Breite Solidarität gegen Nazi-Einschüchterungsversuche

Mehrere Dutzend Menschen haben sich am 26. Februar an der sehr kurzfristig organisierten Kundgebung der SLP am Hannovermarkt in Wien 20 beteiligt. Grund waren die Nazi-Sprayerein und der damit verbundene Einschüchterungsversuch (siehe andere Artikel zum Thema).

Breit war die Unterstützung: Bezirksvorsteher Lacina und sein Stellvertreter Derfler (beide SPÖ) verurteilten die Nazi-Sprayerein schärfstens, ebenso die anwesende Vertreterin der Brigittenauer Grünen. Aus dem Gewerkschaftsbereich waren VertreterInnen der GPA, des Gewerkschaftlichen Linksblocks sowie der Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften gekommen. Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes nahm darauf Bezug, dass „auch die neuen Nazis von Einschüchterung und Terror leben“. Der Historiker em. Univ. Prof. Dr. Rudolf Kropf stellte den Bezug zu den heurigen Gedenktagen (1933, 1938) her.

Und vom Mauthausen Komitee Österreich erhielten wir folgende Grußbotschaft: „Große Bestürzung hat das Beschmieren des Hauses der Antifaschistin Sonja Grusch im Mauthausen Komitee Österreich ausgelöst. Wir glauben natürlich nicht, dass es eine zufällige Spray-Aktion war, sondern dass hier ganz gezielt überlegt wurde, wo hier gesprayt wird. Es ist nicht akzeptabel, dass Häuser, ob von AntifaschistInnen, AusländerInnen oder Jüdinnen/Juden "markiert" werden. Es ist nicht zu tolerieren, dass manchmal antifaschistisches Engagement gegen rechtsradikale Aktivitäten von Polizei und Behörden mit dem Spruch "Die Einen sind nicht besser als die Anderen" toleriert wird. Es darf keine Toleranzgrenze gegenüber Rechtsradikalen geben. Faschismus ist nunmal keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Und wer heute glaubt, dass es sich hier nur um Beschmierungen handelt und wer das heute als jugendlichen Vandalenakt bezeichnet, wer soetwas verniedlicht und wer heute bei solchen Aktivitäten wegschaut, darf sich nicht wundern, wenn morgen wieder keiner etwas gesehen haben will. Nie wieder Faschismus!“

Unterstützung gab es auch von PasantInnen und Markt-StandlerInnen. Auch ein rechter Provokateuer tauchte auf, ihm wurde allerdings rasch klar gemacht, dass er hier unerwünscht ist. RednerInnen der SLP machten klar, dass wir uns nicht Einschüchtern lassen und mit den Aktivitäten gegen Rassismus und Faschismus weiter machen werden. Über den Nazi-Sprayerein prangt übrigens seit gestern ein großes „Nazis raus“ – und das ist gut so!

  • Passend zum Thema organisiert die SLP übrigens am 12. April im Haus der Begegnung Brigittenau eine Veranstaltung mit einem antifaschistischen Kölner Abgeordneten.