3000 auf der Straße für bessere Bezahlung und eine 35-Stundenwoche im Sozialbereich

Kämpferische und entschlossene Stimmung als Rückenwind für Kampfmaßnahmen
Christoph Glanninger, aktiv bei Sozial aber nicht blöd und der Sozialistischen LinksPartei

Sozial aber nicht blöd Block

 

 

Bis zu 3000 Beschäftigte des privaten Gesundheits- und Sozialbereichs beteiligten sich am 24.1. an einer von den Gewerkschaften Vida und GPA-djp organisierten Demonstration über die Mariahilfer Straße.

Grund für die Demonstration ist die Unterbrechung bei den Kollektivvertragsverhandlungen im SWÖ-KV (Sozialwirtschaft Österreich, früher BAGS). Die Arbeitgeber weigern sich, die Gewerkschaftsforderungen nach einer ordentlichen Lohn- und Gehaltserhöhung sowie einer 35-Stundenwoche bei vollem Lohn und Personalausgleich zu erfüllen. Dabei verdienen Beschäftigte im privaten Sozialbereich ohnehin schon deutlich weniger als der österreichische Durchschnitt und viele KollegInnen werden von den belastenden Arbeitsbedingungen ins Burnout getrieben.

Im Vergleich zu der Demonstration im letzten Jahr nahmen mindestens dreimal so viele KollegInnen teil. Die große Beteiligung an der Demonstration zeigte auch, dass viele KollegInnen nicht mehr bereit sind, diesen Zustand länger zu akzeptieren. Auch der drohende Sozialabbau durch die schwarz-blaue Bundesregierung war für viele KollegInnen ein weiterer Grund, an der Demonstration teilzunehmen.

 

Block von „wir sind Sozial aber nicht blöd“ - streiken würd ich liken!

AktivistInnen der Basisinitiative „wir sind sozial aber nicht blöd“ (SANB) beteiligten sich nicht nur an der Demonstration, sondern organisierten auch schon im Vorfeld eine Auftaktkundgebung auf der Mariahilfer Straße. „Wir sind Sozial aber nicht blöd“ ist ein Zusammenschluss von Beschäftigten, BetriebsrätInnen und GewerkschaftsaktivistInnen im Sozialbereich, der unter anderem auch von der SLP unterstützt wird.

Auf der Auftaktkundgebung machten AktivistInnen von SANB klar, dass Verhandlungen nicht ausreichen werden, um die Arbeitgeber zum Einlenken zu zwingen. Um echte Verbesserungen zu erzwingen, müssen wir in die Offensive gehen und dürfen auch vor Streikmaßnahmen nicht zurückschrecken. Den Mut zum Streik forderte auch Selma Schacht, Betriebsratsvorsitzende der Kinder- und Jugendbetreuung Wien und Aktivistin bei Sozial aber nicht blöd, bei einer Rede von der Hauptbühne ein.

AktivistInnen verteilten dutzende Schilder mit Slogans wie „Streiken würd ich liken“ oder „Streiken geht auch im Sozialbereich“, „Mut zum Streiken“ und „Lieber Streik statt schlechter Abschluss“. Für viele KollegInnen waren diese Schilder, genauso wie der lautstarke SANB-Block, eine Möglichkeit zu zeigen, dass sie dieses Mal keinen faulen Abschluss, sondern offensive Maßnahmen für echte Verbesserungen fordern.

Unser Block war von einer kämpferischen Stimmung und vielen Parolen für einen Streik geprägt. Mit 2 Megaphonen machten "sozial, aber nicht blöd" -AktivistInnen gemeinsam mit KollegInnen aus dem Betriebsrat der Wiener Kinder- und Jungendbetreuung Stimmung. Immer wieder begleiteten uns KollegInnen aus verschiedenen Betrieben - oft eine gute Gelegenheit, darüber zu sprechen, wie ein Streik im Februar im betroffenen Betrieb der KollegInnen ausschauen könnte.

 

Jetzt in die Offensive gehen und Kampfmaßnahmen vorbereiten!

Am 25.1. findet die nächste Verhandlungsrunde statt. Falls die scheitert, haben die Gewerkschaften Streikvorbereitungen angekündigt. Wir müssen in den nächsten Tagen und Wochen dafür sorgen, dass wir in den verschiedenen Betrieben und Einrichtungen auch wirklich Möglichkeiten finden, wie wir einen Streik organisieren können. Natürlich ist streiken im Sozialbereich immer schwer, aber in den meisten Betrieben gibt es die Möglichkeit, durch kleinere und größere Streikmaßnahmen starken Druck auszuüben.

Und die Beschäftigten im Sozialbereich sind nicht alleine. Die positiven Reaktionen von PassantInnen auf der Demonstration zeigen, dass viele Menschen uns bei kommenden Auseinandersetzungen unterstützen würden.

Nutzen wir die kommenden Tage, um uns auf Auseinandersetzungen vorzubereiten und machen wir der Gewerkschaftsführung auch klar, dass wir dieses Mal keinen schlechten Abschluss akzeptieren werden.

Wenn du uns dabei helfen willst, melde dich einfach bei „sozial aber nicht blöd“.

 

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