Überall wird gekürzt und gestrichen

Viele Kürzungen passieren still und heimlich. Die Pflegegeld-Ergänzungsleistung für Persönliche Assistenz (PA) für Menschen mit Behinderung wurde seit ihrer Einführung 2008 nicht erhöht – was inflationsbedingt eine Kürzung von 20% darstellt. Die Initiative „Persönliche Assistenz ist mehr wert!“ wirft dem FSW vor, dem nichts entgegenzusetzen und PA zu vernachlässigen. Auf den Bund ausreden ist zu wenig!

Unsichtbar wird der Sozialabbau auch, wenn man ihn wortwörtlich verdrängt: So ließ der FSW im Oktober das Notquartier für Obdachlose in der Apollogasse schließen, um Platz für Gentrifizierungs-Projekte zu schaffen. Im Frühling folgte das letzte zentrumsnahe Quartier in der Gudrunstraße. Die verbliebenen Quartiere befinden sich am Stadtrand. Unsozial und angesichts der Pandemie fahrlässig!

Was nicht vertuscht oder verdrängt werden kann, wird vor sich hergeschoben. Aufgrund der Pandemie – aber auch wegen der Proteste von Beschäftigten – verlängerte der FSW sein „Winterpaket“ im Obdachlosenbereich. Doch das auch nur bis August. Betroffene und Beschäftigte müssen ständig Angst haben, bald wieder auf der Straße zu stehen bzw. zu schlafen. Mehr Öffentlicher Wohnbau? Fehlanzeige!

Aber auch ganz konkret zeigt der FSW seine Zähne: Mit dem Argument, es sei nicht mehr „kostendeckend“ weiterzuführen, schloss der FSW im Juni das Flüchtlingsquartier in Erdberg komplett, nachdem bereits im Herbst ein Teil zugesperrt wurde. Die ca. 200 Bewohner*innen werden nun mitten in der Pandemie in anderen Quartieren in Mehrbettzimmer gezwängt. Auch Jobs werden so letztlich vernichtet.

 

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