Vorwärts 213 - November 2012

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Artikel in dieser Ausgabe:

09.11.2012

Am 9. September protestierten mehr als 800 GewerkschaftsaktivistInnen in Brighton beim Kongress des britischen Gewerkschaftsverbandes (TUC) - organisiert vom National Shop Stewards Network (NSSN – Bundesweites Netzwerk von BetriebsrätInnen). Es sprachen führende FunktionärInnen der PCS („Public and Civil Servants“), der RMT („Rail, Maritime and Transport“) und der POA (Gewerkschaft der GefängniswärterInnen).

06.11.2012

Der Islam ist mit bis zu 1,57 Mrd. Gläubigen die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Er entstand in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts auf der arabischen Halbinsel. Die neue Religion bot u.a. eine Rechtsgrundlage, mit der Mohammed die zuvor zerstrittenen Stämme vereinte, wodurch schließlich ein Gebiet von der spanischen Halbinsel bis Indien erobert werden konnte.

06.11.2012

Oft wird dem Islam als Religion ein grundlegender Antikapitalismus unterstellt. Verantwortlich dafür soll das im Koran mehrfach beschriebene Zinsverbot sein. Die Idee: Wer Schulden hat, dürfe nicht ausgepresst werden. Daraus folgt die Annahme, islamisch geprägte Länder könnten keinen modernen Kapitalismus mit Kreditsystem entwickeln. Dies ist aus mehreren Gründen falsch. Erstens sind vom Zinsverbot weder Handelsspannen, Erlöse aus Vermietung, ausgezahlte Dividenden noch Rohstoffe oder Gold betroffen.

06.11.2012

In Teheran hängt ein Plakat: „Unsere Revolution wurde exportiert!“ und dahinter die Fahnen jener Länder, von denen das iranische Regime behauptet, dass sie eine Neuauflage der islamischen Revolution von 1979 durchführen (Ägypten, Tunesien, Bahrain, etc.). Darin sind sich die Ayatollahs in Teheran und die „IslamkritikerInnen“ in Europa einig: Wenn Muslime eine Revolution machen, dann müsse ein Gottesstaat das Resultat sein.

06.11.2012

Ihren Ursprung haben Religionen in den Urgesellschaften, die versuchten, sich Naturphänomene zu erklären. Für Fragen wie „Warum geht die Sonne auf und unter?“ wurden Antworten gesucht. Auch heute werden hinter Phänomenen, für die wissenschaftliche Erklärungen noch fehlen, oft noch „höhere Mächte“ vermutet. Mit der Entwicklung der ersten Klassengesellschaften „treten neben den Naturmächten auch gesellschaftliche Mächte in Wirksamkeit. Die Phantasiegestalten […] erhalten damit gesellschaftliche Attribute, werden Repräsentanten gesellschaftlicher Mächte.“ (F. Engels, Anti-Dühring, 1876-78)

06.11.2012

Wer einen Koran verbrennen oder Mohammed-Karikaturen zeigen will, kann sich der Aufmerksamkeit aller Medien sicher sein. Das geschieht nicht um der Meinungsfreiheit willen, sondern als bewusste Provokation und meist mit rassistischem Kalkül. Aus Angst vor dem Zorn von Millionen Menschen in der islamischen Welt werden solche Aktionen verurteilt. Und damit ist das Bild des Islam in der europäischen Öffentlichkeit meist schon komplett: „die Wahnsinnigen“, die allen demokratischen Werten entgegenstehen.

06.11.2012

Auch wenn Medien und Politik es gerne leugnen und ignorieren: Es gibt in Österreich eine aktive rechtsextreme Szene. Gerade dieser Herbst bietet dafür ein alarmierendes Beispiel: Für den 26.10. rief die Nazi-Plattform „Stolz und Frei“ zur Demo unter dem Motto „Österreich wird frei“. Für den 17.11. ruft die neu-rechte Truppe „W.I.R.“ zur „Linksextremismussafari“ in Wien auf.

06.11.2012

Die Bezirkszeitung Brigittenau berichtete Ende September über die vom Rathaus geplanten neuen Hürden für Kleinparteien. Befragt dazu wurden die KPÖ und die SLP. SLP-Bundessprecherin Sonja Grusch kam mit „100 % Sozialistisch“ zum Fototermin und kritisierte das hohe Einkommen des Bezirksvorstehers: „Statt rund 9500.- brutto monatlich sollten Politiker gleich viel verdienen wie die Menschen, die sie vertreten.“

06.11.2012

Von 22-23.Oktober war der kasachische Diktator Nasarbajew in Wien. Wo immer er hinkam – die AktivistInnen der CampaignKazachstan waren dort. Schon eine Woche zuvor war das Transparent „Freiheit für die Ölarbeiter in Schanaozen“ (auf Kasachisch) beim Match Österreich-Kasachstan gut zu sehen gewesen. Unmittelbar nach seinem feierlichen und äußert freundlichen Empfang durch Bundespräsident Fischer gab es vor dem Sitzungszimmer Sprechchöre „Nasarbajew – Arbeitermörder“. Während der Pressekonferenz dann die kritische Frage einer Aktivistin der CampaignKazachstan.

06.11.2012

Vom 4.-8.10 fand in Wien der 6. Weltgebetskongress statt, der u.a. von den radikalen Abtreibungsgegnern von HLI (Human Life International) organisiert wurde. Grußworte gab es u.a. vom Papst, von Strache und von Stadler. Veranstaltungsort war das Palais Niederösterreich, das im Besitz des NÖ Landtages (Pröll) ist. Das spiegelt die Unterstützung seitens Kirche & Politik wider und macht die FundamentalistInnen nur noch gefährlicher.

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