Flüchtlingen helfen: Von Hoffnung zum Widerstand

Michael Gehmacher

Im letzten Oktober versprach die Wiener Stadtregierung, die notwendigen Mittel für die Flüchtlingsbetreuung zur Verfügung zu stellen. SPÖ und Grüne nutzten die Bewegung, in der Zehntausende auf den Bahnhöfen halfen und auf die Straße gingen. Sie wollten gewählt werden. Heute fehlt es an Geld, an ordentlichen Unterkünften... Oft geht es ums Allernotwendigste wie Essen oder Hygieneartikel. Werden Grundbedürfnisse nicht abgedeckt, erzeugt das Angst und Stress bei Flüchtlingen und BetreuerInnen. Auch bei letzteren wird gespart: manche Einrichtungen haben begonnen, Personal und Betreuungsstunden zu reduzieren. Viele BetreuerInnen bekommen zu wenig Gehalt, weil sie nicht in der richtigen Berufsgruppe eingestuft sind. Ehrenamtliche HelferInnen werden ausgenützt und missbraucht, um die Standards der Angestellten zu drücken. Daher steigen die Wut und der Wunsch, sich zusammenzutun. Gemeinsam soll eine bessere Bezahlung, ein höherer Betreuungsschlüssel (mehr BetreuerInnen pro BewohnerIn) und ausreichend Ressourcen erkämpft werden. Die verantwortlichen Gewerkschaften müssen die Wichtigkeit dieses Kampfes verstehen. Ihre Unterstützung muss offensiv eingefordert werden.

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