig bis kein Vertrauen in die österreichischen Banken. Zu Recht: 13,6 Mrd. € erhielten die Banken seit 2008 aus Steuergeldern, Verlust für den Staat: mehr als 6 Mrd. €.
Die Gewinne der Unternehmen sind 2000-08 um 62 % gestiegen. Die Gewinnbesteuerung liegt theoretisch bei 34 %, Österreichs Unternehmen bezahlen aber nur 17 %. Die Bruttolöhne der Arbeitnehmer sind seit 1995 real nur um rund 3 % gestiegen. Die Entwicklung der Netto-Reallöhne in Österreich ist sogar rückläufig.

03.10.2013

Ein Blick in die Nachrichten genügt, um den alltäglichen Wahnsinn des Kapitalismus zu zeigen: Die Mehrheit der Menschheit lebt in miserablen sozialen Verhältnissen. Wenn sie sich dagegen wehren, werden sie von ihren Regierungen niedergeschossen. Demokratie und Menschenrechte ist für viele Menschen nur ein schöner Traum. Angesichts von globaler Erwärmung, Kriegen und Umweltzerstörung scheint die Zukunft des Planeten ungewiss. Hunger und Armut, früher scheinbar auf die sogenannte „dritte“ Welt beschränkt, kommen wieder nach Europa.

03.10.2013

Glaubt man rechten amerikanischen KommentatorInnen, dann ist bereits der Vorschlag, allen BürgerInnen Zugang zum Gesundheitswesen zu geben „socialism“ und das Böse schlechthin. Und für manche „Linken“ ist Cuba ein sozialistisches Paradies und die DDR war „Frühsozialismus“.

03.10.2013

Der bürgerliche Staat und all seine Institutionen wie Schule, Polizei, Gefängnis oder Parlament dienen in erster Linie der Aufrechterhaltung des Status quo – sprich: der Einzementierung kapitalistischer Ausbeutungsverhältnisse. Die etablierte Politik wird direkt oder indirekt von Lobbys und anderen VertreterInnen des Kapitals finanziert. Und die wenigen Linken werden vom System zerrieben oder integriert … Warum also bei diesem verlogenen, verräterischen Spiel mitmachen?

03.10.2013

Die SLP ist eine junge, kämpferische, sozialistische Partei. Wir lehnen den Kapitalismus ab und arbeiten in Österreich und international an seiner Überwindung. Trotzdem treten wir zu Wahlen an, um unsere Ideen zu verbreiten.

01.10.2013

Die neue Generation von Spielkonsolen macht bei Steuerung (über Kamera & Mikrofon), Onlinefähigkeit & Rechenleistung zwar, Fortschritte, den Konzernen dahinter geht es aber um Profite: So plante Microsoft den Verkauf von Gebrauchtspielen für die Xbox One de facto zu verbieten, Spiele sollten im 24-Stunden-Takt Online aktiviert werden, „um Piraterie vorzubeugen“. Kamera & Mikrofon sollten – auch wenn nicht gespielt wird – mitschneiden, was im Raum passiert (z.B. Mimikanalyse beim Filmschauen) um Werbung auf die Nutzer abstimmen zu können.

01.10.2013

Profite vor Menschen – die Logik aller etablierter Parteien. Erkennbar an ihren ähnlichen Positionen zu Zuwanderung. Anstatt allen, die kommen, ein gutes Leben zu ermöglichen (wofür genug Geld da wäre, das reichste 1 % hat 470 Mrd.), wird, wer nicht ins Raster der Profite passt, ausgesiebt.

01.10.2013

Eine Studie der Uni Wien brachte neue Zahlen über ein altes Problem. 43.000 Kinder und Jugendliche (5 - 18 Jahre) pflegen Angehörige (meistens Eltern) über längere Zeiträume. Diese „Young Carers“ machen regelmäßig den Haushalt, passen auf die Geschwister auf, kochen, gehen einkaufen, helfen bei Behörden- und Arztbesuchen und vor allem (und das ist die größte Belastung) betreuen sie die Pflegebedürftigen emotional. Vereinzelt geht es auch um Körperhygiene, aufsetzen helfen usw. Bezeichnend ist, dass 70 % von ihnen weiblich sind.

01.10.2013

Endlich wurde ein Berufsverbot gegen jene Ärztin verhängt, in deren Praxis unprofessionelle Abtreibungen durchgeführt wurden. In den letzten vier Jahren mussten 16 Mal Frauen mit der Rettung ins Spital. Es kam zu schweren Blutungen, manchen Frauen mussten innere Organe entfernt werden. Seit Jahrzehnten schaut die Ärztekammer zu. Anstatt Patientinnen werden ÄrztInnen geschützt. Wirksam wäre nur eine Kontrolle durch Patientinnen gemeinsam mit unabhängigen MedizinerInnen und Gewerkschaften, die Missstände veröffentlichen und abstellen können.

01.10.2013
Berlin: Kampf in Uniklinik

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