Demo gegen Gewalt an Frauen

Do 25.11.2021 17:00
Do It Yourself: Frauentag Linz

Im Schnitt wird in Österreich etwa alle 14 Tage eine Frau von einem Mann ermordet, meist ihrem (Ex-)Partner. Femizid bedeutet, Frauen werden nicht zufällig getötet, sondern aufgrund schädlicher Rollenbilder und ihrer Schlechterstellung in der Gesellschaft.

Morde sind nur die Spitze der allgegenwärtigen Gewalt an Frauen. Jede fünfte Frau in Österreich ist von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Objektifizierung von Frauen, schlechtere Bezahlung und finanzielle Abhängigkeit vom Partner sind die Grundlagen dafür.

Die aktuelle Politik verstärkt das: Während Frauen bei der Steuerreform benachteiligt werden und Alleinerziehende durch die Finger schauen, bekommen Konzerne fast 800 Mio. € geschenkt. Im Budget für 2022 sind wir weit weg von den dringend benötigten Mitteln für Gewaltschutz, Kinderbetreuung, Pflege und andere Sozialeinrichtungen. Der jüngste Korruptionsskandal deckte auf,wie Ex-Kanzler Kurz 1,2 Mrd. € für die Kinderbetreuung zurückgehalten hat, während 34,6 Mio. alleine 2020 an „Österreich“, die Kronen Zeitung und „Heute“ geflossen sind.

Schon vor der Pandemie fehlten alleine in OÖ 100 Plätze in Frauenhäusern. Auch die Welle an Frauenmorden hat an der Tatsache, dass für Konzerne immer sofort Unsummen an Geldern da sind, aber für Frauen immer erst sehr spät und dann viel zu wenig, nichts geändert.

Wir sagen: "Her mit der Marie!" und fordern:

* Schluss mit Sparen beim Gewaltschutz!
- 218 Mio. € für den Ausbau von Gewaltschutz jetzt
- Frauenhäuser bauen statt schließen
- Mehr Sozialarbeiter*innen statt Polizei oder Stadtwache
- Gewaltprävention und Sexualpädagogik in allen Bildungseinrichtungen
- Gratis Psychotherapie für alle

* Schluss mit wirtschaftlicher Abhängigkeit!
- 1,2 Mrd. € für den Ausbau von Kinderbetreuung
- kostenlose, flächendeckende und ganztägige Kinderbetreuung
- Kampf für höhere Löhne in Frauenbranchen
- Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden für alle bei gleichem Lohn und Personalausgleich
- Mindestlohn, -arbeitslosengeld und -pension von 1.700 € statt Schikanen

* Schluss mit Sexismus und Gewaltverharmlosung in den Medien!
- Kein Steuergeld für Boulevardmedien
- Demokratische Kontrolle der Medien
mit der Möglichkeit für Sanktionen bei diskriminierender Berichterstattung

* Schluss mit rassistischer Instrumentalisierung von Frauenmorden!
- Alle Abschiebungen stoppen
- Anerkennung geschlechtsspezifischer Fluchtgründe
- Aufnahme aller Geflüchteten
- Gegen jedes Kopftuchverbot
- Ausreichend Ressourcen für mehrsprachige Angebote

* Für einen Feminismus von unten!
- Wir kämpfen für echte Verbesserungen und gegen die herrschende (Symbol)Politik, unter der die große Mehrheit der Frauen zu leiden hat. Wir meinen, echte Frauenbefreiung ist in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem nicht möglich. Macht und Reichtum in den Händen einiger Weniger schafft Ausbeutung und Unterdrückung. Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Gesundheit und die Möglichkeiten aller und nicht Profite zählen.

Werde selbst aktiv! Bauen wir gemeinsam eine Bewegung rund um diese Forderungen auf! Melde dich bei uns!