Mi 10.03.2021
Am 8. März letzten Jahres gab es zwar keinen weiteren Feministischen Streik im Ausmaß von 2018 und 2019, aber es war ein weiterer massiver Kampftag, in einigen Gebieten sogar mit Streiks, die zwischen Sonntag, dem 8. März selbst und dem darauffolgenden Montag ausgerufen wurden. Millionen von Frauen* und Männer protestierten gegen Macho-Gewalt und gegen den Machismo und die Diskriminierung, die wir arbeitenden Frauen* als Pfleger*innen, auf der Straße, in unseren Jobs, vor Gericht usw. erleiden.
In der folgenden Woche sahen wir nicht nur, wie sich die Fälle von COVID-19 vervielfachten, sondern die Krankenhäuser waren auch schnell überlastet und die Restriktionen trafen kaskadenartig ein, bis hin zu der über den ganzen Staat verhängten Ausgangssperre, eine der restriktivsten in Europa und der Welt. Auch mussten wir als Feminist*innen die üblichen Angriffe der Rechten über uns ergehen lassen, die uns diesmal wegen der Proteste am 8. März für die Ausbreitung der Pandemie verantwortlich machten. Das waren besonders heuchlerische Angriffe, da gerade wir Frauen* es waren, die am entschiedensten gegen die Pandemie kämpften.
Schließlich sind wir Frauen* im Gesundheitswesen in der Mehrheit (Krankenpfleger*innen natürlich mit überwältigender Mehrheit, aber auch Ärzt*innen sind in der Mehrheit gegenüber männlichen Ärzten), ebenso wie in vielen anderen Bereichen, die an vorderster Front im Kampf gegen das Coronavirus stehen oder während der Zeit der Lockdowns unverzichtbar waren, wie zum Beispiel Supermarktkassierer*innen.
Die Pandemie deckte Lücken in wesentlichen Pflegeleistungen auf, die öffentlich bereitgestellt werden sollten, wie Pflegeheime und Haushaltshilfen. Diese Arbeiten sind in vielen Fällen privatisiert und unter der Kontrolle von Unternehmen, die ihre Arbeiter*innen mit miserablen Löhnen und Bedingungen ausbeuten, während die Patient*innen unzureichende Pflegeerhalten. Diese Arbeiter*innen hatten auch kaum Schutzausrüstung gegen das Coronavirus. Aber es wurde auch aufgedeckt, dass es selbst im öffentlichen Gesundheitswesen kaum Schutzausrüstung gab, sowie sehr prekäre Verträge bei den Krankenpfleger*innen.
Frauen* sind auch die Hauptopfer der Wirtschaftskrise, die durch die Pandemie zwar nicht verursacht, aber doch massiv verschärft wurde. Während des Lockdowns gingen mehr als 900.000 Arbeitsplätze verloren, ohne dass den Betroffenen Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe gezahlt wurde, und die meisten von ihnen waren Frauen*, da wir in der Regel die prekärsten Arbeitsplätze und schlechtere Bedingungen haben, oft nicht einmal mit einem Vertrag. Auch heute gibt es etwa eine halbe Million Beschäftigte mit ERTE-Status (die also als aktiv zählen, obwohl sie nicht arbeiten), aber die Arbeitslosigkeit liegt immer noch bei über 16 %, bei Frauen* sogar bei über 18 %. Diese Bedingungen der Prekarität und der Massenarbeitslosigkeit führen zu einer Zunahme der extremen Armut, einschließlich Hungerschlangen vor den Suppenküchen.
Und so, wie während des Lockdowns die männliche Gewalt zunahm und die Opfer aufgrund der Situation 24 Stunden am Tag mit dem Täter verbrachten, so wird auch nach der Öffnung eine sehr ähnliche Situation vorherrschen, aber verursacht durch Armut, wirtschaftliche Abhängigkeit und Arbeitslosigkeit, die vor allem Frauen* und Ein-Eltern-Familien (meist von einer Frau geleitet) betreffen.
Regierungen aller Couleur auf kommunaler und regionaler Ebene und auch die Landesregierung von PSOE-Unidas Podemos (die von sich behauptet, fortschrittlich und feministisch zu sein) haben sich als völlig unfähig erwiesen, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Sie stellten die wirtschaftliche Öffnung über die Gesundheit, sie versäumten es das Personal im Gesundheits- und Bildungswesen aufzustocken, und sie versäumten, die extreme Armut zu verhindern. Während einige Maßnahmen wie die Einführung eines Existenzminimums oder die Erhöhung des Mindestlohns von den Arbeiter*innen begrüßt wurden, kommen diese Verbesserungen aufgrund bürokratischer Hürden oft nicht an oder weitere Erhöhungen des Mindestlohns werden auf Druck der Bosse verzögert.
Es ist notwendiger denn je, den Kampf der feministischen Bewegung fortzusetzen, in einer entschlossenen und koordinierten Weise auf staatlicher Ebene, um diese Realitäten zu ändern. Es reicht nicht aus, dass wir auf die verspäteten und unzureichenden Reformen der Regierung warten, sondern wir brauchen einen Systemwechsel, der die Bedürfnisse der Menschen über die Profite der Unternehmen stellt und alle Arten von Diskriminierung und Unterdrückung beendet.
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- 8. März Irland: Sozialistischer Feminismus, dringender denn je
- 8. März Russland: Unerhörter Angriff auf Sozialist*innen in Moskau
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