Die Spiele den SpielerInnen!

Der Kapitalismus vermiest uns das Spielen und verhindert echte Weiterentwicklung
Flo Klabacher

Die neue Generation von Spielkonsolen macht bei Steuerung (über Kamera & Mikrofon), Onlinefähigkeit & Rechenleistung zwar, Fortschritte, den Konzernen dahinter geht es aber um Profite: So plante Microsoft den Verkauf von Gebrauchtspielen für die Xbox One de facto zu verbieten, Spiele sollten im 24-Stunden-Takt Online aktiviert werden, „um Piraterie vorzubeugen“. Kamera & Mikrofon sollten – auch wenn nicht gespielt wird – mitschneiden, was im Raum passiert (z.B. Mimikanalyse beim Filmschauen) um Werbung auf die Nutzer abstimmen zu können. Erst nach Protesten von SpielerInnen & DatenschützerInnen ruderte der Hersteller zurück.

Neue Konsolenspiele kosten ca. €70. Publisher wie EA ziehen mit jährlichen Updates alter Spiele (z.B. die FIFA-Serie), die sich auf aktuelle Lizenzen und kaum verändertes Gameplay beschränken, SpielerInnen Geld aus der Tasche. Bei vielen Spielen kosten Add-Ons extra. Beispiel Skyrim: Rumpfspiel + 3 Erweiterungen = €130! Hier kommt es kaum noch zu nennenswerten Innovationen.

HobbyprogrammiererInnen schaffen Abhilfe: Sie erstellen oft ganze Spielwelten und stellen diese gratis online. Sie sind es, die die mit Modifikationen (Mods) die langweilig gewordenen Originalspiele aufpeppen. Statt das zu fördern verschlüsseln viele Hersteller die Dateien, die zum modden nötig wären. Sie stellen sich also echten Innovationen in den Weg. Das Urheberrecht gehört abgeschafft!

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