Skandal - Zentralsbetriebsratsvorsitzender der oberösterreichischen gespag macht faulen Deal mit Unternehmensleitung

ÖVP-Betriebsrat fällt Beschäftigten und Bewegung gegen das Kürzungspaket in den Rücken

Im folgenden geben wir einen Brief des ÖVP-Zentralbetriebsratsvorsitzenden der gespag, der oberösterreichischen Gesundheits- und Spitals-AG, wieder. Nicht nur, dass die betroffenen Beschäftigten nicht einmal gefragt werden, was sie wollen, fällt er damit auch der Massenbewegung gegen das Spitalspaket in den Rücken und beteiligt sich an der Teile-und-Herrsche-Politik. Die KollegInnen sind zu Recht sauer!

Sehr geehrte Frau Kollegin!

Sehr geehrter Herr Kollege!

In den letzten Wochen ist – vor allem durch die Bekanntgabe der Ergebnisse der Expertenkommission – ein regelrechter „Aktionismus“ ausgebrochen. Zahlreiche Personen und Institutionen fühlen sich seither bemüßigt vor allem medienwirksam in Erscheinung zu treten. Die Frage ist dabei immer, durch welche Maßnahmen am Ende ein für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besseres Ergebnis erreicht werden kann! Ich habe mich als verantwortungsvoller Vorsitzender des Zentralbetriebsrates entschieden NICHT in die Öffentlichkeit zu gehen sondern im Hintergrund viele und intensive Gespräche und Verhandlungen zu führen .

Nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem Vorstand haben wir die ersten positiven Ergebnisse dazu bereits geschafft. Die Betriebsvereinbarung „Personalplan“ erging gestern vom Zentralbetriebsrat an die örtlichen Betriebsräte zur Unterzeichnung. Diese Vereinbarung ist deshalb hervorzuheben, da sie ausschließlich für gespag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirksam ist und nicht nur einen Arbeitsplatz innerhalb der gespag garantiert, sondern vor allem auch das monatliche Entgelt und pauschalierte Nebengebühren und Zulagen absichert. Das bedeutet für uns alle eine Absicherung für den Lebensstandard und ist daher ein großartiger Erfolg!

Weiters treten wir auch für eine Verlängerung der Altersteilzeitregelungen ein. Auch in dieser Angelegenheit haben wir bereits als Zentralbetriebsrat Gespräche geführt und ein schriftliches Ansuchen beim Vorstand und bei der Politik eingebracht.

Doch nicht nur die Spitalsreform hat uns in den vergangen Wochen beschäftigt, sondern auch die Verwaltungsreform. Gerade die im Gesetzeswurf vorgesehene Streichung des so genannten 1/40stel (Zeitbonus) und der vorgesehene Entfall der Datenverarbeitungszulage werden von uns abgelehnt. In dieser Angelegenheit wurden vom Zentralbetriebsrat bereits viele – mittlerweile viel versprechende – Gespräche mit dem Vorstand und der Politik geführt!

Ich möchte auch auf die besonders verantwortungsvolle und schwierige Arbeit meiner Betriebsratskolleginnen und –kollegen in den Krankenhäusern der gespag hinweisen und ihnen meinen besonderen Dank und Anerkennung aussprechen. Die Vorsitzenden der Betriebsräte (sowohl der Angestellten als auch der Arbeiter) sind in alle Gespräche, die sie betreffen, eingebunden und werden von mir über alle Ergebnisse informiert!

Mit besten Grüßen

Harald Schwarzbauer

Vorsitzender