Rote Seitenblicke: GIS-Gebühren

Thomas Hauer

€15 mehr pro Jahr streift die GIS ab Mai ein. Das hebt zwar nicht automatisch die Qualität des Fernsehprogramms, sichert aber die Bezüge der SpitzenverdienerInnen im ORF. Dafür gibt’s für die GebührenzahlerInnen Altbewährtes, wie Scrubs und Rosamunde Pilcher. Der Bildungsauftrag, den der ORF gerne groß vor sich her trägt, findet nur auf ORFIII statt. Der wird aber weit weniger gepusht als die zu Trashsendern verkommenen 1 und 2. Immer wieder wird auch über fixe Haushaltsabgaben diskutiert, da immer mehr TV-KonsumentInnen nur mehr über den Computer schauen und so der Gebühr entgehen (Steuern zahlen wir eh trotzdem). Die Herrschenden haben genug Plattformen, um uns ihre Weltanschauung aufzudrücken. Da brauchen wir nicht auch noch ein öffentliches Fernsehen, in dem jene Reichen und Mächtigen das Sagen haben, die uns tagtäglich mit ihrer kapitalistischen Politik das Leben schwer machen.

Was WIR brauchen, ist ein öffentliches Fernsehen, das wirklich unterhält, das bildet, politisch wie wissenschaftlich. Fernsehen für die arbeitende Klasse in der Hand der ArbeiterInnenklasse, und nicht in der von abgehobenen FunktionärInnen und deren FreundInnen. ArbeiterInnenkontrolle statt Stiftungsrat quasi. Das Geld für ein solches TV liegt unter anderen auch bei denen, die den von uns finanzierten ORF genauso als Werbefläche missbrauchen wie die Privatsender. Außerdem wird Werbung dann gestrichen. Stattdessen wird dann wirklich kritisch berichtet über Missstände und die Kämpfe dagegen vorangetrieben.

 

 

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