Armut in Österreich

Karin Wottawa

Was ist „manifeste Armut“

Einschränkung bei:

  • Heizen der Wohnung
  • Regelmäßige Zahlungen wie die Miete in den letzten 12 Monaten rechtzeitig begleichen
  • Notwendige Arzt- oder Zahnarztbesuche in Anspruch nehmen
  • Unerwartete Ausgaben bis zu 900€ finanzieren
  • Neue Kleidung zu kaufen

Das betrifft 511.000 Menschen in Österreich.

Quelle: Statistik Austria (2011): Armutsgefährdung und Lebensbedingungen in Österreich. Ergebnisse aus EU-Silc 2010 .

Substandard in Österreich

50.000 Menschen in Österreich haben weder Bad noch Dusche in der Wohnung (2010). Der Anteil der Menschen, die kein WC für den Eigengebrauch haben, ist 2006-10 von 0,9 auf 1,2 % gestiegen! Vergleichbare Länder wie Dänemark, Schweden oder die Niederlande haben einen Wert von „0“% und Österreich liegt hinter Tschechien und gleich auf mit der Slowakei im „Ranking“.

(Quelle: SILC)

Mindestsicherung reicht nicht

Laut EU-Berechnungen ist man armutsgefährdet, wenn man weniger als 1.031 Euro zur Verfügung hat. Zum Vergleich: Die BMS ("Mindestsicherung") 2012 für alleinstehende Person beträgt 773 Euro. Die Mindestsicherung beträgt damit rund 250 Euro weniger – damit schnappt die Armutsfalle zu.

Quelle: Der Standard. 12.4.11, www.caritas.at

Kinder in Armut

In Wien sind lt. der EU-SILC Erhebung der Statistik Austria 91.000 Kinder und Jugendliche arm oder armutsgefährdet. Das bedeutet, sie leben in Haushalten, die akut von Armut betroffen oder bedroht sind, in Armut zu rutschen. Das betrifft 24 % aller in Wien lebenden Kinder und Jugendlichen. Und Armut wird durch das österreichische Bildungssystem vererbt.

Erscheint in Zeitungsausgabe: