Wolf im Wolfspelz

Das MAN-Werk in Steyr wurde vom VW-Konzern an den (mit ihm verbundenen) Investor Siegfried Wolf verkauft, nachdem eine große Mehrheit der Beschäftigten in einer Urabstimmung gegen den Ausverkauf votiert hatte. Nicht nur spricht Wolf den Beschäftigten ab, sich auf freier Basis klar entschieden zu haben. Er meint frech, sie „arbeiten zu teuer“. Wolf versucht nun, Gehälter und Löhne um 15% zu drücken, um die in den kommenden Jahren sicher machbaren Profite zu erhöhen, bis es endgültig zur Standortverlagerung kommt. Er kündigt nun „Einzelgespräche“ an: „Weil wir mit jedem Einzelnen eine maßgeschneiderte Lösung finden müssen.“ Dies ist eine Drohung, der die Kolleg*innen geeint entgegentreten sollten. So hat jede/r das Recht, bei einem Gespräch mit Vorgesetzten/Betriebsinhaber von einem Betriebsrats-Mitglied oder einem/r Kollegen/in des Vertrauens begleitet zu werden. Wenn Gewerkschaft bzw. Betriebsrat diese individuelle Einschüchterung nicht verhindern, dann sollten die Kolleg*innen ihre Notizen der Gespräche sammeln und den anderen gegenüber veröffentlichen. So sinkt die Chance, dass Wolf die einen gegen andere ausspielen kann und Kürzungen, „Einvernehmliche“ und Anspruchs-Verzicht („Standortsicherung“) durchbringt.

 

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