Die SLP am Klimastreik

Pablo Hörtner

Am 24. Mai war es wieder soweit: Zigtausende Jugendliche protestierten am zweiten globalen Klimastreiktag in 119 Ländern weltweit gegen die Untätigkeit der Politik angesichts der drohenden Klimakatastrophe. Aktivist*innen der SLP waren mit dabei und mobilisierten schon im Vorfeld vor Schulen & auf Infotischen bundesweit für den Streik.

Während Greta Thunberg die Notwendigkeit radikaler Veränderung betont, blieben jedoch die meisten Organisator*innen in Wien, wo bis zu 8.500 Personen an der Demo teilnahmen, bei Appellen an die Herrschenden stehen, anstatt diese offen anzugreifen. Dass viele Aktivist*innen – darunter nicht nur Schüler*innen & Studierende – um einiges weiter sind, zeigte sich bei der großen Akzeptanz unserer Sprüche wie "Brecht die Macht der Banken und Konzerne!" oder "Streik in der Schule, Streik in der Fabrik – das ist uns're Antwort auf eure Politik!" Über unseren Zeitungstitel "Klima retten: Demokratisch & antikapitalistisch!" dürften sich einige der nicht gewählten Organisator*innen sehr geärgert haben. In Wien wurde der SLP vereinzelt sogar mit Rausschmiss gedroht. Gleichzeitig wurden Illusionen in die EU-Wahl geschürt. Die Grünen machten Wahlkampf mit Fahnen & eigenem Transparent. Ihre konzernfreundliche & unsoziale Politik bereitet der Führung offenbar kein Problem; der Antikapitalismus der SLP dafür umso mehr.

Das beste Beispiel für eine Politisierung der Bewegung ist wohl Salzburg. Die etwa 1.000 Streikenden marschierten zur Salzburg AG, umkreisten die Porsche-Zentrale und skandierten Sprüche wie "Porsche enteignen, Arbeitsplätze bleiben!" oder "Porsche zu Altmetall – gratis Öffis überall!". Die SLP wandte sich in einer Rede an die Belegschaft sowie an Anrainer*innen und erklärte, dass sich der Klimastreik nicht gegen sie wendet, sondern gegen Klimasünder wie Porsche & Co., deren Profitinteressen sich gegen Natur & Arbeiter*innen richten. Die politischere Ausrichtung zeigt sich auch bei der Demoforderung nach gratis Öffis und einem Soli-Schreiben des ÖGB, während in Wien nicht einmal versucht wurde, die Gewerkschaften einzubinden oder OMV & Co. zu kritisieren. Auch in Linz mit etwa 2.000 Teilnehmer*innen hat die SLP erfolgreich interveniert.

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