Ob per Gesetz oder Kollektivvertrag: Nein zum 12-Stunden-Tag

Christian Bunke

Wie Regen auf Sonne folgen nach dem Sommer die Kollektivvertragsverhandlungen. Auch wenn die Gewerkschaften das Gegenteil behaupten, bedeuten sie für die ArbeitnehmerInnen in den letzten Jahren vor allem eines: Verschlechterungen.

Heuer ist besonders bei den Arbeitszeiten Vorsicht geboten. Im Frühling wurde versucht, auf gesetzlicher Ebene die tägliche Maximalarbeitszeit auf 12 Stunden auszudehnen. Angeblich nur in Ausnahmefällen. Doch im Arbeitsleben werden Ausnahmen schnell zur Regel.

Ein Bündnis, bestehend aus SLP und Anderen, mobilisierte dagegen. Das Thema war vorerst vom Tisch. Doch bei den KV-Verhandlungen ist der 12-Stunden-Tag plötzlich wieder da.

Z.B. wollen die Unternehmen der Baubranche ein Jahresdurchrechnungskonto für die Arbeitszeit schaffen. Dieses soll einen 12-Stunden-Arbeitstag ermöglichen. Dadurch anfallende Überstunden sollen im Winter als Zeitausgleich abgegolten werden können.

Schon jetzt werden in Österreich 68 Millionen unbezahlte Überstunden geleistet – jede einzelne davon ist eine zu viel! Das Aktionsbündnis gegen den 12-Stunden-Tag wird im Herbst aktiv eingreifen, damit die Gewerkschaft nicht wieder (wie in der Vergangenheit) dem 12-Stunden-Tag über den KV zustimmt.

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