Rote Seitenblicke: Die Promi-WahlhelferInnen

Alexander Svojtko

Der skurrile „Nacktwahlkampf“ von Stronach & Strache ist eine boulevardmediale Grauslichkeit. Interessanter ist, von wem sich die Parteien unterstützen und wen sie kandidieren lassen. Da tun sich inhaltliche Widersprüche auf.

In der „Initiative für Bundeskanzler Werner Faymann“ tauchen die vom ORF gut gebuchten Alfons Haider, Harald Krassnitzer oder Felix Dvorak auf. „Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz“ plakatiert die SPÖ – das mag für die Genannten gelten. Gleichzeitig kämpfen zahllose freie ORF-MitarbeiterInnen gegen immer unzumutbarere Arbeitsbedingungen. Zur Erinnerung: ORF-Generaldirektor Wrabetz wird der SPÖ zugeordnet.

Die gleiche Diskrepanz mit Gina Alaba – Mutter „unseres“ David - und „Dancing Star“ Ex-Olympia-Boxers Biko Botowamungu. Dass die SPÖ seit Jahrzehnten das rassistische Fremdenrecht aktiv mitträgt? – Egal. Und weshalb unterstützt der Physiker und „Science Buster“ Werner Gruber die SPÖ, unter deren Regierung das Bildungswesen ausgehöhlt wird? „Wes' Brot ich ess, des' Lied ich sing“?

Während die ÖVP auf prominente UnterstützerInnen oder QuereinsteigerInnen verzichtet (warum wohl?), wartet die FPÖ Petra Steger auf: Die Tochter des Ex-Ex-Parteichefs Norbert Steger und mehrfache Basketballmeisterin kandidiert auf Platz zehn der Wiener Landesliste. Lässt sich so die frauenfeindliche Politik der FPÖ echt kaschieren und ein liberales Image zaubern?

Und der „Fränk“ hat den ehemaligen Ö3-Wecker-Moderator Hary Raithofer. Mehr braucht er auch nicht: Der einzige Prominente ist er selbst.

Mehr zum Thema: 
Erscheint in Zeitungsausgabe: