Nein zu Ausbeutung!

Praktika müssen bezahlt werden. Nicht nur im Gesundheits- und Sozialbereich!
Ella Kempter

Unbezahlte Praktika sind bei fast jeder Ausbildung Normalität. Besonders im Gesundheits- und Sozialbereich ist das ein großes Problem. Pflegeassistent*innen haben in der einjährigen Ausbildung 530, Pflegefachassistent*innen in 2 Jahren 1060 und Pflegestudent*innen in 3 Jahren 2480 Praxisstunden zu absolvieren, manche Ausbildungsstandorte entscheiden sich sogar für mehr als gesetzlich notwendig. Dass diese Stunden nicht bezahlt werden, schadet nicht nur Praktikant*innen, sondern führt auch zu Lohndumping. 

Während dieser Stunden stehen wir an Krankenbetten, auch an Covid Krankenbetten. Wir unterstützen Menschen in schwierigen Lebenssituationen und tragen Verantwortung bei pflegerischen Tätigkeiten. Pflege ist körperlich und psychisch anstrengende Arbeit, auch für Auszubildende. 

Wenn wir es schaffen, bezahlte Praktika zu erkämpfen, würden auch ausgebildete Pflegekräfte davon profitieren, weil der Kampf um höhere Löhne auf alle ausgeweitet werden könnte. Dafür bräuchten wir die Gewerkschaft. Bei einer Demo zum Thema am 3.5. war die GPA anwesend, aber sie fand während der Arbeitszeit statt und es wurde nicht unter Beschäftigten mobilisiert. Statt solcher PR-Aktionen brauchen wir echte Organisierung. Wir müssen deshalb selbst aktiv werden und uns organisieren. So können wir auch den Druck von unten auf die Gewerkschaftsführung erhöhen.

 

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