Vorwärts 225 - Februar 2014

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Artikel in dieser Ausgabe:

05.02.2014

12.-16. Februar 1934. Bürgerkrieg. Das letzte große Aufgebot gegen den Austrofaschismus. Ein Jahr nach Ausschaltung des Parlaments durch Dollfuß und vier Jahre vor dem "Anschluss" an Hitler-Deutschland findet mit den Februarkämpfen eine kleine Revolution statt; leider zu spät, schlecht organisiert, von der Führung verraten und mit wenig Aussicht auf Erfolg. Gegen den Willen "ihrer Führer" erheben sich verzweifelte ArbeiterInnen und Arbeitslose mit der Waffe in der Hand gegen Staat und faschistische Heimwehr.

05.02.2014

Ende 2013 wiederholte sich das Gerede von Wirtschaftserholung, um Anfang 2014 von Meldungen über Rekordarbeitslosigkeit eingeholt zu werden. Wo es bergauf geht, steckt erhöhte Ausbeutung von ArbeitnehmerInnen dahinter: Niedriglöhne, Jobabbau, Sozialkürzungen. Wegen Riesenpleiten wie Alpine (3,5 Mrd.€ Verbindlichkeiten) und Dayli sind die Verbindlichkeiten bei Insolvenzen 2013 fast doppelt so hoch wie 2012 (6,3 Mrd.€, + 96,9%) und die Zahl der betroffenen ArbeitnehmerInnen stieg um 36,5% auf 31.800 (Quelle: KSV1870).

05.02.2014

Nach nur zwei Verhandlungsrunden hat man sich geeinigt: Maximal +2.5% heuer, nächstes Jahr Inflation +0,35%. Das ist für die niedrig bezahlten KollegInnen im Sozialbereich nicht akzeptabel.

05.02.2014

Steigende Arbeitslosigkeit, Mietpreise und Lebenshaltungskosten. Das ist zwar keine Salzburger Spezialität, doch hier besonders ausgeprägt. Mit einem Mietanstieg von 10,9 % lässt Salzburg alle anderen Landeshauptstädte hinter sich (auf Platz zwei Linz mit + 4,2 %). Dazu kommt der Finanzskandal des Landes, der sich auch auf die Stadt auswirken wird. Sozialeinrichtungen, Kulturinitiativen und Bauprojekte, die von Land (mit)finanziert werden, sind bedroht. Aktuell ermittelt die Korruptions-Staatsanwaltschaft gegen die Spitzen der SPÖ-geführten Stadtpolitik.

05.02.2014

Geplant ist ein „strukturelles Nulldefizit“ bis 2016: Dafür sollen 18,44 Mrd. Euro gekürzt werden, zusätzlich werden 5,8 Mrd. Euro für Bankenrettungspakete veranschlagt. 500 Millionen Euro müssen die Ministerien bei den „Ermessensausgaben“ kürzen (davon werden diverse Frauen-, Jugend- und Kulturinitiativen finanziert). Die größten Einsparungen gibt es für Bildung und Kunst: minus 68,3 Millionen.

Arbeitszeit

05.02.2014

Faschismus und völkisches Gedankengut sind nur scheinbar verpönt und durchaus gut fürs Geschäft. Beim weltgrößten Online-Versand Amazon wird z.B. unter dem Titel „Die Rothschilds - Eine Familie beherrscht die Welt“ antisemitische Literatur vertrieben. Der Beschreibungstext lässt auch keine Zweifel am Inhalt: „Ihre ganze Menschenverachtung bewiesen sie (die Rothschilds, Anm.), indem sie die Nationalsozialisten finanzierten und Millionen Angehöriger ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft in den Tod schickten."

03.02.2014

Vor einem Jahr kannten hierzulande wohl nur Wenige den Namen Robin Thicke. Doch nun schaffte er es auf Platz 2 in den Ö3-Jahrescharts für 2013 und in mehr als 65 Ländern in den Wochencharts auf Platz 1. Und alles was es dafür brauchte, war ein Musikvideo zu seinem Song „Blurred Lines“, in dem Frauen oben ohne um ihn (im Anzug) herumtanzten, vor einem großen Schriftzug: „Robin Thicke has a big dick“ (Robin Thicke hat einen großen Schwanz). Klar gab es mediale Kritik, aber die wurde sofort niedergebügelt.

03.02.2014

Im Kapitalismus wird alles zur Ware. Es gibt nichts, was nicht gekauft werden kann, wenn das nötige Kapital vorhanden ist. Die neoliberale Ideologie-Offensive der letzten Jahrzehnte, laut der „jede ihres Glückes eigene Schmiedin“ ist, traf Frauen besonders hart: Weit von der Befreiung von alten Unterdrückungsmechanismen entfernt, wird Frauen eingeredet, sie müssen ihren Körper dem Markt und seinen Idealvorstellungen völlig unterwerfen, um erfolgreich zu sein.

03.02.2014

Selbst die intimsten Beziehungen zwischen Menschen sind von den sozialen Strukturen der Gesellschaft geprägt, in der sie leben. Dazu gehört auch Sexualität. Frauen und Männer lernen von klein auf, wie sie sich zu verhalten haben. Das passiert über sexistische Ideologie, die über Familie, Medien, Schule, Religion etc. vermittelt wird.

03.02.2014

Jede Frau wird Opfer sexueller Gewalt – in Form dummer Sprüche, nerviger Werbung oder schlimmer, von handfesten Grapschern bis hin zur Vergewaltigung. Der Wunsch, nicht mehr auf einen Körper und seine Verfügbarkeit reduziert zu werden und selbst über den eigenen Körper und die eigene Sexualität bestimmen zu können ist ein starkes Motiv und steht daher auch oft am Beginn von politischer Aktivität.

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