Vorwärts 289 - Oktober/November 2020

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Artikel in dieser Ausgabe:

12.11.2020

Die verheerenden Verhältnisse rund um Moria führten dazu, dass Flucht wieder in den Schlagzeilen landete. Das Lager „einfach“ wiederaufzubauen, ist keine Lösung. Die SLP war Teil der verschiedenen Proteste und überall versuchten wir konkrete Vorschläge einzubringen.

Am 9.9. sprach SLP-Bundessprecherin Sonja Grusch auf der spontanen Demo „Schluss mit der Festung Europa“. Sie strich heraus, dass Hilfe nicht durch Umverteilung von „Arm-zu-Arm“ stattfinden darf, weil die Regierungsmilliarden und Vermögen der Superreichen zeigen, dass das Geld da ist.

11.11.2020

Die Forschung zum Leben von Marx und Engels begann schon zu ihren Lebzeiten und dementsprechend gut erforscht ist es. Wer sich mit Engels beschäftigt, kommt an seinem Buch "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates" nicht vorbei. Darin beschreibt er die Grundlagen der Unterdrückung der Frau und die Bedeutung sexistischer Moralvorstellungen zum Erhalt von Klassengesellschaften.

09.11.2020

Über die negativen Folgen von Homeoffice wird viel berichtet: Angefangen von den vielen “Nebenbei”-Aufgaben wie Kinderbetreuung oder dem Abschieben von Kosten für Strom und Internet auf Privatpersonen bis hin zur Überwachung am Arbeitsplatz zu Hause und ein Eindringen in die Privatsphäre. Wegen des wirtschaftlichen Nutzens geben auch mehr als 80% aller befragten Unternehmen an, nach Corona mehr auf Homeoffice zu setzen. Hier geht es aber um eine weitere negative Folge des Homeoffice.

29.10.2020

Bis jetzt gab es 2020 in Österreich 19 Frauenmorde. Durch Corona hat Gewalt gegen Frauen zugenommen. Erst im September vermeldete die Regierung einen Anstieg von verhängten Annäherungs- und Betretungsverboten im Februar-April-Vergleich um 22 %. Die Dunkelziffer ist deutlich höher. In der gleichen Pressekonferenz versucht die Frauenministerin, Gewalt an Frauen auf ein „patriarchales Familienbild, das nach Österreich getragen wird“ zu schieben.

29.10.2020

Gewalt in Familie oder Job bringt Frauen in eine gefährliche Zwickmühle. Ohnehin überwiegend tätig, wo niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen und Jobunsicherheit vorherrschen, müssen sie oft Job und Betreuungspflichten vereinbaren. Einfach kündigen ist nicht möglich. Was also tun? Die Lösung darf nicht länger an den betroffenen Frauen hängen bleiben. Es gibt keine Alternative zum entschlossenen Kampf gegen Sexismus und Gewalt – auch im Betrieb!

29.10.2020

Sie leben im „unfreiwilligen Zölibat“. In Online-Netzwerken teilen sie Vergewaltigungs- und Mordfantasien und rufen zu Gewalttaten auf. Ziel ihrer Attacken sind neben Frauen häufig auch Muslime/a oder Jüd*innen, die sie für das Aussterben der „weißen Rasse“ verantwortlich machen.

Damit bedienen die sogenannten ‚Incels‘ (involuntary celibate) die Klassiker antifeministischer, rassistischer Weltanschauungen und bieten ein lukratives Rekrutierungsfeld für Rechte und Rechtsextreme.

29.10.2020

Doppelzüngigkeit ist wohl noch das Netteste, was man über Chef*innen im Handel sagen kann. Da wird werbewirksam Dank an “die Held*innen” geschaltet. Die Realität im Geldbörserl sieht anders aus: Für Vollzeitbeschäftigte war das Danke für monatelange gefährliche Arbeit gerade mal 150-200 Euro wert, oft nur in firmeneigenen Gutscheinen.

28.10.2020

Österreich ist bekannt als eines der reichsten Länder der Welt. Das sah nach 1945 aber noch ganz anders aus. Der 2. Weltkrieg hinterließ nicht nur Berge von Leichen, sondern auch ein zerstörtes Land. Damals war Österreich eines der ärmsten Länder Europas. Hauptaufgabe war also der Wiederaufbau, der alles untergeordnet wurde, auch der Lebensstandard der Arbeiter*innen. Die bürgerlichen Kräfte in Österreich waren seit jeher schwach und lange v.a. ein Anhängsel der Monarchie. Nach dem 1. Weltkrieg stützten sie in weiten Teilen zuerst den Austrofaschismus, dann das NS-Regime.

28.10.2020

Die Niederschlagung der Oktoberstreiks 1950 durch die Sozialdemokratie und die ÖGB-Führung markierte den Beginn der Festschreibung einer sozialpartnerschaftlichen Ausrichtung der österreichischen Gewerkschaftsführungen. Bis heute sind die damit einhergegangenen Folgen für die Arbeiter*innenklasse - der immer wiederkehrende Verrat durch die eigene Führung und die Passivität der österreichischen Arbeiter*innenbewegung insgesamt - deutlich zu spüren.

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