Griechenland am Scheideweg

Bedeutet eine Stimme am 17. Juni für Syriza das Chaos? Im Interview Eleni Mitsou, von der griechischen Schwesterpartei der SLP, Xekinima.

Was würde es bedeuten, wenn die Linke keine Mehrheit hat?

Eine Koalition aus Nea Dimokratia und Pasok wird die Kürzungen fortsetzen. Weitere 150.000 Jobs im Öffentlichen Dienst werden vernichtet, Löhne und Pensionen beschnitten und Kollektivverträge ausgehebelt. Die Arbeitslosigkeit ist jetzt schon bei Jugendlichen über 50% und der Mindestlohn für unter 25jährige bei nur 350.-/Monat. In 30 Monaten Kürzungen ist die Zahl der Obdachlosen in Athen von 2.000 auf 30.000 gestiegen. Täglich begeht ein Mensch aus Verzweiflung Selbstmord. Es ist verrückt weiterhin für Parteien zu stimmen, die diese Politik umsetzen!

Was müsste eine linke Regierung tun?

Sie muss die Umsetzung der Kürzungen stoppen und braucht ein sozialistisches Programm das Griechenland entwickelt und die Menschen schützt, wenn Griechenland aus dem Euro fliegt. Wobei die Kürzungspolitik ja auch zum Rausschmiss führt! Eine linke Regierung darf die Schulden nicht zahlen. Sie setzt diese 350 Milliarden für die Menschen in Griechenland ein. Sie muss die Banken verstaatlichen um über Geld zu verfügen, und damit Jobs schaffen. Sie muss die Schlüsselbereiche der Wirtschaft verstaatlichen – unter Kontrolle und Verwaltung der Beschäftigten – und die ArbeiterInnenklasse in Europa zur Solidarität aufrufen. Wenn wir gemeinsam kämpfen, dann können wir das Europa der Banken und KapitalistInnen durch das Europa der ArbeiterInnen ersetzen.

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