Solidarität mit Frauen in Polen

Die Angriffe auf Frauenrechte nehmen zu – in Polen aber auch hierzulande!
Sonja Grusch

Am Samstag den 9. April versammelte sich in über 15 polnischen Städten tausende Frauen (und Männer) um gegen den jüngsten Vorstoß der Regierung zu protestieren. Die rechts-konservative PiS-Regierung nahm eine Petition von religiösen FundamentalistInnen zum Anlass, um ihrerseits einen Angriff auf den ohnehin nur in Ausnahmefällen möglichen Schwangerschaftsabbruch zu starten (https://www.slp.at/artikel/der-kampf-um-selbstbestimmungsrechte-von-frau...).

Doch nicht nur in Polen gab es Proteste: auch in London, Oslo, Prag, Budapest, Berlin, Dublin, Paris und – Wien protestierten Menschen vor den jeweiligen polnischen Botschaften. In Wien hatte die Kampagne „Nicht mit mir“ zum Protest aufgerufen. Eine Vielzahl anderer Organisationen und Initiativen, v.a. auch der „Kongress polnischer Frauen in Österreich“ hatten sich angeschlossen.

Über 100 TeilnehmerInnen mit zahlreichen Transparenten und Tafeln versammelten sich vor der Botschaft. In Reden von Vertreterinnen der verschiedenen Initiativen wurde Solidarität mit den Frauen zum Ausdruck gebracht. Doch es wurde auch die unzureichende Situation in Österreich thematisiert: es gibt in ganz Österreich gerade mal 17 Orte, an denen ein Abbruch offiziell möglich ist und auch in Wien sind Abtreibungen in den öffentlichen Spitälern nicht oder nur schwer möglich!

Sonja Grusch von der SLP moderierte die Veranstaltung und rief alle sieben Minuten eine Frau zu sich – denn weltweit stirbt alle sieben Minuten eine Frau an einer illegal, und daher oft unsachgemäß, durchgeführten Abtreibung. Teilnehmerinnen kamen mit Stricknadeln, blutigen Händen und viele brachten auch Kleiderbügel mit, die das Symbol der Bewegung in Polen sind. Diese wurden vor der Botschaft angebracht.

Theresa Reimer, Initiatorin des Protests in Wien und Aktivistin von Nicht mit mir sowie der Sozialistische LinksPartei (SLP), macht in ihrer Rede klar: "Bereits viel zu viele Frauen haben ihr Leben aufgrund von Kirche und Staat aufs Spiel gesetzt. Wir müssen dafür kämpfen, dass das in Zukunft nicht mehr der Fall sein wird". Gefordert wurde u.a., dass Religionsunterricht durch Aufklärungsunterricht ersetzt werden muss sowie das in allen Spitälern Abbrüche durchgeführt werden müssen.