Servus, TV – Baba, Betriebsrat!

Alexander Svojtko

Der gewohnt scharfzüngige Journalist Chmelar fasste die – vor dem Hintergrund einer Betriebsratsgründung - angedrohte Schließung von Servus-TV so zusammen: „Ein Satz mit `Mateschitz´? – Mate shits on workers rights.“
Sender-Eigentümer Mateschitz (neun Milliarden $ schwer) ist mit der Drohgebärde durchgekommen; es wird bei Servus-TV keinen Betriebsrat geben. Besonders unrühmlich war die Rolle der „ArbeitnehmerInnen-Vertreter“; vom Salzburger AK-Chef Pichler bis zum GPA-Boss Katzian übten sie sich in Unterwerfungsgesten. So wurde ein Musterfall geschaffen: In Zukunft werden selbstherrliche Bosse „ihre“ Firma noch ungenierter als betriebsratsfreie Zone führen.
Im Arbeitsverfassungsgesetz heißt es allerdings: „In jedem Betrieb, in dem dauernd fünf stimmberechtigte Arbeitnehmer beschäftigt werden, SIND […] von der Arbeitnehmerschaft Organe zu bilden“.
Das 250-köpfige Team von Servus-TV lehnte in einer – unter Druck des Jobverlusts geführten - „Umfrage“ die Bildung eines Betriebsrats ab. Die Arbeitsbedingungen seien ohnehin erstklassig. Mag sein. Jedoch: Was die Mateschitze dieser Welt aus freien Stücken geben, können sie wieder nehmen. Ohne einen kämpferischen Betriebsrat und ohne kämpferische Gewerkschaften ganz leicht, jederzeit.

 

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