Bildung ist sozial ungerecht verteilt

Zahlen&Fakten zur Bildungsdebatte
wien.direkt, 3/09

Gesamtschule ist besser

In Österreich gibt es neun verpflichtende Schuljahre. In diesen neun Schuljahren werden die Kinder und Jugendlichen mindestens zweimal selektiert. Nach diesen neun Schuljahren scheinen aber Grundkompetenzen nicht ausreichend vermittelt worden zu sein. 22 Prozent der SchülerInnen können nach 9 Schuljahren nicht Sinn erfassend lesen. Bei Ländern mit einem ähnlichen Schulsystem sind die Zahlen vergleichbar hoch (Deutschland 20%, Schweiz 16%). In Finnland – ein Land mit einem funktionierenden Gesamtschulsystem – liegt der Anteil bei nur 5 Prozent. Gleichzeitig ist liegt die Anzahl jener SchülerInnen, die zum Lese-Spitzenfeld zählen deutlich höher. In Prozenten ausgedrückt: Österreich liegt bei 9 - Finnland bei 17 Prozent.

Das Schulsystem behindert Kinder

Werfen wir einen Blick auf ein Ergebnis der PISA-Studie : „In keinem anderen Land sind die Leistungsunterschiede im Lesen zwischen den sozioökonomischen Gruppen so groß wie in Österreich.“ Der Anteil der Gymnasiasten von Eltern, die Pflichtschule haben liegt bei 10 Prozent. Haben die Eltern allerdings einen Universitätsabschluss liegt dieser bei 79 Prozent. 

Kein Geld für Bildung

Bildung ist PolitikerInnen – wie wir ja oft genug hören – immer ein besonderes Anliegen. Dennoch sind Kürzungen im Bildungsbereich an der Tagesordnung. Und das belegen auch Zahlen: die Ausgaben für Bildung sind in im Zeitraum von 1995 bis 2005 gemessen am BIP gesunken. Wurden 1995 noch 6 Prozent ausgegeben, waren es 10 Jahre später nur mehr 5,4 Prozent, bei einem OECD-Durchschnitt von 6,2 Prozent.