Vorwärts 207 - April 2012

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Artikel in dieser Ausgabe:

24.04.2012

„Die Regierung ist mit der Abschaffung des öffentlichen Sektors und des Wohlfahrtsstaates zugunsten der Geldbeutel der Reichen gelangweilt. Deshalb wird sie eine neue Lotterie einführen, an der sich nur solche mit mehr als 40.000 Pfund Jahresgehalt beteiligen dürfen. Die GewinnerInnen dürfen sich einen Monat vor Beginn der olympischen Spiele an der Erschießung der Armen der Stadt beteiligen. Man will damit alle unwillkommenen Gestalten loswerden, die die Sicht auf die Spiele stören könnten.“

24.04.2012

Das neungängige Dinner erster Klasse an Bord versprach standesgemäße Genüsse: Neben verschiedenen Hors d´oeuvres speiste man Filet Mignons Lili und gebratenes Täubchen auf Brunnenkresse, zuletzt Pfirsiche in Kräuterlikör-Gelee. Die feinen Damen und Herren saßen schon längst beim Digestif, als die „RMS Titanic“ am 14. April 1912 mit einem Eisberg kollidierte und zweieinhalb Stunden später sank.

20.04.2012

Am 11.04.1893 lehnte das belgische Parlament einen Gesetzesvorschlag zur Ausweitung des Wahlrechts ab. Seit 1886 war die Forderung nach allgemeinem Wahlrecht mit Streiks um Lohnerhöhungen verschmolzen. In der österreichischen Sozialdemokratie führte Belgien zu Pessimismus bezüglich des Wahlrechts.

20.04.2012

LeiharbeiterInnen sind flexibel einsetzbar, erpressbar und billig. Die Bezahlung wird als Sachaufwand gerechnet und meist komplett von der Steuer abgesetzt. Doch wie schaut das Leben der LeiharbeiterInnen aus? Sie werden oft gekündigt und ausgetauscht - einfach, um die anderen unter Druck zu setzen. Manche werden mit einem Versprechen auf eine Fixeinstellung „motiviert“ und warten dann jahrelang. In der Krise sind die LeiharbeiterInnen meist die ersten, die „abgebaut“ werden.

20.04.2012

Die Welt der ORF-Nachrichten ist simpel: AUA in Schwierigkeiten. Braucht dringend Geld. PilotInnen verdienen "bis zu 15 000 Euro/Monat". Lösung: Lohnkürzungen.

13.04.2012

Seit der Krise greifen Banken, Konzerne & ihre PolitikerInnen den Lebensstandard von ArbeiterInnen & Jugendlichen verstärkt an. In vielen Ländern haben sich Proteste gegen die Kürzungen, die von der EU vorangetrieben werden, formiert. Das CWI ist Teil davon und tritt für ein sozialistisches und internationalistisches Programm ein.

10.04.2012

Was ist „manifeste Armut“

Einschränkung bei:

  • Heizen der Wohnung
  • Regelmäßige Zahlungen wie die Miete in den letzten 12 Monaten rechtzeitig begleichen
  • Notwendige Arzt- oder Zahnarztbesuche in Anspruch nehmen
  • Unerwartete Ausgaben bis zu 900€ finanzieren
  • Neue Kleidung zu kaufen

Das betrifft 511.000 Menschen in Österreich.

10.04.2012

Ja, das Betteln gehört abgeschafft! Und zwar durch gutbezahlte Arbeit und ein funktionierendes Sozialsystem. Das Geld dafür ist da. Arbeitslosigkeit, Armut und Rassismus zwingen europaweit immer mehr Menschen zum Betteln. Diese Ursachen sind abzuschaffen. In Salzburg und Tirol gibt es ein generelles Bettelverbot, in anderen Bundesländern sind verschiedene Formen wie „aggressives“ oder „gewerbsmäßiges“ Betteln oder das Betteln mit Kindern verboten. Die Ärmsten werden unter vorgeschobenen Argumenten wie Kinderschutz bestraft und die Problematik verschärft.

10.04.2012

Arbeit wird oft überhaupt nicht oder extrem schlecht bezahlt. Die größte Gruppe der Einkommensarmen (38%) ist arm trotz Job. Mit dem Sparpaket erfolgen weitere Angriffe, öffentliche Dienstgeber beteiligen sich daran durch prekäre, befristete Dienstverhältnisse, Aufnahmestops, Privatisierungen und Ausgliederungen. Hinzu kommt noch die unentgeltliche Arbeit von pflegenden Angehörigen, in der Kinderbetreuung, im Haushalt und niedrigst bezahlte prekäre Beschäftigungen und Teilzeitarbeit. Sie sind die größte Ursache der Armut in Österreich.

10.04.2012

Armut ist nicht gleich Hunger. Armut bedeutet Ausschluss von der Gesellschaft und existiert in beträchtlichem Ausmaß in Österreich. Armut bedeutet, viel weniger als der Großteil der Bevölkerung zu haben. Und selbst das ist schon wenig, da den Löwenanteil an Vermögen und Einkommen eine kleine Elite hat. Armut bedeutet Frieren in der Wohnung, nötige Reparaturen nicht durchführen können, notwendige Arztbesuche unterlassen müssen, kein Geld für soziale Kontakte, für die Miete, für Kleidung sowie ausgewogene und ausreichende Nahrung.

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