Die Gründung von Betriebsräten kann noch nicht die Welt verändern. Aber sie kann im Arbeitsleben Verbesserungen für ArbeitnehmerInnen bringen. Manchmal auch zum Leidwesen der Arbeitgeber.
Vorwärts 178 - Jänner/Februar 2009
Artikel in dieser Ausgabe:
Die neuen Statistiken erweisen, dass die Arbeitslosigkeit seit letztem Jahr um 8% gestiegen ist. Derzeit sind fast 300.000 Menschen arbeitslos, jedoch sind die Menschen die in Kurse gesteckt wurden dabei nicht enthalten. Das WIFO prognostiziert für 2011 eine Arbeitslosigkeit von 8,5% was den höchsten Wert seit 1953 darstellen würde.
Die IsländerInnen wünschen sich den Euro. In Irland droht im Falle eines zweiten Referendums ein Ja zum EU-Reformvertrag. Auch in heimischen Umfragen hat die EU seit Oktober an Beliebtheit zugelegt. In Österreich ist die EU zwar unbeliebter als in anderen EU-Ländern, aber dennoch: 44 % erwarten von der EU Lösungen für die Wirtschaftskrise, 37 % von der österreichischen Regierung und nur 13 % von den USA (Quelle: SWS). Ein Schelm der denkt: Kein Wunder bei dieser Auswahl.
Ein neues Jahr beginnt, mit guten Vorsätzen und Hoffnungen. Aber wie stehen die Sterne 2009? Wer sich im jungen Jahr Tyche, der Schicksalsgöttin, überlässt, wird schlechte Karten haben. Denn Dike, die Göttin der Gerechtigkeit, ist so absent, wie schon lange nicht mehr. Wenn Sie zu jener Mehrheit der Bevölkerung gehören, die von Erwerbsarbeit abhängig sind, dann sollten Sie sich nicht in Sicherheit wiegen. Stellen Sie sich auf eine kürzere, oder auch längere, Arbeitslosigkeit ein.
Am 1. März finden in Salzburg Landtags- und Gemeinderatswahlen statt. Die letzte Wahl 2004 brachten zum ersten Mal seit 1945 die ÖVP-Mehrheit zu Fall. Gabi Burgstaller wurde Landeshauptfrau. Mit ihr waren viele Hoffungen auf einen Wandel in der einstigen ÖVP-Hochburg verbunden. Die Bilanz sieht jedoch düster aus.
Die ersten VerliererInnen der Krise stehen schon fest: 83.000 Kinder müssen laut Armutskonferenz diesen Winter frieren. Hunderttausende Menschen zittern um ihren Arbeitsplatz, vor allem Jugendliche finden keine Lehrstelle. Gleichzeitig wächst die rechte Gefahr - und nicht nur deshalb weil der 3. Nationalratspräsident Graf Menschen beschäftigt die bei einem Versand für “Nazi-Dreck” bestellen. Bei den letzten Wahlen haben 30% rechtsextreme Parteien gewählt; vor allem die FPÖ gibt sich sozial. Ihre “Antwort” auf die Krise beschränkt sich letztlich auf ein “Ausländer raus”.
Vorwärts: In den Medien wird in erster Linie über die Ausschreitungen berichtet. Wie werden diese innerhalb der Bewegung gesehen?
Giannos Nikolaou: Anfangs unterstützten viele die Kämpfe bzw. versuchten nicht, sie zu verhindern. Aber die anhaltende Gewalt hat die Stimmung verändert und viele Leute sind jetzt dagegen, weil Gewalt zu nichts führt. Sie hält außerdem Leute davon ab, auf Demos zu gehen.
Der Tod eines 15-Jährigen am 6.12. in Athen durch Polizeischüsse löste eine Welle von Massenprotesten in Griechenland aus. Auch als Folge von Polizeireprässion kam es bei den Demonstrationen zu Ausschreitungen. Eine Chance die Bewegung in Bahnen zu lenken welche tatsächlich die Regierung stürzen könnte, wurde leider von der Gewerkschaftsführung verpasst: Die Bewegung fiel nämlich mit einem, schon seit längerem für den 10.12. geplanten, Generalstreik gegen die Regierungspolitik zusammen.
Der FPÖ-Politiker Martin Graf (Mitglied der rechtsextremen Burschenschaft Olympia) ist als Präsident des kleinen Wiener Fußballvereins Hellas Kagran verantwortlich für die Suspendierung von drei Spielerinnen. Ihr “Verbrechen”: Sie sind gegen Graf und seine rechte Gesinnung. Sie sind nicht alleine - sondern bekommen viel Unterstützung. Der Wiener Fußballverband aber sperrt Spieler, die sich mit den drei Spielerinnen solidarisieren. Vorwärts interviewt Sebastian Kugler, 16, Mittelfeldspieler bei Union AC Mauer.