AUA: Wer verdient wirklich zuviel?

Franz Neuhold

Die Welt der ORF-Nachrichten ist simpel: AUA in Schwierigkeiten. Braucht dringend Geld. PilotInnen verdienen "bis zu 15 000 Euro/Monat". Lösung: Lohnkürzungen.

Eine Mischung aus Heuchelei und verdrehten Tatsachen! Ziel ist die gegenseitige Aufwiegelung verschiedener Gruppen von ArbeitnehmerInnen. Nur sehr wenige verdienen 15 000 Euro. Am Beginn liegt das PilotInnen-Einkommen brutto bei ca. 3 000 Euro. Wohl eine ungeeignete Zahl für eine solche Lohndrücker-Kampagne. Warum fällt kein Wort über die ManagerInnen, die Millionen-Prämien und Hunderttausende pro Jahr für den Vorstandsvorsitzenden? Die Gehälter der PilotInnen sind nicht für die Krise verantwortlich, in der sich Flugbranche und AUA befinden.

Die besondere Verantwortung, die PilotInnen im Beruf tragen, setzt sich aus gewerkschaftlicher Sicht fort: In jedem Arbeitskampf muss es auch um die Verbesserung der Lage schlechter gestellter Beschäftigter gehen. Das eigentliche Privileg ist, aus einer relativ soliden Position heraus Solidarität zu zeigen. Auch über Branchengrenzen hinweg.

Lohnkürzungen bei PilotInnen werden zu keinem Cent mehr bei anderen KollegInnen führen! Es wäre lediglich der Auftakt für eine weitere Runde sozialer Rückschläge.

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