Frisch gekämpft: Streik und Solidarität bei Starbucks

Thomas Hauer

In deutschen Fastfood-Ketten rumort es aufgrund der aktuellen Lohnverhandlungen. Nachdem die Unternehmensseite nicht über ein Angebot ging, das den Stundenmindestlohn nur um drei Cent überschreitet, gab es am 26.1. erste Warnstreiks in Fastfood-Filialen. Das ist gut. Beteiligt waren neben Beschäftigten von McDonald‘s, Burger King, Pizza Hut auch welche von Starbucks. Der erste Warnstreik in der Gastronomie seit 1991 ist auch ein Beispiel von internationaler Solidarität. Als bekannt wurde, dass es zu Streiks kommen wird, versuchte Starbucks Deutschland, StreikbrecherInnen aus polnischen Filialen anzuwerben. Daraufhin organisierten die linke polnische Partei Razem, die auch in Deutschland eine Gruppe hat, und die Gewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza Proteste. Starbucks musste von seinem StreikbrecherInnen-Vorhaben ablassen. Razem hat damit ein schönes Bespiel geliefert, wie politische und gewerkschaftliche Arbeit aussehen muss. Die Organisationen der ArbeiterInnenschaft werden mit einem Schlag unvergleichlich mehr Macht haben, wenn sie ihr nationales Standortdenken abschütteln und beginnen, international im Interesse der Beschäftigten zusammenzuarbeiten. Ein Kampf, der durch Streiks und Proteste aus dem Ausland unterstützt wird, kann mehr Druck aufbauen und ist damit wirkungsvoller. Dann fühlen sich zur Abwechslung mal die Bosse hilflos, wenn sie hier wie dort bekämpft und bestreikt werden!

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