Frisch gekämpft ist halb gewonnen: Der Lufthansa-Streik

Peter Hauer

Die PilotInnen der deutschen Lufthansa streikten gegen die Angriffe auf Lohn und Arbeitsbedingungen. Seit fünf Jahren gab es trotz Inflation keine Lohnanpassung. Im Durchschnitt waren das pro Jahr 3,66% Reallohnverlust. Während die PilotInnen mit Unterstützung der Gewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ streikten, argumentierte die „Vereinigung Boden“ gegen den Arbeitskampf. Sie wiederholten das Unternehmerargument: „Was immer die Piloten herausholen, muss am Ende des Tages an anderen Stellen im Unternehmen gegenfinanziert werden“. So versuchen UnternehmerInnen stets, die ArbeiterInnenklasse zu spalten und zu täuschen. Die Ver.di Jugend hingegen solidarisierte sich mit den PilotInnen. Sie rief dazu auf, den Streik zu unterstützen und nicht die ArbeiterInnenklasse weiter zu spalten. Sie hat richtig erkannt, dass man gemeinsam gegen die herrschende Klasse agieren muss - denn nur so können Errungenschaften verteidigt und erkämpft werden. Der Druck auf Streikende ist immer sehr hoch. Stets gibt es eine Kampagne in den Medien, wo über angebliche „Privilegien“ der Streikenden hergezogen wird. Oder über ihre Verantwortungslosigkeit. Ihr angebliches Unverständnis. Oder anderes: Hauptsache, die Streikenden und ihr Streikziel werden mies gemacht. Hier trotzdem weiter zu machen (noch dazu, wenn einem GewerkschaftskollegInnen in den Rücken fallen anstatt zu unterstützen) ist schon an sich eine Leistung. Die PilotInnen haben durchgehalten und ein Ergebnis wird es voraussichtlich Ende Jänner geben.

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