Gudi-Kampf geht weiter

Erster Streik seit langem gegen Einrichtungsschließung - das Beispiel könnte Schule machen!
Michael Gehmacher, Betriebsratsmitglied ASB-WSD

Das Notquartier des Samariterbundes (ASB) in der Gudrunstraße (Wien 10) bietet bis zu 70 obdachlosen Männern Platz und wird im Rahmen des „Winterpakets“ betrieben. Das Winterpaket endet üblicherweise Ende April. 2020 wurden viele Notschlafstellen coronabedingt bis Anfang August offen gehalten. Auch heuer werden alle Notschlafstellen verlängert, nur die „Gudi“ musste Ende April schließen. Warum?

Die Kolleg*innen wehren sich seit Monaten gegen die schlechte Infrastruktur und nicht ausreichenden Corona-Schutz (v.a. zu geringer Abstand bei Ess- und Schlafräumen). Einige Verbesserungen - u.a. mehr Personal - konnten erreicht werden. Dass die vorzeitige Schließung nicht die Antwort der Gemeinde Wien auf dieses Engagement ist, fällt schwer zu glauben. Mit Unterstützung des Betriebsrates, „Sozial, aber nicht blöd“ und „Initiative Sommerpaket“, wehrten sich die Kolleg*innen. Es gab 2 Streiks verbunden mit öffentlichen Aktionen und einer Demonstration. Für „Sozial, aber nicht blöd“ war und ist entscheidend, den öffentlichen Druck so groß zu machen, dass die „Gudi“ saniert und wieder aufgesperrt wird. Gerade die viele Solidarität zeigt, dass die Wut und die Bereitschaft der Belegschaft im Sozialbereich zum Widerstand seit den Streiks Anfang 2020 nicht verschwunden ist – weitere Aktionen werden folgen.

 

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