3. Oktober: Demonstration Applaus ist nicht genug

Am 3. Oktober findet die Demonstration "Applaus ist nicht genug! Arbeitszeitverkürzung - höhere Löhne - mehr Personal"  statt (3.10., 13:30, Platz der Menschenrechte, https://www.facebook.com/events/3326932363995861). Organisiert wird der Protest von zahlreichen Basisinitiativen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich. SLP-Mitglieder sind aktiv in der Beschäftigteninitiative "Sozial aber nicht blöd" und waren von Anfang an an der Organisation der Demonstration beteiligt. Außerdem haben wir in den letzten Wochen auf der Straße, vor Sozialeinrichtungen und Krankenhäusern für diese Demonstration mobilisiert. Hier findet ihr unseren Flyer für die morgigen Demonstration: 

 

Gesundheit vor Profit!

Organisieren wir uns damit dem Applaus echte Verbesserungen folgen!

Die heutige Demonstration bringt Kolleg*innen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich zusammen. Beschäftigte, Klient*innen und solidarische Menschen gehen gemeinsam auf die Straße, um die Ausfinanzierung des Sozial- und Gesundheitsbereichs zu fordern. Denn während die Regierung 50 Milliarden an Corona-Rettungspaketen v.a. für Firmen schnürt, bekommen wir v.a leere Versprechen und Lügen aufgetischt. Dieser Flyer ist zu kurz, um all die Missstände aufzuzählen - und die Liste ist durch Corona nur noch länger geworden. International ist der Gesundheits- und Sozialbereich von der Krise doppelt betroffen:  Einerseits sind immer mehr Menschen auf Unterstützung angewiesen, andererseits sparen die Regierenden als Teil ihrer Kürzungspolitik diesen Bereich kaputt. Gerade deshalb organisieren sich weltweit Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich oft auch unabhängig von der Gewerkschaftsbürokratie und kämpfen für ihre Rechte. 

 

Eine Bewegung von unten aufbauen!

 

Auch in Österreich haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Beschäftigteninitiativen gebildet, die auch diese Demonstration organisieren. Immer mehr Kolleg*innen haben genug von der Untätigkeit oder dem offenen Verrat der Gewerkschaftsführung (z.B. beim SWÖ-Streik im Frühjahr). Diese Selbstorganisierung übt Druck auf die Gewerkschaftsbürokratie aus und ist auch Vorbild für Beschäftigte in anderen Branchen, weil sichtbar wird: Wir können uns wehren!

Gerade deshalb sind wir als SLP seit vielen Jahren im Sozial- und Gesundheitsbereich aktiv. Viele unserer Mitglieder arbeiten hier, sind Klient*innen und/oder in Betriebsräten aktiv. Wir waren maßgeblich am Aufbau der Initiative “Sozial, aber nicht blöd” beteiligt, einer Kampagne, in der heute viele Kolleg*innen in ganz Österreich aktiv sind. In “Sozial, aber nicht blöd” vernetzen sich Beschäftigte, werden Aktionen geplant und Forderungen diskutiert. 

 

Die heutige Demonstration kann ein wichtiger Schritt sein um den Druck in den nächsten Monaten und Jahren auszubauen. Gerade mit einer bevorstehenden zweiten Corona-Welle droht noch mehr Belastung und Gefährdung für Kolleg*innen. Wir schlagen vor, wovon wir denken, dass es wichtige nächste Schritte sind:

  • Eine bundesweite Vernetzungskonferenz zwischen Initiativen und Einzelpersonen Anfang 2021 um zu diskutieren, wie der Kampf um einen ausfinanzierten, bedarfsorientierten Gesundheits- und Sozialbereich weiter gehen kann - denn gemeinsam sind wir stärker! 

  • Ziel ist eine langfristige Vernetzung von kämpferischen Beschäftigteninitiativen, um Kämpfe zu verbinden und voneinander zu lernen.

  • Ein Kampf in Gewerkschaft und Betrieb für Urabstimmungen über Verhandlungsergebnisse - es ist unser Job, unser Lohn, unsere Entscheidung!

  • Der Aufbau einer Opposition in der Gewerkschaft und der Kampf um demokratische und kämpferische Strukturen, damit diese endlich wieder die Interessen der Mitglieder und nicht jene der Bürokraten vertritt!

  • Kein Job darf gestrichen werden, keine Einrichtung geschlossen werden - es gibt genug zu tun. Plus 20% Beschäftigte, eine zusätzliche Urlaubswoche und mindestens € 500,- zusätzlich pro Corona-Monat - das und mehr ist unsere Arbeit wert!

  • Trotz 3-Jahres-Abschluss und Pandemie ist Widerstand bis hin zum Streik nötig: Die Corona-Krise ist längst nicht vorbei und wird auf unserem Rücken ausgetragen - dagegen braucht es Widerstand von unten, um das nötige Geld für Gesundheit & Soziales von den Reichen und Konzernen zu holen. 

 

“Frauenthemen” sind Gewerkschaftsthemen 

 

Gerade im Gesundheits- und Sozialbereich sind verschiedene Probleme unsere Gesellschaft, wie die Auswirkungen von Armut, Frauenunterdrückung und Rassismus besonders sichtbar. Für uns als SLP ist es wichtig, verschiedene Kämpfe miteinander zu verbinden, deshalb  unterstützen wir auch die Aktivitäten von “Nicht mit mir - Rosa International”, die in den kommenden Wochen eine Kampagne gegen Gewalt an Frauen durchführt. Dieses Thema betrifft den Sozial- und Gesundheitsbereich besonders, hier sehen wir die Folgen von Übergriffen, hier sind wir mit Übergriffen konfrontiert, hier arbeiten wir mit den Opfern. Doch es fehlt auch hier an allen Ecken und Enden das Geld für die Unterstützung von Gewaltopfern. Ganz zu schweigen von entsprechend hohen Löhnen und entsprechend leistbaren Wohnungen, die Frauen ein unabhängiges Leben ermöglichen!

  • Beteilige auch du dich an der Kampagne gegen Gewalt gegen Frauen von “Nicht mit Mir - Rosa Interanational”

  • Organisiere eine Veranstaltung zum Thema in deinem Betrieb - nimm an Aktionen teil!

  • Unterstütze unsere Forderungen an ÖGB und AK: Gewalt gegen Frauen ist kein Frauenthema, sondern ein Gewerkschaftsthema!

Es gibt keinen gesunden Kapitalismus

 

Die SLP ist Teil von International Socialist Alternative mit Schwesterorganisationen auf allen Kontinenten in über 30 Ländern - dabei vernetzen wir z.B. auch Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich auf internationaler Ebene. All die vielen Missstände - bei Job und Wohnen, durch Rassismus und Sexismus und vieles mehr - all das liegt im System. Nicht Corona ist Schuld an der aktuellen Wirtschafts- und Gesundheitskrise, sondern WIE in einer kapitalistischen Wirtschaft damit umgegangen wird, und dass die Profite weniger wichtiger sind als die Gesundheit und die Zukunft vieler. Nur in einer sozialistischen Demokratie, in der wir Wirtschaft und Gesellschaft nach den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt organisieren, können wir ein Gesundheits- und Sozialsystem schaffen, in dem tatsächlich das Wohlbefinden von Klient*innen, Patient*innen und Beschäftigten zählt - und nicht Kosteneffizienz.

  • Komm zu unseren Veranstaltungen - wir treffen uns teilweise “in echt”, teilweise online und diskutieren und planen unsere nächsten Aktivitäten.

  • 05.10. | 18:00 | Online | Zugangsdaten auf Anfrage

  •  Veranstaltung SLP: Sozialist*innen im Gesundheits- und Sozialbereich: