„Mitzi, rück den Schotter raus!“

Simon Stockhamer

„Fekter lädt zu Vortrag & Diskussion ein“ wurde für 30.9. in ganz Attnang-Puchheim (OÖ) angekündigt. Die ÖVP lud Maria Fekter als „Finanzexpertin“ ein, einen Vortrag über die „angebliche“ Wirtschaftskrise zu halten. Zu erwarten waren billige Propaganda und vor allem Hetze gegen die GriechInnen. Fekters kapitalistische Sparpolitik geht auf Kosten der österreichischen ArbeiterInnen. Gleichzeitig steckt viel Steuergelder in Bankenrettunspaketen. „Wird ja eh zurückgezahlt.“ heißt es dann. Aber in der kapitalistischen Realität sieht das ganz anders aus. Die Österreichische Volksbanken AG ist nicht in der Lage, die Teilzahlung von 300 Mio. € zu zahlen. Ebenfalls hat sich Fekter „ausgezeichnet“ durch ihre zutiefst unmenschliche Asyl- und Assimilationspolitik und ihre geschichtsrevisionistischen Aussagen.

Deshalb organisierte die SLP-Gmunden Proteste gegen Fekter. Als Ministerin Fekter eintraf wurde sie als erstes nicht von ihren ParteifreundInnen und SympathisantInnen begrüßt, sondern von lautstarken, unzufriedenen Menschen, die von ihrer Kürzungspolitik betroffen sind. Anschließend kam die örtliche, von der ÖVP organisierte, Musikkapelle um „Mitzi“ etwas vorzuspielen. Mindestens ein Musiker hat sich übrigens geweigert, für Fekter zu spielen!

In jeder Pause ergriffen wir mit anderen Empörten das Wort durchs Megafon. Es gab Redebeiträge und Demoparolen in denen wir ihre Spar- und Kürzungspolitik aufs Schärfste verurteilten. Sie war übrigens nicht im Stande, sich ihren GegnerInnen zu stellen, obwohl wir die ganze Zeit über in ihrem Blickfeld standen.

Um 20:00 Uhr betraten Maria Fekter & Co. schließlich das Gebäude. Als AktivistInnen der SLP bzw. andere TeilnehmerInnen der Gegenveranstaltung Versuche starteten, ebenfalls an der ÖFFENTLICHEN Veranstaltung im Technologie-Zentrum teilzunehmen, wurden diese prompt vom Türsteher abgewiesen. Bei mehrmaliger Befragung der VeranstalterInnen warum gerade normale BürgerInnen nicht hinein durften, bekamen wir bloßes Achselzucken. Kritik war wohl nicht erwünscht von der ÖVP.

Diese Aktion war insgesamt sehr erfolgreich (und sehr laut), und wir haben es geschafft, dass Fekter nicht einmal in ihrer Heimatstadt ihre neoliberale Propaganda ohne Widerstand verbreiten konnte.

Erscheint in Zeitungsausgabe: