Linz: Protestkundgebung gegen Angriffe auf Kollektivverträge bei ProMente

Flo Klabacher

Am 27.9.2017 fand in Linz eine Gewerkschaftskundgebung gegen den Angriff der Geschäftsführung von „promente Reha“ auf die Kollektivverträge (KV, hier unsere Stellungnahme http://bit.ly/2yH6sm4). Natürlich waren auch SLP AktivistInnen dabei um haben sich solidarisch zu zeigen und den Kampf der KollegInnen zu unterstützen. Für uns heißt Wahlkampf, genauso wie politische Arbeit, vor allem dort aktiv zu sein wo ArbeiterInnen und Jugendliche für ihre Rechte kämpfen.

 

Hier ein Bericht und ein paar Fotos von den heutigen Protesten:

Viele KollegInnen aus ganz Österreich kamen nach Linz um teilzunehmen und lautstark gegen das geplante Lohndumping zu protestieren. Geplant ist, dass neue KollegInnen mit dem viel schlechteren KV „für private Heil- und Kuranstalten“ eingestuft werden sollen. Das würde niedrigere Löhne UND höhere Arbeitszeit bedeuten! Die Geschäftsführung redet davon, dass andere Anbieter günstiger anbieten können, weil sie den KV anwenden. Der Betriebsrat erklärte richtig: „Wir haben der Geschäftsführung erklärt, dass man darüber reden sollte, diese Betriebe in den SWÖ-KV (Sozialwirtschaft Österreich, früher BAGS) zu holen, aber nicht bei uns einzusparen“. Über 4.000 Protestunterschriften wurden heute der promente-Geschäftsführung übergeben. Die wurden nicht nur bei promente gesammelt, auch in anderen Betrieben sammelten solidarische BetriebsrätInnen und KollegInnen. Die KollegInnen sind kämpferisch und wollen wich wehren. Eine Kollegin sagt e zu ihrer Betriebsrätin: „Wir kommen wieder. Wenn wir weiterkämpfen müssen, sind wir bereit dazu“. Obwohl sie selber im alten Kollektivvertrag bleiben würden, wollen sie das Vorgehen nicht akzeptieren: „Der ganze Sozialbereich ist jetzt schon unterfinanziert. Der SWÖ braucht auch Verbesserungen. Wenn die Belegschaft nicht im selben KV ist, wird es noch schwieriger, gegen kommende Kürzungen zu kämpfen“. Ein Betribesrat aus dem grafischen Gewerbe redete auch auf der Kundgebung. Auch in dieser Branche gibt es Proteste, weil der Kollektivvertrag von den ArbeitgeberInnen einseitig aufgekündigt wurde. Er erklärte, dass es viel einfacher wird, Erfolge zu erreichen, wenn die verschiedenen Branchen sich gegenseitig unterstützen in ihren Kämpfen.

Auf der Kundgebung wurde auch die Frage von Streiks thematisiert. Jetzt müssen den Worten von BetriebsräTaten folgen! Betriebsversammlungen, auf denen nächste Schritte wie weitere Kundgebungen und die Vorbereitung von Streiks diskutiert werden, können nächste Schritte sein, um Druck auf die Geschäftsführung zu machen. Die @Soz nahm an der Kundgebung teil, erklärt sich solidarisch und verteilte Flugblätter mit Vorschlägen, wie der Kampf weitergeführt werden kann. Unsere Intervention wurde von den KollegInnen, solidarischen BetriebsrätInnen aus anderen Betrieben und anderen Menschen warm aufgenommen. Viele nahmen auch unsere Zeitung Vorwärts mit.

 

Eine ausführliche Stellungsnahme der SLP findet ihr hier: https://www.slp.at/artikel/gemeinsam-gegen-lohndumping-im-sozial-und-pflegebereich-gegen-die-kv-flucht-bei-%E2%80%9Epromente%E2%80%9C